# taz.de -- Klima-Hilfsgelder für arme Länder: NGO wirft Industriestaaten „leere Versprechen“ vor
> Industrieländer zahlen laut der Entwicklungsorganisation Care zu wenig
> Geld. So wird es für arme Länder noch schwerer, sich an die Klimakrise
> anzupassen.
IMG Bild: Für Investitionen in die Anpassung an wärmeres Klima muss Geld in die Hand genommen werden, das vielen Entwicklungsländern fehlt
Bonn taz | Die Entwicklungsorganisation Care wirft Industriestaaten wie
Deutschland [1][„leere Versprechen“ bei Klima-Hilfsgeldern] für arme Länder
vor. Speziell bei der Finanzierung von Projekten zur Anpassung an die
Klimakrise gehe es zu wenig voran. Die Organisation hat die bisherigen
Zahlungen und Haushalte von 27 reichen Ländern untersucht. Das Ergebnis:
Für das laufende Jahr sind 12 Milliarden US-Dollar an bilateralen Zahlungen
für Klimaanpassung von den Industriestaaten zu erwarten.
Versprochen haben sie für diesen Zweck und 2025 aber deutlich mehr, nämlich
mindestens 40 Milliarden US-Dollar. „Das deutet darauf hin, dass die
Industrieländer sich auf andere Geldgeber verlassen, besonders
multilaterale Entwicklungsbanken, um die Lücke zu füllen“, heißt es in der
[2][Studie], die Care am Montag zum Auftakt von internationalen
Klimaverhandlungen in Bonn vorgestellt hat.
Dort, am Sitz des Klimasekretariats der Vereinten Nationen, treffen sich
derzeit Vetreter*innen der Länder, um zehn Tage lang über Klimapolitik
zu verhandeln. Das soll die Weltklimakonferenz vorbereiten, die Ende des
Jahres in Brasilien stattfindet.
Es ist Kernthema aller Klimaverhandlungen: Geld, wem es fehlt und wer es
schuldet. Die Industriestaaten haben schließlich die Klimakrise nahezu im
Alleingang ausgelöst, auch wenn mittlerweile andere Länder ebenfalls enorm
dazu beitragen, beispielsweise die Golfstaaten und China. Ärmere Länder
hingegen sind viel weniger für das Problem verantwortlich, dafür aber den
Folgen oft stark ausgesetzt.
Für die Spanne von 2020 bis 2025 [3][haben die Industriestaaten jährliche
100 Milliarden US-Dollar für die ärmeren Länder versprochen]. Das Geld soll
sowohl in die Senkung der Treibhausgasemissionen, als auch in
Klimaanpassung fließen, und zwar möglichst je hälftig. Üblicherweise geht
aber mehr Geld an Projekte, die zur Emissionssenkung beitragen sollen.
Sie sind oft leichter umsetzbar und manchmal gar gewinnträchtig, wenn es
zum Beispiel um die Förderung erneuerbarer Technologie geht. Care warnt:
Das führt dazu, dass arme Länder sich nicht genug anpassen können – oder
durch immer neue Kredite für diesen Zweck in Schuldenspiralen geraten.
18 Jun 2025
## LINKS
DIR [1] /Finanzversprechen-auf-der-Klimakonferenz/!6048285
DIR [2] https://www.care.de/media/websitedateien/care-allgemeines/publikationen/studien-reports/care-report-hollow-commitments-2025.pdf
DIR [3] /Globale-Klimafinanzierung/!6019514
## AUTOREN
DIR Susanne Schwarz
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