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       # taz.de -- Jahresversammlung der WHO in Genf: WHO im Krisenmodus
       
       > Nach dem Austritt der USA diskutiert die WHO über Sparpläne, denn es
       > fehlen Milliarden. Deutschland will 10 Millionen Euro zusätzlich
       > beisteuern.
       
   IMG Bild: Die WHO will dafür sorgen, dass die Verteilung von Impfstoffen zwischen armen und reichen Ländern gerechter wird
       
       BERLIN taz | Deutschland will seinen Beitrag an die
       Weltgesundheitsorganisation (WHO) um 10 Millionen Euro aufstocken. Das
       verkündete [1][die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU)]
       anlässlich der WHO-Jahresversammlung, die am Montag in Genf startete. Neben
       Budgetfragen wird es bei der Versammlung der 194 Mitgliedsländer auch um
       das Pandemie-Abkommen der WHO gehen. Am Dienstag soll es nach jahrelangen
       Verhandlungen offiziell angenommen werden.
       
       Nach dem [2][Austritt der USA,] des bisher größten Geldgebers, werden der
       WHO in den kommenden zwei Jahren rund 1,5 Milliarden Euro fehlen. Das
       teilte ihr Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag zum Auftakt des
       achttägigen Treffens mit. Den Austritt hatte US-Präsident Donald Trump
       wenige Stunden nach seiner Amtseinführung im Januar veranlasst, 2026 wird
       der Austritt wirksam.
       
       Die geplante Erhöhung der deutschen Ausgaben von 10 Millionen Euro seien
       angesichts dessen nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“, sagte Maren
       Kaminski, Bundestagsabgeordnete der Linkspartei. US-Präsident Donald Trump
       habe „die Architektur des globalen Gesundheitssystems in Schutt und Asche
       gelegt“. Deshalb forderte sie von der Bundesregierung „eine neue und
       umfassende Strategie für Globale Gesundheit“.
       
       Deutschland zahlte für 2024 und 2025 laut Bundesgesundheitsministerium
       bisher rund 290 Millionen Euro an die WHO. Kaminski kündigte an, die
       Linkspartei werde sich bei den anstehenden Haushaltsberatungen für eine
       weitere Erhöhung der Ausgaben einsetzen.
       
       ## WHO plant Stellenabbau
       
       Die USA stellte in der Vergangenheit etwa ein Fünftel des Gesamtbudgets der
       WHO, in den Jahren 2022 und 2023 waren das ungefähr 1,22 Milliarden Euro.
       Deutschland hatte als zweitgrößter Geldgeber im gleichen Zeitraum etwa 812
       Millionen Euro gezahlt, gefolgt von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung,
       die etwa 787 Millionen Euro an die WHO spendete.
       
       Auf ihre Geldprobleme will die WHO nun mit Stellenabbau reagieren: Das
       oberste Führungsgremium der Organisation soll von 14 auf 7 Positionen
       reduziert werden, die Zahl der Abteilungen von 76 auf 34. Die Zahl der
       Beschäftigten von weltweit rund 9.500 soll nach internen Plänen um 20
       Prozent sinken.
       
       Am Dienstag plant die WHO-Versammlung außerdem [3][ihren Pandemievertrag]
       formell zu verabschieden. Die jahrelangen Verhandlungen über das Abkommen
       hatten noch während der Coronapandemie begonnen, mit dem Ziel, die Welt
       besser auf kommende Pandemien vorzubereiten.
       
       Der Vertrag soll Chaos bei der Beschaffung von Schutzmaterialien wie zu
       Beginn der Coronapandemie vermeiden. Außerdem soll die Verteilung von
       Impfstoffen zwischen armen und reichen Ländern gerechter werden. Eine neue
       Strategie soll dabei helfen, Pandemien zu verhindern, indem neue Erreger
       bereits überwacht werden, wenn sie nur bei Tieren auftreten.
       
       Bis das Abkommen in Kraft tritt, wird allerdings noch einige Zeit vergehen.
       Denn teilweise wird noch bis 2026 weiter über umstrittene Themen
       verhandelt. Danach müssen zudem die Parlamente der Mitgliedsstaaten den
       Vertrag ratifizieren und umsetzen. Auch das wird noch mehrere Jahre dauern
       – vermutlich sogar bis nach der zweiten Amtszeit Donald Trumps.
       
       19 May 2025
       
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