# taz.de -- Detailblick auf den Bundesliga-Fußball: Solidarität unter Gegnern
> Eine intensive Polizeikontrolle beim Derby zwischen Köln und Leverkusen
> löst intensive Fanreaktionen aus. Die verfeindeten Fanlager verbünden
> sich.
IMG Bild: Eine Beistandslücke: Leverkusener Fans haben die ersten Reihen verlassen
Nacktkontrollen beim Derby in Leverkusen, so stellte die Polizei klar, habe
es nicht gegeben. Von Fanseite war das so am Samstagabend kolportiert
worden. Die Sicherheitsbehörde zog es stattdessen vor, von „intensiven
Kontrollen“ zu sprechen. Genauer ins Detail wollte man – aus guten Gründen
vermutlich – nicht gehen. Betroffen waren zwei „polizeibekannte“ Kölner
Fans.
Die jüngste [1][Sicherheitsdebatte der Innenministerkonferenz] um
verschärfte Maßnahmen in den Fußballstadien hat sich als Nullnummer
erwiesen, auch weil die rückläufigen Zahlen von Gewaltvorkommnissen nicht
zur Debatte passten.
Dass intensives Vorgehen von Polizeiseite intensive Gegenreaktionen
hervorrufen, ist allerorten bekannt. Der Verdacht liegt nun nahe, dass dies
von Seiten der Sicherheitskräfte nicht ungewollt war.
Und es steht zu befürchten, dass gerade nachträglich die massiven Probleme
geschaffen werden, von denen seit Wochen die Rede ist. Die Fronten zwischen
Polizei und aktiver Fanszene verhärten sich so sehr, dass wiederum die
Feindseligkeiten zwischen den Fans von Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln
spontan begraben wurden.
Dem Beispiel der 500 Gästefans, die sich noch vor Spielbeginn wegen der
Polizeimaßnahmen auf den Weg gemacht hatten, folgte die Leverkusener aktive
Fanszene und verließ das Stadion noch im Verlaufe der ersten Hälfte.
Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes war bass erstaunt: „Ich
hätte nicht gedacht, dass sich unsere Fans mit den Kölnern solidarisieren.“
Es verdichten sich also die Hinweise, dass zum größten Problem für die
Sicherheit im Stadion das verschärfte Polizeivorgehen werden könnte. Die
[2][gemeinsame Protestaktion] der Anhängerschaft beider Vereine, die aus
Sicht der Polizei dieses Derby erst so brisant machen, war jedenfalls nicht
nur für Simon Rolfes eine beeindruckende Demonstration.
14 Dec 2025
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## AUTOREN
DIR Johannes Kopp
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