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       # taz.de -- Krings gegen Kramp-Karrenbauer: Machtprobe um Vorsitz von CDU-naher Stiftung
       
       > Norbert Lammert hört als Chef der Konrad-Adenauer-Stiftung auf. Der
       > Kandidat des Kanzlers hat eine Gegenkandidatin: Ex-Parteichefin
       > Kramp-Karrenbauer.
       
   IMG Bild: Konkurrieren um den Vorsitz der Konrad-Adenauer-Stiftung: Günter Krings (CDU) (l.) und Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)
       
       Alles sieht danach aus, als würde es Mitte Dezember erstmals zu einer
       Kampfabstimmung um den Vorsitz der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)
       kommen. Annegret Kramp-Karrenbauer, ehemalige CDU-Chefin und
       Ex-Verteidigungsministerin, will an ihrer Kandidatur festhalten – obwohl
       Bundeskanzler Friedrich Merz sich für einen anderen Kanditaten ausspricht.
       „Die Bereitschaft zur Kandidatur besteht unverändert“, teilte AKK, wie die
       Saarländerin parteiintern genannt wird, der taz mit.
       
       Zuvor hatte der CDU-Bundestagsabgeordnete Günter Krings via FAZ seine
       Kandidatur auch öffentlich verkündet. „Der Wunsch des Herrn Bundeskanzlers
       und CDU-Vorsitzenden, dass ich mich für den Vorsitz der
       Konrad-Adenauer-Stiftung bewerbe, hat mich bereits im April erreicht“,
       sagte Krings der Zeitung. Er freue sich, dass Merz seinen Vorschlag nun
       auch offiziell dem Vorstand der KAS unterbreitet habe. Er habe sich gern
       für eine Kandidatur entschieden.
       
       In seinem Schreiben an den Noch-Vorsitzenden Norbert Lammert betont Merz,
       Krings verfüge „national wie international über umfangreiche Erfahrungen in
       vielen Bereichen der Politik und der Wissenschaft“. Der Stiftung sei er
       seit seiner Zeit als Stipendiat eng verbunden. Krings ist stellvertretender
       Vorsitzender der Unionsfraktion und Chef der einflussreichen NRW
       Landesgruppe. Bis 2021 war er Parlamentarischer Staatssekretär im
       Bundesinnenministerium. Innerhalb der Union wird Krings geschätzt,
       außerhalb allerdings ist er weitgehend unbekannt.
       
       ## „All die Erfahrungen“
       
       [1][AKK] hat für die CDU schon viele Posten bekleidet: Sie war Landes- und
       Bundesministerin, Ministerpräsidentin des Saarlandes, Generalsekretärin und
       Vorsitzende der CDU. Sie verfüge „über all die Erfahrungen, die einer
       Vorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung dienlich sein werden, um die
       Stiftung in unruhigen politischen Zeiten mit ruhiger Hand zu führen“,
       schreibt Caritas-Chefin Eva Maria Welskop-Deffaa, die AKK offiziell
       vorgeschlagen hat.
       
       Gerade ihre internationalen Erfahrungen als Verteidigungsministerin würden
       sehr gut zur KAS passen, deren Profil weiterhin stark auf der
       Auslandsarbeit beruhe, so die Caritas-Chefin weiter. Die KAS hat nach
       eigenen Angaben rund 100 Auslandsbüros. Auch Thomas Sternberg, der
       ehemalige Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, macht
       sich für AKK stark. Diese bringe die „allerbesten Qualitäten“ für das Amt
       mit, heißt es in seinem Schreiben, dass ebenfalls an Lammert ging.
       Welskop-Deffaa und Sternberg sitzen, wie auch Merz und AKK selbst, im
       Vorstand der KAS.
       
       Offensichtlich hat man dort bislang keinen Weg gefunden, die
       Personalentscheidung einvernehmlich zu lösen. Gelingt dies auch in den
       nächsten Wochen nicht, kommt es am 19. Dezember zur Abstimmung. Über den
       Vorsitz der KAS entscheiden die 52 Mitglieder der Stiftung. Der Posten wird
       vakant, weil der bisherige Vorsitzende Lammert nicht noch einmal zur Wahl
       antritt. Er leitet die Stifung seit 2018. Auch damals hatte es zunächst
       eine weitere Kandidatin gegeben. Die damalige Kanzlerin Angela Merkel hätte
       gern ihre Verbündete Annette Schavan an der Spitze der Stifung gesehen. Am
       Ende trat Schavan nicht an.
       
       ## Erste Frau an der Spitze?
       
       Setzt sich jetzt AKK durch, wäre sie die erste Frau an der Spitze der KAS.
       Es wäre nicht die erste Schlappe, die sie Merz zufügt. In einer Stichwahl
       setzte sie sich – als Merkels Wunschkandidatin – im Dezember 2018 gegen
       Jens Spahn und Merz als Parteichefin durch. Merz schaffte es erst im
       dritten Anlauf auf den Posten.
       
       24 Nov 2025
       
       ## LINKS
       
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