# taz.de -- Bündnis Sahra Wagenknecht: Ausschuss lehnt Neuauszählung der Bundestagswahl ab
> Im Bundestag wird der BSW-Einspruch gegen das Ergebnis der Bundestagswahl
> wohl abgelehnt. Wagenknecht will die Angelegenheit jetzt vor Gericht
> klären.
IMG Bild: Klagen, klagen, klagen: BSW-Noch-Parteichefin Sahra Wagenknecht
afp/taz | Der Wahlprüfungsausschuss des Bundestags will Medienberichten
zufolge die Einsprüche des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur
Bundestagswahl zurückweisen. Dies gehe aus einer Beschlussvorlage für das
Gremium hervor, berichteten die Portale Table.Briefings und Politico am
Donnerstagabend. BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht erneuerte vor dem
Hintergrund der Berichte ihre Ankündigung, [1][vor dem
Bundesverfassungsgericht gegen die Ablehnung einer durch ihre Partei
geforderten Neuauszählung zu klagen].
Das BSW war bei der Bundestagswahl Ende Februar mit 4,981 Prozent der
Zweitstimmen knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert und ist damit
nicht mehr im Parlament vertreten. Es fehlten der Partei dabei lediglich
9.529 Stimmen. Das BSW hatte bundesweit Auszählungsfehler geltend gemacht.
„Die Einsprüche sind unbegründet“, zitierte Politico aus der
Beschlussvorlage. Es könne „kein mandatsrelevanter Verstoß gegen
Wahlrechtsvorschriften und damit kein Wahlfehler festgestellt werden“.
In ihren Stellungnahmen hätten Bundeswahlleiterin und Landeswahlleitungen
erklärt, Hinweise auf systematische Fehler zulasten einer bestimmten Partei
lägen nicht vor, berichtete Table.Briefings. Durch bisherige Nachzählungen
habe sich das BSW lediglich in geringem Umfang verbessert. Demnach sollen
die Einsprüche des BSW zurückgewiesen werden.
## Beschluss am kommenden Donnerstag
Der Wahlprüfungsausschuss wolle demnach bei seiner Sitzung am 4. Dezember
eine Empfehlung beschließen, über den der der Bundestag abschließend
entscheidet. Aus Kreisen des Ausschusses hieße es, es sei besonders
gründlich gearbeitet worden, weil das Gremium fest davon ausgehe, dass das
BSW gegen diesen Beschluss Klage beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
einreichen werde.
Dies kündigte die [2][Parteigründerin und -Noch-Vorsitzende Sahra
Wagenknecht] am Donnerstagabend gegenüber dem Redaktionsnetzwerk
Deutschland (RND) bereits an. „Wenn der Ausschuss die Beschlussempfehlung
annimmt, dann haben die Demokratieverächter sich durchgesetzt“, sagte sie
demnach. „Die Angst, dass eine Neuauszählung uns in den Bundestag und die
Regierung Merz um ihre Mehrheit bringen könnte, war offenbar zu groß.
Immerhin ist jetzt für uns endlich der Weg nach Karlsruhe frei.“
Das BSW steckt in einer veritablen Krise. Auf dem Bundesparteitag in
Magdeburg am kommenden Wochenende will sie sich zwar selbst feiern,
Wagenknecht zur Chefin einer Grundwertekommission machen und sich nebenbei
in Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft umbenennen.
In allen Umfragen kommt die Partei aber nicht mal mehr auf 5 Prozent,
teilweise wird sie gar nicht ausgewiesen, weil ihr Anteil nicht mehr sicher
messbar ist. Gleich in mehreren Bundesländern [3][zerlegen sich zudem die
Landesverbände].
28 Nov 2025
## LINKS
DIR [1] /BSW-Muss-die-Bundestagswahl-neu-ausgezaehlt-werden/!6128808
DIR [2] /Wie-geht-es-weiter-beim-BSW-nach-dem-Ruecktritt-von-Sahra-Wagenknecht/!6128342
DIR [3] /Machtkampf-im-BSW-Sachsen-Anhalt/!6132257
## TAGS
DIR BSW
DIR Sahra Wagenknecht
DIR Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
DIR Neuauszählung
DIR Bundesverfassungsgericht
DIR BSW
DIR Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
DIR BSW
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Machtkampf im BSW Sachsen-Anhalt: Kriegsstimmung unter Friedensfreunden
Nach dem Krawall in Brandenburg demoliert sich das BSW nun auch in
Sachsen-Anhalt. Am Samstag soll fast der komplette Landesvorstand abgesetzt
werden.
DIR BSW-Einspruch: Muss die Bundestagswahl neu ausgezählt werden?
Ganz knapp scheiterte das BSW an der 5-Prozent-Hürde. Oder doch nicht? Die
Partei fordert, die Bundestagswahl neu auszuzählen, und hat gute Argumente.
DIR Zukunft des BSW: Sahra Wagenknecht schmeißt Parteivorsitz hin
Die BSW-Frontfrau will künftig nur noch Chefin der Grundwertekommission
ihrer Partei sein. Als ihr Nachfolger ist der EU-Abgeordnete De Masi
gesetzt.