URI:
       # taz.de -- Klimapolitik nach der US-Wahl: Fatal fürs Klima
       
       > Donald Trump wird als US-Präsident nicht alles an Klimaschutz stoppen
       > können – weil Bundesstaaten Interesse daran haben. Doch gut sieht es
       > nicht aus.
       
   IMG Bild: Ein Stahlwerk in Pittsburgh, Pennsylvania
       
       Mit dem „Green New Scam“ will er Schluss machen: Dass die USA mit Donald
       Trump einen Faschisten ins Präsidentenamt gewählt haben, ist auch fürs
       Klima eine fatale Nachricht. Der Republikaner hat immer wieder die Existenz
       des Klimawandels oder zumindest die menschliche Ursache geleugnet.
       Entsprechend hält er Klimapolitik insgesamt für einen scam, einen Betrug,
       den es zu stoppen gilt.
       
       Es ist davon auszugehen, dass Trump Bundesprogramme zum Klimaschutz stoppt,
       wo er kann. Dass er die zuständigen Ämter zusammenstaucht, etwa die
       Umweltbehörde EPA. So hat er es während seiner ersten Amtszeit gemacht. Das
       Programm „Project 2025“, das das rechte Heartland Institute ihm entworfen
       hat, lässt nichts Besseres erhoffen.
       
       Vielleicht wird nicht jede Rolle rückwärts möglich sein. Manche
       Bundesstaaten bringen den Ausbau der erneuerbaren Energien auf eigene Faust
       voran. Und das große Klimaschutzpaket von Nochpräsident Joe Biden findet
       auch unter Republikaner*innen Fans.
       
       Vorausschauend hat er es gar nicht erst Klimaschutzpaket genannt, sondern
       Inflation Reduction Act, also Inflationsreduktionsgesetz. De facto geht es
       um Steuererleichterungen für die im weitesten Sinne grüne Wirtschaft.
       Etliche republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus der USA würden es
       gern beibehalten. Es sorgt auch in ihren Bundesstaaten für Investitionen
       und Jobs.
       
       ## Keine guten Aussichten
       
       Trotzdem: Mit Trump an der Spitze dürften die USA noch klimaschädlicher
       werden als sie es eh schon sind. Seine schlechte Klimabilanz dürfte auch
       noch weit über die Grenzen der USA hinausreichen. Als Land, das historisch
       und aktuell maßgeblich für die Klimakrise verantwortlich ist und seinen
       Wohlstand darauf aufgebaut hat, sind die USA verpflichtet, Geld für
       Klimaschutz- und Anpassung im globalen Süden bereitzustellen.
       
       Schon während Trumps erster Amtszeit hat er solche Zahlungen verweigert und
       er stieg aus dem Pariser Weltklimaabkommen aus. Ab der kommenden Woche
       verhandeln die Staaten der Welt auf der Weltklimakonferenz in Baku unter
       anderem über die nötigen Klimagelder. Wahrscheinlich vorerst das letzte Mal
       unter halbwegs konstruktiver Teilnahme der USA.
       
       7 Nov 2024
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Susanne Schwarz
       
       ## TAGS
       
   DIR US-Wahl 2024
   DIR Schwerpunkt USA unter Trump
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR USA
   DIR Klima
   DIR GNS
   DIR Kolumne Stadtgespräch
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Weltwirtschaft
   DIR US-Wahl 2024
   DIR US-Wahl 2024
   DIR US-Wahl 2024
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Niedergang der US-Stahlindustrie: Warten auf Nippon Steel
       
       Ein US-Stahlwerk in der kleinen Industriestadt Braddock soll von der
       japanischen Konkurrenz übernommen werden. Die Menschen dort bangen um ihre
       Zukunft.
       
   DIR Kampf gegen die Klimakrise: Eine Hoffnung, die nicht glitzert
       
       Nach 17 Jahren Klimaaktivismus sagt Tadzio Müller: Der Kampf ist
       gescheitert. Trotzdem findet er in der Akzeptanz des Klimakollaps auch neue
       Utopien.
       
   DIR Ökonomin Weber zu Wirtschaft unter Trump: „Angst ist ein wichtiger Faktor“
       
       Was passiert nun mit der Wirtschaft der USA? Die Ökonomin Isabella M. Weber
       über Inflation, Preisschocks und antifaschistische Wirtschaftspolitik.
       
   DIR Trump erneut gewählt: Why though?
       
       Der erneute Wahlsieg Donald Trumps ist eine absolute Katastrophe. Aber er
       offenbart, wo die Demokratische Partei einfach nicht hinsehen wollte.
       
   DIR Präsidentschaftswahl in den USA: Wen kümmert das Klima?
       
       Mit Donald Trump als Präsident werden die USA weit mehr CO2 ausstoßen als
       mit Kamala Harris. Klimapräsidentin wird aber auch sie nicht.
       
   DIR taz-Korrespondenten blicken auf die USA: Was bedeutet die US-Wahl für die Welt?
       
       In den globalen Brennpunkten könnte die Wahl zwischen Trump und Harris
       Kriege entscheiden. Manche erwarten von den USA aber gar nichts. Ein
       Überblick.