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       # taz.de -- Zollchaos der USA: Trumps schnelle Rolle rückwärts
       
       > Die Reaktion der Finanzmärkte ließ Trump bei den Zöllen vorläufig
       > einknicken. Die EU steht nach wie vor im Visier seiner aggressiven
       > Handelspolitik.
       
   IMG Bild: Trumps Zoll-Deal: Mexikanische Nationalgardisten sollen die Kontrollen an der Grenze des Landes zu den USA verstärken
       
       Donald Trumps Rolle rückwärts kam schnell. Am Wochenende hatte der neue
       US-Präsident 25-prozentige Zölle auf fast alle Waren aus Kanada und Mexiko
       beschlossen. Gleich am Montag setzte er sie – zunächst temporär – wieder
       aus.
       
       Dass er dafür von seinen Amtskolleg*innen Claudia Sheinbaum in Mexiko
       und Justin Trudeau in Kanada Zusagen im Kampf gegen den Drogenschmuggel
       bekommen hat, dürfte da weniger eine Rolle gespielt haben. Wichtiger dürfte
       die Reaktion der Finanzmärkte gewesen sein.
       
       Die [1][Opioidkrise ist in den USA] in der Tat ein Problem. Trump schiebt
       sie aber als Argument im Handelsstreit vor. Sonst hätte er nicht auch
       Kanada mit Zöllen gedroht, das im Gegensatz zu Mexiko nicht gerade als ein
       Drogenlieferant für die USA bekannt ist. Es geht Trump auch nicht darum,
       die Probleme der Bevölkerung zu lösen, sondern darum, möglichst gute Deals
       für seine Buddys, seine Freunde unter den US-Firmen im Club der
       Milliardäre, herauszuschlagen.
       
       Zölle treffen vor allem die einfache US-Bevölkerung, weil sie die Inflation
       wieder anheizen und das alltägliche Leben teurer machen. Das nimmt Trump
       auch in Kauf. Die Zölle könnten „schmerzhaft“ werden, kündigte er noch am
       Wochenende an. „Aber wir werden Amerika wieder groß machen und das wird den
       Preis wert sein, der dafür gezahlt werden muss.“
       
       Was er allerdings offensichtlich falsch eingeschätzt hatte, war die
       Reaktion der Finanzmärkte. Investoren verkauften aus Angst vor einem
       Handelskrieg Aktien, der Dow-Jones-Index und insbesondere der auf
       Tech-Konzerne spezialisierte Nasdaq-Index gaben nach. Die Kurse der von
       Trump und seinen Anhängern gehypten [2][Kryptowährungen brachen ein]. Das
       ist der Grund, warum sich Trump gegenüber Mexiko und Kanada
       kompromissbereit zeigte.
       
       ## EU, USA und China haben viel zu verlieren
       
       Schwieriger wird es in Bezug auf [3][China]. Das Land ist der eigentliche
       Rivale der USA im wirtschaftlichen und geopolitischen Wettstreit. Und China
       ist längst nicht so abhängig von den USA wie Kanada oder Mexiko. Ob sich
       dieser Konflikt bald lösen lässt, ist also fraglich. Gleichzeitig ist
       Europa ein weiteres Ziel von Trumps aggressiver Handelspolitik. Bisher hat
       er nur mit neuen Zöllen auf Produkte aus der EU gedroht. Macht er Ernst,
       könnte das besonders deutsche Unternehmen treffen.
       
       Denn die USA sind der wichtigste Markt für Waren „Made in Germany“.
       Allerdings machen hiesige Konzerne auch in China gerne Geschäfte – selbst
       wenn die Volksrepublik immer mehr zum Konkurrenten statt Abnehmer wird. So
       steht für diese im Handelsstreit zwischen den drei Wirtschaftsblöcken
       besonders viel auf dem Spiel.
       
       4 Feb 2025
       
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   DIR Simon Poelchau
       
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