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       # taz.de -- Stadtentwicklung in Berlin: Hafenplatz soll bleiben
       
       > Abriss und Neubau oder Sanierung? Eine neue Initiative will die Pyramide
       > in Friedrichshain-Kreuzberg erhalten und zum Symbol für die Bauwende
       > machen.
       
   IMG Bild: Ein Gebirge von Wohnungsbau: Die Pyramide in Kreuzberg
       
       Berlin taz | „Bauwende“ ist ein ziemlich abstrakter Begriff. Nun aber soll
       das Anliegen, alte Bausubstanz zu erhalten und sozialverträglich zu
       sanieren, einen symbolischen Ort bekommen. [1][Ein „Modellprojekt für die
       Bauwende“ fordern in einem offenen Brief über 100 Institutionen,
       Initiativen und Expertinnen und Experten]. Sie wollen die „Pyramide“ am
       Hafenplatz vor dem Abriss retten.
       
       „Wir halten den Abriss dieses ikonischen Gebäudes für einen großen Fehler“,
       heißt es in dem Schreiben, das unter anderem die Präsidentin der Berliner
       Architektenkammer, Theresa Keilhacker, und Matthias Grünzig von der
       Initiative Offene Mitte unterzeichnet haben. „Stattdessen bietet das
       Gebäude große Potenziale für eine behutsame Weiterentwicklung.“ Deshalb
       solle der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg den Erhalt des Gebäudes in einem
       Rahmenplan festschreiben.
       
       Die Pyramide gilt schon seit Langem als Problemimmobilie. 1973 nach
       Entwürfen von Helmut Ollk im Geist der Nachkriegsmoderne gebaut, beherbergt
       sie 363 Appartments und 55 Wohnungen. 89,9 Prozent der Anteile hat 2020 die
       Immobilienfirma Hedera Bauwert mit ihrem Geschäftsführer Ioannis Moraitis
       gekauft. Bis heute haben die Behörden nicht geklärt, ob hinter dem Kauf ein
       so genannter Share-Deal steckte, bei dem der Staat um die
       Grunderwerbssteuer gebracht wird.
       
       ## Neubau als „Kulturhafen“
       
       Seit dem Erwerb durch Hedera mehren sich die Klagen der Bewohnerinnen und
       Bewohner über eine zunehmende Verwahrlosung des Komplexes. Tatächlich ist
       es das Anliegen der Hedera, die fast 400 Wohnungen abzureißen und
       stattdessen einen „Kulturhafen“ mit 900 Wohnungen zu errichten. Mit ins
       Boot will sich Moraitis die landeseigene Gewobag holen. 274 Wohnungen davon
       sollen Sozialwohnungen werden.
       
       Derzeit liegt der Ball beim Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Der wiederum
       hat das Büro Asum beauftragt, Szenarien zu entwickeln, wie die derzeitigen
       Mieterinnen und Mieter vor Verdrängung geschützt werden können. Darüber
       hinaus hat die Bezirksverordnetenversammlung das Bezirksamt aufgefordert zu
       prüfen, ob das Gebäude im Zuge des Vorkaufsrechts übernommen werden kann.
       
       Doch die Chancen dazu stehen nicht gut. Bereits im September zeigte sich
       der zuständige Staatssekretär der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
       skeptisch. „Nach Ansicht des Senats birgt die aktuelle Eigentümerstruktur
       keine Entwicklungsmöglichkeiten“, hieß es in der [2][Antwort auf eine
       Schriftliche Anfrage der Linken-Abgeordneten Niklas Schenker und Elif
       Eralp].
       
       Für die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des offenen Briefes geht es
       aber nicht nur um die Zukunft der Bewohner, sondern auch um
       Grundsätzliches. „Das Gebäude enthält graue Energie, die bei einem Abriss
       verloren gehen würde“, heißt es. Darüber hinaus sei die Pyramide „ein
       herausragendes Zeugnis der West-Berliner Nachkriegsmoderne und deshalb auch
       baukulturell wertvoll“.
       
       Eine Sanierung halten die Unterzeichner für machbar. „Eine großflächige
       Entkernung, die oft die Kosten nach oben treibt, ist nicht notwendig.“ Auch
       könnten bei einer Weiternutzung als Studentenwohnheim die vorhandenen
       Grundrisse beibehalten werden.
       
       30 Mar 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://offenemitteberlin.wordpress.com/26-3-2025-aufruf-kein-abriss-der-pyramide-am-hafenplatz-fur-ein-modellprojekt-fur-die-bauwende/
   DIR [2] https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/SchrAnfr/S19-20026.pdf
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Uwe Rada
       
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