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       # taz.de -- Mord an Journalist Khashoggi: Todesstrafe für saudische Agenten
       
       > Ein Gericht in Saudi-Arabien hat fünf Menschen wegen des Mordes an dem
       > regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi zum Tode verurteilt.
       
   IMG Bild: Der Journalist wurde 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem saudischen Kommando getötet
       
       Riad ap | Ein Gericht in Saudi-Arabien hat im Mordfall Jamal Khashoggi fünf
       Menschen zum Tode verurteilt. Das berichtete das saudische Staatsfernsehen
       am Montag. Der kritisch über Saudi-Arabien berichtende
       Washington-Post-Kolumnist [1][war im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in
       Istanbul getötet worden]. Täter waren saudische Agenten. Drei andere
       Personen seien zu Gefängnisstrafen verurteilt worden, meldete der Sender
       al-Echbarija. Alle können Berufung einlegen.
       
       Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman zog nach dem Mord
       internationale Kritik auf sich, weil einige der Agenten direkt für ihn
       tätig waren. Das Königreich bestreitet, der Kronprinz sei in den Mord
       verwickelt gewesen oder habe davon gewusst. Khashoggi war im Oktober 2018
       in das Konsulat gegangen, um Dokumente für die Hochzeit mit seiner
       türkischen Verlobten abzuholen. Der in den USA ansässige Kolumnist verließ
       das Gebäude nie wieder.
       
       Das Königreich hat die Verfahren gegen die Beschuldigten fast vollständig
       im Geheimen abgehalten. Mehrere Diplomaten, unter anderem aus der Türkei,
       und Mitglieder von Khashoggis Familie konnten an den Gerichtssitzungen
       teilnehmen.
       
       Das Gericht entschied, dass der saudische Generalkonsul in Istanbul zum
       Zeitpunkt des Mordes, Mohammed al-Otaibi, nicht schuldig sei. Er wurde dem
       Staatsfernsehen zufolge nach der Urteilsverkündung aus dem Gefängnis
       entlassen. Nach neun Prozesssitzungen sei beschlossen worden, bei den wegen
       Mordes schuldig gesprochenen Angeklagten habe es keinen Vorsatz gegeben.
       
       ## Keine Sanktionen gegen Kronprinz
       
       Zudem berichtete das Staatsfernsehen, die Untersuchung der saudischen
       Generalstaatsanwaltschaft habe keine Belege für den Vorwurf gefunden, dass
       der frühere Top-Berater des Kronprinzen, Saud al-Kahtani, in den Mord
       involviert gewesen sei. Die USA haben Sanktionen gegen al-Kahtani wegen
       seiner mutmaßlichen Beteiligung verhängt.
       
       [2][Der Fall Khashoggi hatte die internationale Gemeinschaft schockiert.]
       Die Vereinten Nationen verurteilten die Tat. Die
       UN-Sonderberichterstatterin Agnes Callamard warnte nach ihrer Untersuchung
       zu dem Mord, die Suche nach Gerechtigkeit dürfe nicht dem saudischen
       Justizsystem überlassen werden. Dieses sei „so anfällig für politische
       Einmischung“.
       
       Die Regierung von US-Präsident Donald Trump verhängte Sanktionen gegen
       [3][17 Saudis, die mutmaßlich in den Mord verwickelt waren], aber nicht
       gegen den Kronprinzen. Trump hat die Aufrechterhaltung guter Beziehungen zu
       Saudi-Arabien verteidigt. Das Land sei ein wichtiger Käufer von
       US-Militärausrüstung, was Jobs in den USA schaffe.
       
       Zahlreiche Kritiker von Mohammed bin Salman befinden sich weiter im
       Gefängnis.
       
       23 Dec 2019
       
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