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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Gespräche über US-Plan in Genf begonnen
       
       > Zum 28-Punkte-Plan für ein Ende des Ukrainekriegs beraten sich
       > verschiedene Länder in Genf. Der Plan erfordert harte Zugeständnisse von
       > der Ukraine.
       
   IMG Bild: Ein Zeichen der Ehre: die ukrainische Fahne bei der Beerdigung eines getöteten Soldaten am 22. November bei Hostomel
       
       ## Friedensgespräche beginnen
       
       In Genf hat es erste Gespräche über den von den USA eingebrachten Plan für
       ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gegeben. Dies
       teilte der Leiter der ukrainischen Delegation und Stabschef von Präsident
       Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, am Sonntag über Telegram mit. Das erste
       Treffen habe das neunköpfige ukrainische Team mit den nationalen
       Sicherheitsberatern aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien
       abgehalten.
       
       Im Anschluss seien Gespräche mit der US-Delegation geplant. Neben
       US-Außenminister Marco Rubio wurden der Sondergesandte Steve Witkoff und
       der Leiter des US-Heeresamts, Dan Driscoll, in Genf erwartet.
       
       EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nannte Bedingungen für einen
       Friedensschluss in der Ukraine. Vor dem Hintergrund von Gesprächen über
       einen US-Friedensplan in Genf erklärt sie, die Grenzen der Ukraine könnten
       nicht mit Gewalt verändert werden. Zudem dürfe die ukrainische Armee nicht
       so verkleinert werden, dass das Land für künftige Angriffe anfällig werde.
       Drittens müsse die EU eine zentrale Rolle bei einem Friedensabkommen
       spielen. „Die Ukraine muss die Freiheit und das souveräne Recht haben, über
       ihr eigenes Schicksal zu bestimmen. Sie hat sich für einen europäischen Weg
       entschieden“, sagt von der Leyen.
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft bei den
       Friedensgesprächen auf ein Ergebnis. Ukrainische, amerikanische und
       europäische Teams stünden in engem Kontakt, schrieb Selenskyj auf der
       Plattform X. „Das Blutvergießen muss gestoppt werden, und wir müssen
       sicherstellen, dass der Krieg niemals wieder entfacht wird.“ Er erwarte die
       Ergebnisse der heutigen Gespräche und hoffe, dass alle Teilnehmer
       konstruktiv seien. „Wir alle brauchen ein positives Ergebnis.“ (rtr/ap)
       
       ## Kanadas Ministerpräsident will mit Selenskyj sprechen
       
       Der kanadische Ministerpräsident Mark Carney will noch am Sonntag mit dem
       ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über [1][den von den USA
       vorgeschlagenen Friedensplan] sprechen. Westliche Staats- und
       Regierungschefs hätten sich bereits am Samstag am Rande des G20-Treffens in
       Südafrika auf eine gemeinsame Position zu dem 28-Punkte-Plan verständigt,
       die nach Washington übermittelt worden sei, sagt Carney vor Reportern. Die
       weitere Abstimmung würden die nationalen Sicherheitsberater bei Beratungen
       in Genf übernehmen. Er selbst werde später am Tag mit Selenskyj sprechen,
       um einige Punkte zu klären. Der erste Punkt des Plans, der die Ukraine als
       souveräne Nation bestätige, sei „ein guter Anfang“.
       
       Es würden jedoch noch eine Reihe weiterer Themen diskutiert, deren
       Ergebnisse ebenfalls nach Washington weitergeleitet würden. Am Rande des
       G20-Gipfels waren die sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und
       Großbritannien mit einer Reihe weiterer EU-Staaten sowie Japan und Kanada
       übereingekommen, dass sie den 28-Punkte-Plan von US-Präsident Donald Trump
       so nicht akzeptieren. Der US-Regierung wurde daraufhin eine stark
       überarbeitete Version vorgelegt. (rtr)
       
       ## Angriff auf Heizkraftwerk in Russland
       
       Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge mit Drohnen ein großes
       Heizkraftwerk in der Region Moskau angegriffen. Dadurch sei ein Feuer
       ausgebrochen, und die Notversorgung habe aktiviert werden müssen, teilt
       Regionalgouverneur Andrej Worobjow mit. Ziel des Angriffs war demnach das
       Kraftwerk Schatura rund 120 Kilometer östlich der Hauptstadt Moskau. Einige
       Drohnen seien von der Luftabwehr zerstört worden, mehrere Drohnen seien
       jedoch auf das Kraftwerksgelände gestürzt.
       
       Die Ukraine hat in den vergangenen Monaten [2][ihre Drohnenangriffe auf
       Ziele tief in Russland verstärkt] und dabei wiederholt Energieinfrastruktur
       wie Ölraffinerien und Kraftwerke ins Visier genommen. Russland wiederum
       attackiert seit Beginn seiner Invasion im Februar 2022 immer wieder die
       Energieversorgung in der Ukraine an. (rtr)
       
       ## USA und weitere Staaten beraten sich zur Ukraine
       
       Spitzenvertreter der USA, der Ukraine sowie Deutschlands, Frankreichs und
       Großbritanniens beraten ab heute in Genf über einen US-Friedensplan. „Wir
       hoffen, die letzten Details zu klären, um eine Einigung zu erzielen, die im
       Interesse der Ukraine ist“, sagt ein US-Regierungsvertreter. „Einig wird
       man sich erst, wenn die beiden Präsidenten zusammenkommen“, fügt er mit
       Blick auf Trump und Selenskyj hinzu.
       
       US-Außenminister Marco Rubio ist auf dem Weg zu den Gesprächen über einen
       neuen Friedensplan für die Ukraine. Der 28-Punkte-Vorschlag diene als
       „solide Grundlage für die laufenden Verhandlungen“, sagt Rubio. In das
       Papier seien Anregungen sowohl der russischen als auch der ukrainischen
       Seite eingeflossen. (rtr)
       
       ## Nationaler Sicherheitsrat tagte zur Ukraine
       
       Inmitten der Diskussionen über den US-Plan zur Beendigung des russischen
       Angriffskriegs hat am Samstag der Nationale Sicherheitsrat [3][der
       Bundesregierung zur Lage in der Ukraine] getagt. Das Gremium habe unter dem
       Vorsitz von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) „die aktuellen Entwicklungen
       mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine erörtert“, teilte
       Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Merz, der am Samstag am G20-Gipfel
       in Südafrika teilnahm, habe die anderen Ratsmitglieder „über seine
       Gespräche mit europäischen und internationalen Partnern informiert“.
       
       „Der Nationale Sicherheitsrat hat bekräftigt, dass Deutschland sich am
       Prozess der Aushandlung eines fairen und dauerhaften Friedens für die
       Ukraine weiterhin mit großem Engagement beteiligen wird“, fügte Kornelius
       hinzu.
       
       Die US-Regierung hatte Kiew vor wenigen Tagen den 28-Punkte-Plan zur
       Beendigung des Krieges vorgelegt, der Russland in zentralen Forderungen
       weit entgegenkommt und von Kiew seit langem formulierte rote Linien
       überschreitet. So verlangt er von der Ukraine schmerzhafte Zugeständnisse
       wie die Abtretung großer Gebiete in der Ostukraine an Russland, eine
       Begrenzung der Truppenstärke und den Verzicht auf einen Nato-Beitritt.
       (dpa)
       
       23 Nov 2025
       
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