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       # taz.de -- Übernahme von Northvolt in Schweden: Optimismus kann nicht schaden
       
       > Ein Tech-Start-up aus Kalifornien will kaufen, was von Northvolt noch
       > übrig ist. Das sollte optimistisch stimmen, nicht zweifeln lassen.
       
   IMG Bild: Der Schriftzug Northvolt an einem Zaun am Eingang zur Baustelle der Batteriezellenfabrik in Deutschland
       
       Das Tech-Start-up Lyten aus Kalifornien will kaufen, was vom schwedischen
       Batteriehersteller Northvolt noch übrig ist, inklusive [1][des im Bau
       befindlichen deutschen Werks.] Noch gebe es offene Fragen. Das Ganze sei
       höchst unsicher, betonen skeptische Stimmen. Recht haben sie. Nur: Da steht
       jemand und bietet einen veritablen Lösungsversuch an. Besser wird’s halt
       nicht in einer nahezu hoffnungslosen Lage nach der Northvolt-Pleite.
       
       Lytens Lithium-Schwefel-Batterien verweilen bisher in der Testphase. Die
       Lösung dazu sollen die monumentalen Anlagen in Schweden sein. Eine Fabrik
       in Kalifornien hatte Lyten den Schweden schon 2024 abgekauft – ganz
       unbekannt ist man sich also nicht.
       
       [2][Der schwedische Batteriehersteller hatte vor der Insolvenz rund 5.000
       Mitarbeitende,] der Käufer hat bislang nur gut 300. David kauft Goliath,
       hieß es in Schweden sofort. Lyten-Chef Dan Cook lobte bei Bekanntgabe des
       Deals die jetzige Leitung Northvolts. Unter der Krisen-Führung des
       deutschen Matthias Arleth seien die meisten Probleme des Stammwerks im
       nordschwedischen Skellefteå gelöst worden – mit deutlich weniger
       Mitarbeitenden als zuvor.
       
       Mangelnde Produktivität und Expansionspläne gelten als Ursache für den
       [3][Niedergang des einstigen Hoffnungsträgers.] Dabei wurde nicht nur Geld
       deutscher Investoren verbrannt, sondern auch Mittel aus dem schwedischen
       Pensionsfonds und öffentliche Fördergelder. Lyten plant nur mit privatem
       Risikokapital.USA, Schweden und Deutschland müssen dem Kauf noch zustimmen.
       
       ## Bleibende Hoffnung auf westlichen Gegenpol zu China
       
       Wenn Lyten hält, was es verspricht, sollte statt der Großspurigkeit der
       Northvolt-Gründer in Zukunft durchdachtes Vorgehen dominieren.
       Langfristiges Ziel ist die Produktionsumstellung von Lithium-Ionen- auf
       Lithium-Schwefel-Batterien, für die weniger Seltene Erden benötigt würden.
       
       Europas Hoffnungsträger für grüne Batterie-Herstellung wäre dann ein
       US-Unternehmen in Europa – das Modell eines westlichen Gegenpols zur
       China-Dominanz bliebe bestehen. Bleibt zu Hoffen, dass der Plan des
       optimistischen US-Investors wirklich aufgeht.
       
       10 Aug 2025
       
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