URI:
       # taz.de -- Drohnenangriffe auf Moskau: Und die Kreml-Party steigt
       
       > Russlands Präsident Putin will in diesen Tagen Stärke demonstrieren – und
       > geriert sich als Opfer, wenn ukrainische Drohnen auf Moskau fliegen.
       
   IMG Bild: Spuren einer Drohnenattacke in Moskau, 6. Mai
       
       Ukrainische Drohnen fliegen dieser Tage wieder vermehrt nach Russland.
       [1][Ziele sind die Hauptstadt Moskau,] aber auch die Stadt Kursk im
       gleichnamigen Gebiet, das ukrainische Truppen bei einer
       Überraschungsoffensive 2024 in Teilen eingenommen hatten. „Da sieht man es
       wieder, die Ukraine will ja überhaupt keinen Frieden“, werden einige laut
       sagen oder es zumindest denken.
       
       Das sind dieselben Leute, die mittlerweile zwar zur Kenntnis nehmen, wer
       der Aggressor in diesem Krieg ist. Jedoch haben sie kein Problem damit,
       Kyjiw zumindest eine Teilschuld an diesem sinnlosen Gemetzel zuzuweisen und
       die Menschen in den völkerrechtswidrig besetzten ukrainischen Gebieten auf
       unbestimmte Zeit an Russland auszuliefern.
       
       Präsident Wladimir Putin hingegen versucht guten Willen zu zeigen –
       vorgeblich. Drei Tage sollen die Waffen schweigen – nicht zufällig rund um
       den 9. Mai, am 80. Jahrestag des Sieges über den Faschismus. Die
       Friedfertigkeit kommt nicht von ungefähr: Der [2][Kremlchef will sich seine
       militärische Leistungsschau] auf dem Roten Platz in Moskau sowie die Laune
       seiner diesmal doch recht sparsam anreisenden ausländischen Staatsgäste
       nicht verderben lassen. Die Party soll ungestört steigen. Schließlich geht
       es auch darum, die Verdienste der Roten Armee zu würdigen, die laut
       Kreml-Narrativ eigentlich eine russische war.
       
       Dummerweise gibt der [3][ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj,] der
       eine 30-tägige Waffenruhe vorgeschlagen hat und faschistischer Anwandlungen
       genauso verdächtig ist wie seine Landsleute (eine weitere Mär des Kreml),
       mal wieder den Spielverderber. Aus gutem Grund: Tagtäglich werden durch
       russische Angriffe ganze Landstriche und Stadtteile in der Ukraine in
       Schutt und Asche gelegt. Dabei sind immer wieder getötete und verletzte
       Zivilist*innen zu beklagen. Und jetzt soll Selenskyj in diesen miesen
       Deal einschlagen und drei Tage durchatmen?
       
       Das wäre wohl doch ein wenig zu viel verlangt. Denn er weiß eins genau: Es
       wird genauso weitergehen – kaum dass der letzte Panzer vom Roten Platz
       gerollt ist.
       
       6 May 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Krieg-in-der-Ukraine/!6086508
   DIR [2] /Ukrainischer-Autor-ueber-Folter-und-Krieg/!6083518
   DIR [3] /Krieg-in-der-Ukraine/!6058244
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Barbara Oertel
       
       ## TAGS
       
   DIR Wolodymyr Selenskij
   DIR Drohnen
   DIR Wladimir Putin
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Social-Auswahl
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR wochentaz
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR LNG
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Krieg in der Ukraine: Angriffe trotz Waffenruhe
       
       Zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges hat Putin eine
       dreitägige Waffenruhe verkündet. Die Ukraine wurde in der Nacht trotzdem
       angegriffen.
       
   DIR Enthüllungsbuch „Nord Stream“: Wie Deutschland den russischen Krieg finanzierte
       
       Geheime Dokumente zeigen die korrupten Umstände, unter denen Nord Stream 1
       und 2 gebaut wurden. Über 104 Milliarden Euro flossen seit 2014 für Gas
       nach Russland.
       
   DIR Krieg in der Ukraine: Angriffe auf Moskau
       
       Russland will mindestens 18 ukrainische Drohnen abgefangen haben. Der
       Betrieb an mehreren russischen Flughäfen wird zeitweise eingestellt.
       
   DIR Umweltverbände fordern Ansage von Merz: Kein Flüssiggas aus Russland mehr
       
       Der deutsche Staatskonzern Sefe importiert LNG aus Russland.
       Umweltorganisationen fordern, dass der neue Kanzler Friedrich Merz etwas
       dagegen unternimmt.