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       # taz.de -- Deutscher Presserat rügt 73 mal: 2023 mehr Verstöße als je zuvor
       
       > Die Selbstkontrolle der Medien hat vor allem für
       > Sorgfaltspflicht-Verstöße gerügt. Bei brisanten politischen Themen wurde
       > meistens sauber gearbeitet.
       
   IMG Bild: Haben trotz vieler Rügen meistens sauber gearbeitet: Zeitschriften und Magazine
       
       Berlin dpa | Der [1][Deutsche Presserat] hat im Jahr 2023 so viele Rügen
       ausgesprochen wie nie zuvor. Es ging meistens um journalistische Sorgfalt.
       Das teilte die freiwillige Selbstkontrolle der Print- und Onlinemedien am
       Mittwoch in Berlin mit. 73 Mal verhängte man die schärfste Sanktion für
       besonders schwere Verstöße gegen den Pressekodex.
       
       Im Jahr zuvor hatte der Presserat nur [2][47 Rügen] ausgesprochen. Die Zahl
       der Beschwerden, die bei dem Gremium eingingen, stieg hingegen nur leicht
       im Vergleich zum Vorjahr.
       
       Besonders häufig rügte der Presserat, dass Redaktionen die journalistische
       Sorgfaltspflicht nach Ziffer 2 des Pressekodex verletzt hatten. Dazu
       gehörten irreführende Überschriften oder mangelnde Recherche. 22 Mal
       erteilte er für solche [3][Verstöße eine Rüge]. Ebenso häufig rügte der
       Presserat, wenn Redaktionen den Persönlichkeits- und Opferschutz nach
       Ziffer 8 missachtet hatten.
       
       „Gerade in Krisenzeiten wünschen sich Leserinnen und Leser eine
       Berichterstattung, die ethischen Standards gerecht wird“, betonte die
       Sprecherin des Presserats, Kirsten von Hutten. „Redaktionen sollten Fehler
       transparent korrigieren, mit der Leserschaft das Gespräch suchen und ihre
       Arbeit erklären, wenn sie kritisiert werden.“
       
       Als positiv bewertet der Presserat, dass er Beschwerden über die
       relevantesten Nachrichtenthemen größtenteils als unbegründet zurückweisen
       konnte. „Bei großen Themen wie den Kriegen in Israel und Gaza sowie in der
       Ukraine haben die Print- und Online-Medien ganz überwiegend sauber
       gearbeitet“, so von Hutten. Auch insgesamt seien wie in den Jahren zuvor
       mehr als zwei Drittel der behandelten Beschwerden unbegründet gewesen.
       
       Alles in allem gingen beim Presserat den Angaben zufolge im vergangenen
       Jahr 1850 Einzelbeschwerden ein, das waren etwas mehr als 2022 mit nur 1733
       Beschwerden.
       
       Der 1956 gegründete Deutsche Presserat ist die freiwillige Selbstkontrolle
       der Print- und Onlinemedien in Deutschland. Er tritt für die Einhaltung
       ethischer Standards und Verantwortung im Journalismus ein – sowie für die
       Wahrung des Ansehens der Presse.
       
       28 Feb 2024
       
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