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       # taz.de -- Energiewende in Bürger*innenhand: Deutsche Umwelthilfe fordert mehr Dach-Solar statt Gasausbau
       
       > Ein Aktionsbündnis fordert bessere Bedingungen für erneuerbare Energien
       > in Bürger*innenhand. Die Förderung von privaten Solaranlagen soll
       > bleiben.
       
   IMG Bild: Mehr Solar wagen, so die deutsche Umwelthilfe
       
       Berlin taz | Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert von
       Wirtschaftsministerin Katharina Reiche (CDU), einen stärkeren Fokus auf
       eine bürger*innennahe Energiewende zu legen – statt wie geplant auf
       den Ausbau neuer Gaskraftwerke zu setzen. Photovoltaik-Anlagen (PV) auf
       Dächern seien zentrale Hebel für die erfolgreiche Energiewende auf
       kommunaler Ebene, sagte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz am
       Dienstag vor Journalist*innen in Berlin. Die DUH ist Teil eines
       Aktionsbündnisses aus Verbänden und Kommunen, das sich mit einem
       [1][Forderungskatalog] an Ministerin Reiche wendet.
       
       Der Hintergrund: Die Ministerin hat [2][die Förderung privater Solaranlagen
       auf Dächern in Frage gestellt]. Sie ist der Auffassung, dass sich neue
       kleine PV-Anlagen schon heute im Markt rechnen und zu viel Solarstrom die
       Netze überlastet. Anlagenbetreiber*innen müssten sich deshalb am
       Netzausbau beteiligen.
       
       Das Aktionsbündnis aus DUH, Kommunen und Verbänden fordert Reiche auf, sich
       für mehr und nicht für weniger Solarstrom einzusetzen. Es bestreitet eine
       Überlastung der Netze und fordert neue Lösungen, damit überschüssiger Strom
       gespeichert und genutzt werden kann. „Wenn mein Obstbaum im Garten mehr
       Früchte trägt als ich essen kann, mache ich lieber Marmelade daraus,
       anstatt den Baum abzusägen“, sagt Katharina Habersbrunner,
       Geschäftsführende Vorständin des Bündnisses Bürgerenergie. Das Bündnis
       setzt sich unter anderem für Energiegemeinschaften ein, in denen
       Bürger*innen, unabhängig von Konzernen, Strom erzeugen und teilen können.
       
       Habersbrunner fordert von Reiche, verlässliche Rahmenbedingungen zu
       schaffen und innovative Lösungen für Speicher und Verteilernetze zu
       fördern, statt mit „Solarkürzungsphantasien“ Bürger*innen, Kommunen und
       Investoren zu verunsichern. Die Politik müsse beispielsweise einen
       verbindlicher Rechtsrahmen für Energy Sharing schaffen, der den
       unbürokratischen Verkauf von überschüssigem Strom ermöglicht. Beim Energy
       Sharing teilen sich Betreiber*innen zum Beispiel von Solaranlagen
       direkt den erzeugten Strom, auch wenn sie nicht unter einem Dach wohnen.
       Gerade in den Städten, in denen die Netze auf Grund des hohen
       Stromverbrauchs aufnahmefähig sind, brauche es einen Zubau von Dach-PV. Der
       Solarstrom könne dann erzeugungsnah verbraucht werden.
       
       ## Gutachten kommt im September
       
       Ministerin Reich hat ein Gutachten für einen [3][„Realitätscheck“] zum
       Stand der Energiewende in Auftrag gegeben, das als Grundlage für die
       zukünftige Energiepolitik dienen soll. Es soll im kommenden Monat
       veröffentlicht werden. Energieexpert*innen fürchten, dass mit dem
       Gutachten der Bedarf an Erneuerbaren künstlich klein gerechnet und damit
       der [4][Ausbau von Gaskraftwerken] legitimiert werden soll.
       
       „Setzt die Bundeswirtschaftsministerin auf fossile Energieträger,
       profitieren vor allem große Konzerne wie RWE und E.ON auf Kosten der
       Bevölkerung“, sagt DUH-Geschäftsführerin Metz. Ein dezentraler Ausbau von
       Solaranlagen wiederum, liefere günstigen und grünen Strom, stärke die
       regionale Wertschöpfung und biete unmittelbare Vorteile für die
       Bürger*innen vor Ort.
       
       26 Aug 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Energiewende/10-Punkte-Papier_PV_FINAL_02.pdf
   DIR [2] /Gruene-gegen-Wirtschaftsministerin/!6106318
   DIR [3] /Reiches-umstrittenes-Energiegutachten/!6099622
   DIR [4] /Plaene-von-Wirtschaftsministerin-Reiche/!6106194
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Charlotte Kranenberg
       
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