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       # taz.de -- Bundestagsstreit über die Rente: Reichinnek wartet erst mal ab
       
       > Die Linkspartei lässt offen, wie sie bei der Abstimmung zum schwarz-roten
       > Rentenpaket votieren wird. Erst müsse der finale Gesetzentwurf vorliegen.
       
   IMG Bild: „Schäbige Spielchen“: Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek teilt zugleich gegen die Koalition aus
       
       Die Linkspartei hält sich weiter offen, wie sie sich bei der Abstimmung im
       Bundestag zum [1][Rentenpaket der schwarz-roten Regierung] verhalten wird.
       „Der finale Gesetzentwurf der Regierung liegt uns noch nicht vor, erst dann
       werden wir das abschließend in der Fraktion beraten“, sagte
       Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek der Rheinischen Post am Dienstag. Der
       Union warf sie vor, sie treibe „gerade auf dem Rücken von Millionen
       Rentnerinnen und Rentnern ihre machtpolitischen Spielchen“. Das sei
       „absolut schäbig“.
       
       Laut dem Linken-Vorsitzenden Jan van Aken enthält das bisher vorliegende
       Rentenpaket von Union und SPD sowohl kritische als auch zustimmungsfähige
       Elemente. So würde ohne die dort geplante Haltelinie von 48 Prozent das
       Rentenniveau noch weiter sinken. „Wir stimmen allem zu, was das Leben der
       Rentnerinnen und Rentner besser macht, und wir lehnen alles ab, was das
       Leben der Rentnerinnen und Rentner schlechter macht“, sagte er am Montag.
       Das sei der Maßstab, an dem sich die endgültige Entscheidung für eine Zu-
       oder Abstimmung ausrichten werde.
       
       Die Forderungen der Linken seien allerdings weitergehend, betonten van Aken
       wie auch Reichinnek. In [2][ihrem Bundestagswahlprogramm] spricht sich die
       Partei für ein Rentenniveau von 53 Prozent und eine Absenkung des
       Renteneintrittsalters von 67 auf 65 Jahre aus. Die Beitragsbemessungsgrenze
       soll nach ihren Vorstellungen verdoppelt werden und in die
       Rentenversicherung sollen künftig alle Erwerbstätigen einzahlen, also auch
       Beamt:innen, Manager:innen, Selbstständige, Freiberufler:innen und
       Abgeordnete.
       
       Seit Wochen [3][ringen CDU, CSU und SPD um eine Lösung] in der Rentenfrage.
       Hintergrund ist, dass [4][ein Kreis jüngerer Unionspolitiker:innen]
       damit droht, dem vorliegenden Gesetzentwurf zur Stabilisierung des
       Rentenniveaus nicht zuzustimmen, falls er nicht noch nach seinen
       Vorstellungen verändert wird. Ohne die 18-köpfige Gruppe hat die
       schwarz-rote Regierung im Bundestag keine sichere Mehrheit. Je nach
       Szenario könnte es daher auf die Zustimmung der Linkspartei ankommen.
       
       ## Knapp jede:r Zweite für Zusammenarbeit beim Rentenpaket
       
       In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für Welt TV spricht
       sich eine relative Mehrheit von 46 Prozent der Bevölkerung dafür aus, dass
       die Bundesregierung das geplante Rentenpaket notfalls auch mit Stimmen der
       Linkspartei und gegen Teile der eigenen Fraktionen im Bundestag
       verabschiedet. 37 Prozent sprachen sich dagegen aus, 17 Prozent zeigten
       sich unentschieden. Selbst 42 Prozent der Unionsanhänger:innen
       plädieren dafür, bei den SPD-Anhänger:innen lag die Zustimmung sogar bei 79
       Prozent.
       
       Generell hält nur eine Minderheit die Linkspartei auch für regierungsfähig,
       wie aus [5][einer aktuellen Civey-Umfrage für die taz] hervorgeht. Danach
       bescheinigten ihr nur 19 Prozent der Befragten die Regierungsfähigkeit, 75
       Prozent verneinten das. Unter den Anhänger:innen der Linkspartei sieht
       das ganz anders aus: 80 Prozent halten ihre Partei für regierungsfähig.
       
       Bei den Grünen-Anhänger:innen sehen das immerhin noch 47 Prozent so, bei
       den SPD-Anhänger:innen 33 Prozent, bei den Fans von CDU und CSU nur 3
       Prozent. Zufrieden mit der Arbeit der Linken als Oppositionspartei im
       Bundestag zeigten sich 26 Prozent der Befragten, der höchste Wert für die
       Partei seit etwa viereinhalb Jahren. Bei der Bundestagswahl im Februar kam
       sie auf einen Stimmenanteil von 8,8 Prozent.
       
       26 Nov 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Streit-ueber-Rentenpaket/!6126504
   DIR [2] https://www.die-linke.de/bundestagswahl-2025/wahlprogramm/
   DIR [3] /Rentenstreit-Ein-Debakel-mit-Ansage/!6126279
   DIR [4] /Merz-im-Zugzwang/!6130308
   DIR [5] https://app.civey.com/dashboards/regierungsbeteiligung-die-linke-presse-23662
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Pascal Beucker
       
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