# taz.de -- Agrarhandelskonzern Baywa: Rekordverlust trotz Aufsichtsräten von Bauernverband und CSU
> Der Agrarhandelskonzern hat prominente und gut dotierte Aufsichtsräte von
> Bauernverband und CSU. Dennoch manövrierte er sich in eine schwere Krise.
IMG Bild: Schwere Krise bei BayWa: Grund sind Abschreibungen auf Beteiligungen wie die an der Ökoenergie-Tochter
Berlin taz | Der von gut bezahlten Aufsichtsräten wie
[1][Bauernverband]schef Joachim Rukwied oder CSU-Politikerin Monika
Hohlmeier überwachte Agrarhandelskonzern Baywa hat 2024 rund 1,6 Milliarden
Euro Verlust eingefahren. Grund seien Abschreibungen auf Beteiligungen wie
die an der Ökoenergie-Tochter Baywa r.e., teilte die für Landwirtschaft und
Lebensmittelversorgung vor allem im Süden und Osten Deutschlands wichtige
Holding [2][am Donnerstag] mit.
Nicht gefährdet sei aber das Ziel, nach dem Verkauf fast aller
Auslandsbeteiligungen bis 2028 wieder ein positives Eigenkapital zu
erreichen. Ein auf Pump finanzierter Expansionskurs im Ausland führte die
Baywa vor einem Jahr an den Rand der Pleite, nachdem 2022 die Nullzinsphase
geendet hatte.
„Bei den astronomischen Summen ist es kaum vorstellbar, dass diese Krise
nicht absehbar gewesen sein soll“, sagte Lucia Heigl der taz,
stellvertretende Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft (AbL), die kleine und mittlere Höfe vertritt. „Der
Aufsichtsrat, in dem auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes,
Joachim Rukwied, sitzt, hätte die Zahlen kennen müssen und er hat
geschwiegen und schweigt nach wie vor dazu. Wo bleibt die Verantwortung der
Aufsichtsratsmitglieder?“
## Kritik von Bauern
Die einst als Genossenschaft gegründete BayWa sei ein abschreckendes
Beispiel für ein Unternehmen, das zu einem Konzern wächst und dessen
Tochterfirmen sich „verzocken“. „Das muss ein Warnsignal sein, für die
anstehende Fusion der genossenschaftlichen Molkereien Arla und DMK zur
größten europäischen Genossenschaftsmolkerei“, so Heigl. Falls diese Fusion
nicht verhindert werde, müsse sichergestellt werden, dass nicht die Bauern
das Risiko schlechter Geschäfte tragen.
Rukwied und Hohlmeier erhielten für ihre Mitgliedschaft im Aufsichtsrat
laut [3][Vergütungsbericht] des Unternehmens 2023 jeweils rund 75.000 Euro.
Hohlmeier fiel zuletzt auf durch Kritik an Fördermitteln der EU-Kommission
für [4][„Lobbyarbeit“ von Umweltorganisationen]. Beide
Aufsichtsratsmitglieder ließen Bitten der taz um Stellungnahme bis
Redaktionsschluss unbeantwortet.(mit dpa, rtr)
3 Jul 2025
## LINKS
DIR [1] /Bauernverband/!t5015797
DIR [2] https://www.baywa.com/investor-relations/veroeffentlichungen/ad-hoc-mitteilungen
DIR [3] https://www.baywa.com/binaries/pdf/content/documents/baywacms/downloadcenter/corporate-governance/vergutungsbericht-2023/vergutungsbericht-2023/baywacms:downloadpdf/BayWa_Verg%C3%BCtungsbericht_2023_DE.pdf
DIR [4] https://www.csu-europagruppe.de/newsletter/monikahohlmeier1612025.html
## AUTOREN
DIR Jost Maurin
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