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       # taz.de -- VfL Osnabrück wieder glücklos: Rückschlag an der Bremer Brücke
       
       > Fußball-Drittligist VfL Osnabrück kassiert die zweite Heimniederlage in
       > Folge: Gegen Arminia Bielefeld verlieren die Niedersachsen 0:1.
       
   IMG Bild: Seltener Anblick: Osnabrücks Robert Tesche (M.) setzt sich gegen den Bielefelder Torschützen Stefano Russo (r.) durch
       
       Osnabrück taz | Dem [1][VfL Osnabrück] ist etwas gelungen, was ihm lange
       nicht gelungen ist: Seit dem Amtsantritt von Trainer Marco Antwerpen hat
       der Fußball-Drittligist mehrere Spiele hintereinander gewonnen. Spät im
       alten Jahr, am 12. Dezember, wurde Marco Antwerpen Trainer in Osnabrück.
       Seitdem hat der VfL nur ein Spiel verloren – bis zum vorvergangenen
       Samstag, bis zur 0:1-Heimniederlage gegen SV Wehen Wiesbaden. Und am
       vergangenen Samstag nun erlebten die Lila-Weißen ein Déjà-vu – und
       kassierten [2][gegen Bielefeld] bereits die zweite Heimniederlage
       hintereinander.
       
       „Zu Beginn haben wir eine Kaderanalyse vorgenommen und beschlossen, die
       Mannschaft in einem 3-5-2 System spielen zu lassen und für diese taktische
       Änderung den Kader weiter zu verstärken“, beantwortet der 53-Jährige die
       Frage, wie er die Mannschaft in die Spur gebracht hat. Zuvor hatte der VfL
       im 4-3-3-System agiert. Im Trainerteam sei zudem entschieden worden, so
       Antwerpen weiter, die Intensität im Training zu erhöhen und besonders die
       Abläufe in der Spieleröffnung und das Umschalten in beide Spielrichtungen
       zu verbessern.
       
       Seine Erfolge erreichte der VfL nicht mit den Stammspielern aus der
       Vorsaison, als er noch in der 2. Fußball-Bundesliga antrat: Torjäger Erik
       Engelhardt ging nach Cottbus, Timo Beermann und Maxwell Gymafi saßen die
       meisten Spiele auf der Bank, und Ba-Muaka Simakala, mit sieben Toren
       interner Torschützenkönig, wurde auch am vergangenen Samstag gegen
       Bielefeld aus dem Kader verbannt.
       
       Dafür stellte Antwerpen den erst 19-jährigen Ismail Badjie als
       Mittelstürmer auf. „Der Kader für den Spieltag“, sagt Antwerpen nüchtern,
       „setzt sich aus den analysierten Trainingsleistungen und Trainingsdaten
       zusammen.“ Genauso habe man im Team beschlossen, welche Spieler für den VfL
       Osnabrück die notwendige Resilienz und Bereitschaft mitbringen, sagt er
       weiter. „Danach stand der Kader für die Rückrunde.“
       
       Resilienz wussten die Osnabrücker nach der unglücklichen 0:1-Niederlage
       gegen Wehen Wiesbaden dann am darauf folgenden Mittwoch in Stuttgart zu
       demonstrieren: Da gewannen sie mit 2:1.
       
       ## Zahlreiche Chancen für Gegner aus Bielefeld
       
       Genau diese Resilienz hat den Südwestniedersachsen nun gefehlt gegen
       Arminia Bielefeld: Die Gäste aus Ostwestfalen – Antwerpen zufolge
       „selbsternannt eine der besten Mannschaft im Ballbesitz in Deutschland“ –
       traten [3][mit dem Rückenwind und Selbstbewusstsein ihrer jüngsten
       Pokalerfolge] auf. Die Arminia gab in dem Derby von Beginn an die
       Marschrichtung vor und ging folgerichtig nach nur 14 Minuten bereits in
       Führung. Erzielt wurde das Tor von Stefano Russo: Die Gäste hatten die
       Unordnung in der VfL-Abwehr nach einer Ecke ausgenutzt.
       
       Danach ließen die Bielefelder sich von der hitzigen Derby-Atmosphäre [4][im
       ausverkauften Stadion an der Bremer Brücke] nicht anstecken, sondern
       spielten souverän weiter. Passenderweise schwenkte vermutlich ein
       Bielefelder Ultra ein Banner mit dem Konterfei des Drogenbosses Hector
       Salamanca: In der TV-Serie „Breaking Bad“ lenkt der die Geschicke seiner
       Dynastie aus dem Hintergrund.
       
       Mit einem weiteren Tor hätten die Bielefelder den Sack früh zu machen
       können. Sie hatten dazu auch zahlreiche Chancen, waren den Osnabrückern
       überhaupt in vielen Belangen überlegen. Zu wünschen übrig ließ indes die
       Konsequenz der Arminia: Statt nun einen komfortablen Vorsprung
       herauszuschießen, vergab sie – teils kläglich – so manche hochkarätige
       Chance. Bezeichnend: Auf der Gegenseite schwenkte in der Kurve der
       VfL-Ultras ein Fan die weiße Fahne – ohne Ergänzung in Lila.
       
       Erst in der Mitte der zweiten Hälfte entdeckten die Osnabrücker ihren
       Kampfgeist und es wurde ein packendes Derby, bei dem das Pendel auf die
       Seite des VfL schwenkte. Doch auch die vielen Fouls schüchterten die
       Bielefelder nicht ein. Die (allzu) spät entdeckte Leidenschaft, dazu
       technische Unzulänglichkeiten reichten in der Summe nicht für Osnabrück, um
       die Bielefelder zu besiegen.
       
       So verharrt der VfL im unteren Tabellendrittel, Arminia Bielefeld hingegen
       hat den [5][Anschluss an die Aufstiegsplätze] geschafft. Die Saison
       2024/2025 dauert noch bis zum 17. Mai. Manche Fans des VfL sehnen wohl
       schon die Zukunft herbei und hoffen auf bessere Zeiten. Doch auch hier
       bleibt Trainer Marco Antwerpen nüchtern: „Die nächste Saison ist aktuell
       kein Thema.“
       
       16 Mar 2025
       
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   DIR Thomas Wübker
       
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