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       # taz.de -- Schnellere Endlagersuche: Nicht bis 2071 warten
       
       > Die Bundesgesellschaft für Endlagerung will die Suche beschleunigen.
       > Atomgegner sind skeptisch und befürchten die Beschränkung von
       > Mitspracherechten.
       
   IMG Bild: Schacht Konrad: Könnte zumindest als Lagerstätte für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll in Betrieb gehen
       
       Berlin taz | Geht es nach dem Gesetz, soll der Standort für ein
       [1][Atommüllendlager] in Deutschland bis 2031 feststehen. Doch längst ist
       klar, dass dieser Termin nicht zu halten ist. Ein von der Bundesregierung
       beauftragtes publiziertes [2][Gutachten] nannte im vergangenen Sommer eine
       Verzögerung bis mindestens 2071. Jetzt will die mit der Suche beauftragte
       Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) den Vorgang beschleunigen.
       
       Es sei immer noch möglich, dass bis [3][Mitte dieses Jahrhunderts ein
       Standort] festgelegt werde, sagte BGE-Geschäftsführerin Iris Graffunder am
       Freitag. Bis 2027 ist der Zeitplan fix. In dem Jahr will die BGE fünf bis
       maximal zehn Regionen für die oberirdische Untersuchung vorschlagen. Eine
       Beschleunigung könnte im Anschluss durch die Zusammenlegung der folgenden
       Phasen II und III, also der über- und untertägigen Erkundung erfolgen, so
       Graffunder.
       
       Auch durch die Entrümpelung von Vorschriften und Genehmigungen sieht die
       BGE-Chefin erhebliches Zeitsparpotential: „Bleibt es bei den aktuellen
       Regeln, dann könnte schon die Verweigerung des Betretungsrechts für ein
       einziges Grundstück, auf dem Erkundungsmaßnahmen erforderlich sind, die
       Standortauswahl insgesamt um Jahre verzögern.“ Ein weiterer Faktor seien
       die „heterogenen Zuständigkeiten“.
       
       ## Atomkraftgegner skeptisch
       
       Bei der jetzigen Regelung müsste die BGE in mehreren Bundesländern die
       inhaltlich gleichen Anträge stellen, ohne zu wissen, wann die jeweils
       zuständigen Landesregierungen ihre Genehmigungen erteilen – oder eben auch
       nicht. Bei einem Wechsel der Zuständigkeit auf eine Bundesbehörde sei ein
       einheitliches Verfahren garantiert.
       
       Atomkraftgegner äußerten sich skeptisch. „Die Vorschläge der BGE sehen wir
       äußerst kritisch“, sagte Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative (BI)
       Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Zwar erscheine eine Zusammenlegung der
       Phasen II und III hinsichtlich der Betretungsrechte auf den ersten Blick
       logisch. Tatsächlich würden dabei aber Beteiligungsrechte der Kommunen,
       Gebietskörperschaften und Umweltverbände sowie deren Klagemöglichkeiten
       tangiert.
       
       „Wir wissen aus der Gorleben-Geschichte, welche Auswirkungen
       Ohnmachtsgefühle und fehlende Beteiligungsrechte haben.“ Einen ganz
       gewichtigen Kritikpunkt sieht die BI zudem darin, „dass die BGE nicht
       geklärt hat, wonach sie letztlich suchen muss“. Auch wenn Schacht Konrad
       als Lagerstätte für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll in Betrieb
       gehen sollte, bleibe ein riesiger Berg dieser Abfälle zurück, der
       endgelagert werden müsse. Ehmke: „Solange die BGE sich weigert, ein
       einheitliches Suchverfahren für alle Arten von Atommüll zu implementieren,
       weiß man auch nicht, welche geowissenschaftlichen Anforderungen gefordert
       sind – Beschleunigung hin oder her.“
       
       21 Mar 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Hochradioaktiver-Atommuell/!6044067
   DIR [2] /Experte-ueber-Suche-nach-Atommuellendlager/!6028210
   DIR [3] https://www.bge.de/de/bge/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/news/2025/3/bge-macht-vorschlaege-zur-beschleunigung-der-endlagersuche/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Reimar Paul
       
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