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       # taz.de -- Spionagealarm bei Luftwaffenbasis Husum: Bundeswehr bestätigt Drohnensichtungen über Stützpunkt
       
       > Über einem Luftwaffenstützpunkt in Schleswig-Holstein wurden Drohnen
       > gesichtet. Laut Süddeutsche Zeitung seien diese hochspezialisiert
       > gewesen.
       
   IMG Bild: Konvoi zum Transport des Flugabwehrraketensystems Patriot verlässt das Bundeswehr-Gelände der Flugabwehrraktengruppe 26 in Husum
       
       Berlin afp | Ein Luftwaffen-Stützpunkt bei Husum in Schleswig-Holstein ist
       Ziel eines mutmaßlichen Spionageversuchs mit Drohnen geworden. Eine
       Sprecherin des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr in Berlin
       bestätigte der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag „eine Mehrzahl an
       Drohnensichtungen am Bundeswehrstandort Schwesing im Januar“. Ermittlungen
       ziviler Behörden dazu liefen.
       
       Einem [1][Bericht der Süddeutschen Zeitung] zufolge kam es auf der Basis
       nahe der Nordsee zu „sechs Sicherheitsvorkommnissen“ mit professionellen
       Drohnen unbekannter Herkunft zwischen dem 9. und 29. Januar. „Es wird wegen
       Spionageverdachts ermittelt“, schrieb die Zeitung am Sonntag unter Berufung
       auf einen als Verschlusssache eingestuften Lagerbericht an das
       Bundesverteidigungsministerium. Störsender seien wirkungslos geblieben.
       
       Der Standort Schwesing bei Husum gehört zu den Flugabwehreinheiten der
       Bundeswehr, die unter anderem auch mit dem Raketenabwehrsystem Patriot
       arbeiten. Er ist Teil des zentralen Ausbildungszentrums Flugabwehrraketen
       der deutschen Streitkräfte. Laut Süddeutscher Zeitung werden auf der Basis
       unter anderem ukrainische Soldaten an Patriot-Systemen geschult.
       
       Der Zeitung zufolge handelte es sich offenbar um Überflüge mit Drohnen
       professioneller Bauart. „Die gesichteten Mehrflügler schwebten mit
       eingeschalteten Positionslichtern minutenlang auf der Stelle“, zitierte sie
       aus dem Lagebericht. Es sei vergeblich versucht worden, die Drohnen mittels
       Störsendern und anderem Gerät von ihrem Kurs abzubringen oder zur Landung
       zu zwingen. Aufgrund der Wirkungslosigkeit der Abwehrmaßnahmen sei davon
       auszugehen, dass es sich um spezialisierte Drohnen handle.
       
       „In keinem der sechs Fälle konnte der/die Drohnenbediener ausfindig gemacht
       werden“, zitiert die Zeitung aus dem Bericht. Feldjäger, Polizei und der
       Militärische Abschirmdienst seien involviert gewesen. Zudem seien weitere
       Detektions- und Störsysteme an den Standort verlegt worden. In
       Bundeswehrkreisen wurde dem Blatt zufolge der Verdacht geäußert, dass die
       Drohnen von Schiffen in der Nord- oder Ostsee gestartet sein könnten.
       
       ## Meldeaufkommen laut Bundeswehr gestiegen
       
       Nach Angaben der Bundeswehrsprecherin in Potsdam wurden die weiteren
       Ermittlungen an das schleswig-holsteinische Landeskriminalamt abgegeben.
       „Grundsätzlich“ sei das „Meldeaufkommen zu Drohnensichtungen und
       vermeintlichen Ausspähversuchen“ in jüngerer Vergangenheit gestiegen, fügte
       sie an. Eine gesicherte Zuordnung sei allgemein aber schwierig, da unter
       anderem auch handelsübliche Drohnensysteme frei verkauft würden.
       
       [2][Verdächtige Drohnenflüge] hatte es nach Behördenangaben in den
       vergangenen Monaten auch anderswo gegeben. Betroffen waren etwa
       Industrieanlagen und ein abgeschaltetes Atomkraftwerk im
       schleswig-holsteinischen Brunsbüttel, das Werk des Chemiekonzerns BASF im
       rheinland-pfälzischen Ludwigshafen sowie der wichtige
       US-Lufwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz. Im Verdacht steht wegen
       der Vorfälle vor allem Russland.
       
       Vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklung der Drohnentechnik brachte die
       Bundesregierung inzwischen erweitere Befugnisse für die Bundeswehr auf den
       Weg. Mitte Januar billigte das Bundeskabinett einen Vorschlag zur Änderung
       des Luftsicherheitsgesetzes, der es dem Militär erlauben soll, Drohnen bei
       drohender Gefahr abzuschießen. Laut aktueller Rechtslage darf die
       Bundeswehr in Amtshilfe für die eigentlich zuständige Polizei die
       Fluggeräte nur abdrängen, zur Landung zwingen oder Waffengewalt androhen.
       
       Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) begründete die Vorlage mit der
       steigenden Gefahr vor dem Hinergrund geopolitischer Spannungen. „Die
       Polizeibehörden entwickeln ihre Möglichkeiten zur Detektion und Abwehr von
       Drohnen ständig weiter“, erklärte sie. „Trotzdem sehen wir vor allem
       [3][seit Putins Angriffskrieg] gegen die Ukraine, dass immer häufiger
       Drohnen zum Einsatz kommen, die für die Polizei und ihre aktuelle Technik
       eine zunehmende Herausforderung darstellen.“ Dann müsse die Bundeswehr
       helfen.
       
       9 Feb 2025
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-alarmiert-drohnen-sichtungen-patriot-standort-schwesing-li.3198286?reduced=true
   DIR [2] /Spionageverdacht-in-Norddeutschland/!6034670
   DIR [3] /Zwei-Jahre-russischer-Angriffskrieg/!5989463
       
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