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       # taz.de -- Integration durch Sport: Verpasste Chancen
       
       > Deutschland hat kein Migrations-, sondern ein Integrationsproblem.
       > Dagegen kann der Sport helfen – wenn es politisch gewollt wäre.
       
   IMG Bild: Der Sport schafft das, woran Gesellschaft oft scheitert: Integration
       
       In Sportvereinen kommen Menschen zusammen, die sich sonst nie begegnen
       würden. Hier sind Herkunft, Einkommen oder Bildung egal, hier vermischen
       sich sozioökonomische Gruppen. Der Sport schafft das, woran Gesellschaft
       oft scheitert: Integration. Gerade für Migrant*innen bieten Sportvereine
       eine Möglichkeit, in einer neuen Umgebung anzukommen, Kontakte zu knüpfen
       und Zusammenhalt zu erleben – und ganz nebenbei beidseitig Vorurteile
       abzubauen.
       
       In Deutschland sind über 28 Millionen Menschen in einem Sportverein,
       Tausende helfen im Training oder der Organisation aus. Der Sport ist einer
       der zentralen Bausteine des Zusammenlebens – und trotzdem gibt es
       Unzählige, denen der Zugang dazu verwehrt wird.
       
       [1][Da viele Vereine finanziell und personell am Limit sind, können sie
       dieses immense Potenzial nicht ausschöpfen]. Die jahrelange politische
       Vernachlässigung des Sports hat zu maroden Hallen und Sportplätzen geführt,
       die der hohen Nachfrage nicht mehr gerecht werden. In den Großstädten sind
       lange Wartelisten für Vereinsmitgliedschaften die Regel geworden. Allein in
       Berliner Fußballvereinen warten über 5.000 Kinder auf einen Platz. Wer
       heute Vereinssport machen möchte, braucht vor allem eines: Geduld.
       
       ## Für Fachkräfte fehlt oft das Geld
       
       Auf dem Land sieht es nicht besser aus. Zwar gibt es dort oft mehr
       Sportstätten, aber dafür fehlen Trainer*innen, die sich ehrenamtlich
       engagieren wollen. Neben dem Sport müssen sich diese auch mit komplizierten
       Anträgen für die Förderung und mit anderen bürokratischen Hürden
       herumschlagen, denn für ausgebildete Fachkräfte fehlt hier oft das Geld.
       
       Auch die steigenden Kosten machen den Vereinen zu schaffen und werden im
       Zweifel auf die Mitglieder umgelegt, wenn die Förderung nicht ausreicht.
       Das benachteiligt besonders einkommensschwache Gruppen wie Migranten*innen,
       die von der Inklusionsfähigkeit des Sports besonders profitieren könnten.
       
       Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, die Vereine in ihrer Arbeit
       stärker unterstützen. [2][Ehrenamtliche Tätigkeiten müssen finanziell und
       zivilgesellschaftlich anerkannt], kommunale Sportstätten besser gepflegt
       und Bürokratie muss abgebaut werden. Dann kann der Sport seine breite Basis
       nutzen und einen wesentlichen Beitrag zur Integration von unzähligen
       Menschen liefern.
       
       Wer aber Sport immer noch als „schöne Nebensache“ sieht und ihn so
       behandelt, wird auch nur Nebensächlichkeiten erreichen können.
       
       20 Feb 2025
       
       ## LINKS
       
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   DIR Dario Holz
       
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