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       # taz.de -- Waffenruhe im Libanon: Biden hofft auf Katalysatorwirkung für Gaza
       
       > Seit dem frühen Mittwochmorgen ruhen die Waffen zwischen Israel und der
       > Hisbollah im Libanon. Biden hofft, dass eine Waffenruhe in Gaza folgen
       > wird.
       
   IMG Bild: Kurz nach der Waffenruhe im Libanon: Mutter und Kind, in seiner Hand eine zerrissene Hisbollah-Fahne, laufen vorbei an Schutt
       
       Washington taz | US-Präsident Joe Biden will in seiner verbleibenden
       Amtszeit alles daransetzen, um auch im Gazakrieg ein
       Waffenstillstandsabkommen und die Freilassung der verbleibenden Geiseln zu
       erzielen. Dies erklärte der 82-Jährige am Dienstag in Washington während
       einer Rede zur [1][vereinbarten Waffenruhe] im Libanon.
       
       „So wie das libanesische Volk eine Zukunft in Sicherheit und Wohlstand
       verdient, so tun dies auch die Menschen in Gaza. Auch sie verdienen ein
       Ende der Kämpfe und der Vertreibung. Die Menschen in Gaza haben die Hölle
       durchgemacht. Ihre Welt wurde komplett zerstört. Viel zu viele Zivilisten
       haben viel zu sehr gelitten“, sagte Biden im Rosengarten des Weißen Hauses.
       
       Der scheidende US-Präsident gab der Terrororganisation Hamas die Schuld
       daran, dass die bisherigen Friedensverhandlungen noch zu keinem Erfolg
       geführt haben. „Die Hamas weigert sich seit Monaten, ernsthaft über einen
       Waffenstillstand und einen Geiseldeal zu verhandeln“, sagte Biden.
       
       Er erklärte, dass die Hamas eine Entscheidung treffen müsse, denn der
       einzige Ausweg für sie bestehe darin, die verbleibenden Geiseln endlich
       freizulassen und damit den Konflikt zu beenden.
       
       ## Waffenruhe im Libanon ein Katalysator?
       
       [2][Der Krieg im Gazastreifen], dem der Angriff von Hamas-Terroristen auf
       Südisrael am 7. Oktober 2023 vorausging, hat auf beiden Seiten zu viel Leid
       und Zerstörung geführt. Nahezu täglich greift das israelische Militär
       angebliche Hamas-Verstecke in zivilen Gebieten im Gazastreifen an. Der
       Krieg hat bisher mehr als 44.000 Todesopfer auf palästinensischer Seite
       gefordert. In Israel kamen etwa 1.200 Menschen ums Leben.
       
       Die USA werden laut Biden in den kommenden Tagen zusammen mit der Türkei,
       Ägypten, Katar, Israel und anderen Partnern erneut alles daransetzen, einen
       permanenten Waffenstillstand und Geiseldeal auszuhandeln. In einem
       Hintergrundgespräch mit Journalisten erklärte ein US-Regierungsmitglied,
       dass der Waffenstillstand im Libanonkrieg ein Katalysator für ein ähnliches
       Abkommen zwischen der Hamas und Israel sein könnte.
       
       Das Mitglied der Biden-Regierung erklärte, dass mit der Einigung im Libanon
       – sofern sich alle Parteien an die Abmachung halten – ein wichtiger
       Unterstützer der Hamas neutralisiert worden sei. Gemeint war damit die
       ebenfalls vom Iran unterstütze Terrormiliz Hisbollah. Gleichzeitig könnte
       es sein, dass sich Israel aufgrund der Waffenruhe im Norden nun auf den
       Kampf im Süden konzentrieren und seine Militäroperationen im Gazastreifen
       deshalb ausweiten wird.
       
       Hisbollah hatte in der Vergangenheit erklärt, dass sie ihre Angriffe auf
       Israel erst dann beenden werde, wenn die Regierung unter dem israelischen
       Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ihre Militäroffensive im
       Gazastreifen stoppen würde.
       
       ## Hisbollah nicht direkt an Verhandlungen beteiligt
       
       Hisbollah war nicht direkt an den Waffenstillstandsverhandlungen beteiligt.
       Diese wurden unter der Federführung der USA und Frankreichs zwischen der
       Regierung des Libanons und der israelischen Regierung ausgehandelt. Sollte
       Hisbollah gegen die Waffenruhe verstoßen, so Biden, dann habe Israel
       weiterhin das Recht zur Selbstverteidigung.
       
       Mit [3][Donald Trump] wird in weniger als zwei Monaten ein neuer
       US-Präsident in Weiße Haus einziehen. Dieser will laut eigenen Aussagen
       viele von Bidens Errungenschaften rückgängig machen. Das
       Waffenstillstandsabkommen zwischen dem Libanon und Israel soll allerdings
       nicht dazu gehören. Die zukünftige Trump-Regierung wurde auch deshalb über
       die Details der Waffenruhe in Kenntnis gesetzt.
       
       Biden erklärte in seiner Ansprache, dass das Abkommen ein „wichtiger
       Schritt“ zur Verwirklichung seiner Vision für den Nahen Osten sei. Zu
       dieser Vision gehörte eine Zukunft, in der die Palästinenser einen eigenen
       Staat haben, in der Israel nicht von allen Seiten bedroht wird und in der
       Israelis und Palästinenser das gleiche Maß an Sicherheit, Wohlstand und
       Würde genießen.
       
       27 Nov 2024
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Hansjürgen Mai
       
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