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       # taz.de -- Aktionstage in Görlitz: Proteste gegen Panzerproduktion
       
       > Bisher wurden in Görlitz Doppelstockwagen und Straßenbahnen gebaut, nun
       > sollen dort Panzer hergestellt werden. Dagegen stemmen sich nun
       > Aktivist*innen.
       
   IMG Bild: „Frieden statt Panzer“ fordern die Teilnehmer einer Kundgebung vor dem Unternehmen Alstom im Februar 2025
       
       Berlin taz | Seit 175 Jahren wurden hier Züge, zuletzt bauten
       Mitarbeiter*innen im Görlitzer Alstom-Werk Doppelstockwagen und
       Straßenbahnen. Künftig sollen dort Panzer hergestellt werden. Bereits
       Anfang Februar 2025 unterzeichnete Sachsens Ministerpräsident Michael
       Kretschmer (CDU) einen Rahmenvertrag mit dem französischen Rüstungskonzern
       KNDS. Die Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte die
       Bedeutung der Vereinbarung.
       
       Bisher gab es vor Ort vor allem Kritik daran, dass nur 580 der bisher 700
       Alstom-Mitarbeiter*innen übernommen werden sollen. Die Panzerproduktion
       soll in Görlitz noch in diesem Jahr beginnen. Vom 30. April bis 3. Mai
       planen Klimaaktivist*innen nun Proteste. Motto: „[1][ÖPNV statt
       Panzer ein Zeichen für Verkehrswende und gegen Militarisierung“].
       
       Beginnen sollen die Aktionen mit einem Infostand auf einer Verkehrsinsel
       vor dem Werkstor. Am 1. Mai wollen sich die Aktivist*innen auf der 1.
       Mai-Kundgebung in Görlitz beteiligen. Am 2. und 3. Mai sind Infostände in
       der Innenstadt von Görlitz geplant. Dort soll Material verteilt werden, in
       denen begründet wird, warum die Waggonbaufabrik, die wichtig für die
       Jahrhundertaufgabe des Klimaschutzes und der Verkehrswende ist, nicht zum
       Bau von Rüstungsgütern genutzt werden soll.
       
       „Für uns sind die Aktionstage gegen den Panzerbau in Görlitz eine Phase des
       Kennenlernens“, sagt [2][Jörg Bergstedt] von der Projektwerkstatt Saasen
       bei Gießen. Er ist seit vielen Jahren umwelt- und sozialpolitisch engagiert
       und geht dabei andere Wege als viele außerparlamentarische Linke. „Wir
       gehen absolut nicht konfrontativ in Görlitz vor, sondern wollen mit den
       Beschäftigten von Alstom ins Gespräch kommen“, sagt Bergstedt zur taz.
       
       ## Erfahrungen aus Protesten bei VW in Wolfsburg
       
       Er und einige seiner Mitstreiter*innen haben in den vergangenen Wochen
       mehrmals Görlitz besucht und festgestellt, dass es eine rege autonome Szene
       gibt. Dort habe es schon [3][lebhafte Diskussionen] gegeben, weil auch in
       autonomen Kreisen manche die Panzerfabrik unterstützen, berichtet
       Bergstedt. Auch die Linkspartei in Görlitz habe sich klar gegen die
       Konversion von Waggons in Panzer ausgesprochen.
       
       Bergstedt und seine Mitstreiter*innen haben von 2021 bis 2023 bereits
       in Wolfsburg Erfahrungen mit den Beschäftigten des dortigen VW-Werks
       gemacht und Unterstützung bei einigen Betriebsräten und Beschäftigten,
       nicht aber der IG-Metall-Spitze für ihre [4][Forderungen nach einer
       Verkehrswende von Autos zu Bahnen] gefunden. „Wir haben daraus gelernt,
       gleich mit den Arbeiter*innen und nicht mit den
       IG-Metall-Funktionär*innen in Kontakt zu treten“, betont Bergstedt.
       „Schließlich haben nur sie die Macht, den Panzerbau und damit weitere
       Aufrüstung zu verhindern.“
       
       27 Apr 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://projektwerkstatt.de/index.php?domain_id=46&p=21382
   DIR [2] https://projektwerkstatt.de/index.php?p=14151
   DIR [3] /BSW-stimmt-in-Sachsen-fuer-AfD-Antrag/!6050593
   DIR [4] /Volkswagen-Betriebsrat-ueber-Zukunft/!6054706
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Peter Nowak
       
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