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       # taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Licht im August
       
       > Erweiterter Jazz: Der österreichische Trompeter Richard Koch hat mit
       > „Rays of Light“ ein Quintett-Album veröffentlicht, das eine warme Wohltat
       > ist.
       
   IMG Bild: Richard Koch mit Fabiana Striffler, Valentin Butt, Andreas Lang und Nora Thiele
       
       Auf die „Rays of Light“, die Lichtstrahlen, dürften viele von uns gerade
       warten, vor allem im politischen Sinne. „Rays of Light“ hat der
       österreichische Trompeter Richard Koch sein neues Album genannt, und, so
       viel vorab, es wird seinem Titel gerecht.
       
       Koch, seines Zeichens Wahl-Wustermarker, ist in der (Berliner) Jazz-Szene
       schon lange bekannt, er hat bereits drei Alben in Quartett-Besetzung
       veröffentlicht, nun eines in Quintett-Formation (neben Trompete Violine,
       Akkordeon, Kontrabass, Frame-Drums).
       
       Der Begriff Jazz ist dabei viel zu eng für seine Band, Koch greift globale
       Folk-Spielarten aller Art auf, Balkan-Sound klingt genauso an wie American
       Folk oder Klezmer, manchmal scheint auch klassische oder Alte Musik
       mitzuschwingen.
       
       Die Seele dieser Songs offenbart gleich das Auftaktstück „Space“, das mit
       einer getragenen Trompete, einem anmutigen Akkordeon, einem getupften
       Kontrabass und einem ordentlichen Schuss Melancholie daherkommt.
       Schwungvoller und schneller geht es in den Stücken „Ringi“ und „Big
       Blossom“ zu, der Blues kehrt zwischendurch in „Moon Dance“ zurück.
       
       Die ganze Varianz seines Spiels kann man in „Flowing Up“ hören, da zittert
       und zirpt die Trompete, da folgt sie der Geige in der Melodieführung, da
       wird ein Solo angedeutet, ehe die Instrumente sich zum gemeinsamen Finale
       aufschwingen.
       
       Das Abschlusstück „Falling and Rising“ entlässt einen aus diesem Album mit
       warmen, langsamen Tönen, ehe 43 Minuten voller Lichtstrahlen zu Ende gehen.
       
       23 Aug 2025
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jens Uthoff
       
       ## TAGS
       
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