# taz.de -- Bewegungstermine in Berlin: Erinnern, Tanzen und Dagegenhalten
> Die Ferien sind vorbei, die Struggles nicht. „A100 wegbassen!“,
> Antikriegsdemo und mehr laden zum Aktivwerden und -bleiben ein. Worauf
> warten Sie?
IMG Bild: Das Bild aus 2016, die Forderung aktuell. Denn die Bundesregierung will trotz Klimakrise bauen
Käte Rogalli wurde bei ihrer Geburt im Jahr 1903 das männliche Geschlecht
zugeschrieben. In den 1920er Jahren lebte sie in Berlin offen als Frau.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, die eine homo- und
transfeindliche Politik verfolgten, wurde sie mehrmals denunziert,
schikaniert und inhaftiert. Im KZ Sachsenhausen musste sie von 1937 bis
1938 Zwangsarbeit leisten. In den Wittenauer Heilstätten wurde sie 1941
zwangspsychiatrisiert.
Im Jahr 1943 nahm sich Käte Rogalli dort das Leben. [1][In Gedenken an sie
und für eine queere und trans Erinnerungskultur wird an ihrem alten Wohnort
nun ein Stolperstein verlegt.] Damit wird erstmals ein Stolperstein für
eine trans Person ohne Deadnaming verlegt, also ohne Bezug auf den Namen,
der ihr bei ihrer Geburt zugewiesen wurde. Kai* Brust, Trans-Historiker*in
und Iniziator*in des Stolpersteins wird dazu einen Input geben und
Fragen beantworten. (Donnerstag, 31. August, Hagelberger Str. 21, 13 Uhr).
Wie konnte es trotz regelmäßiger internationaler Klimakonferenzen seit den
1990er Jahren zur Klimakrise kommen? Und was können wir dagegen tun, außer
zu demonstrieren und zu blockieren, so viel es nur geht? Diesen Fragen geht
[2][der Film „Der Laute Frühling“] auf den Grund. In 62 dokumentarisch
gefüllten Filmminuten plädieren Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen
und Gewerkschafter*innen für eine engere Zusammenarbeit von Klima- und
Arbeiter*innenbewegung, um das klimapolitische Ruder doch noch
sozialverträglich rumzureißen.
Der Stadtteilladen [3][Zielona Góra lädt ein zum „Politischen Café“: mit
gemeinsamem Filmeabend] und anschließendem Gespräch zwischen der
Regisseurin Johanna Schellhagen und dem Journalisten Peter Nowak
(Donnerstag, 31. August, Grünbergerstr. 73, 18 Uhr).
## Demo gegen Krieg und Militarisierung
Am 01. September 1939 hat Nazi-Deutschland Polen überfallen. Heute, 84
Jahre später, rüstet Deutschland wieder milliardenschwer auf. Damit nicht
genug. Während Menschen in den vergangenen Jahren und noch heute in Kriegen
wie im Jemen, in Mali oder in Syrien ihre Leben und Liebsten verlieren,
[4][profitieren Deutsche Rüstungskonzerne maßgeblich] von Rüstungsexporten
– dem Geschäft mit dem Tod.
Vor diesem Hintergrund, und in Anbetracht des weiterhin tobenden Krieges in
der Ukraine, [5][ruft die Berliner Antikriegskoordination zum gemeinsamen
Erinnern und Demonstrieren auf] (Samstag, 2. September, Pariser Platz,
14.00 Uhr).
„A100 Wegbassen!“ und Infoabend zum Recht auf Abtreibung
Das Bundesverkehrsministerium und die Autobahn GmbH wollen die [6][Berliner
Stadtautobahn verlängern]. Dafür sollen in Friedrichshain und Lichtenberg –
wohlgemerkt in Zeiten von Klimakrise und akutem Wohnungsmangel –
Freiflächen, Wohnungen sowie sub- und clubkulturelle Orte weichen.
Ein zivilgesellschaftliches [7][Bündnis aus Kiezbewohner*innen,
Klimaaktivist*innen und Clubgänger*innen] ruft alle
Berliner*innen auf, sich diesem irrsinnigen Projekt beim gemeinsamen
Protestrave „A100 wegbassen!“ tanzend entgegenzustellen (Samstag, 2.
September, Markgrafendamm, 12.00 Uhr).
Bald ist es wieder so weit. Unter dem unscheinbaren Label [8][„Marsch für
das Leben“] kommen jährlich im September fundamentalistische Christ*innen,
„besorgte Bürger*innen“, Neonazis und andere Abtreibungsgegner*innen
in Berlin zusammen und fordern FLINTA-feindliche Politiken. Auch in diesem
September halten FLINTAs und ihre Verbündeten dagegen: für das Recht auf
Abtreibung und die freie Entscheidung über den eigenen Körper.
In der B-Lage wird es [9][anlässlich der bevorstehenden Proteste eine
Infoveranstaltung] geben. Zur Einstimmung wird der Film „Wie wir wollen“
des feministischen Filmkollektivs KINOKAS geschaut, in dem es um
Erfahrungen mit Abtreibungen in Deutschland geht. (Dienstag, 5. September,
Mareschstraße 1, 19.30 Uhr).
30 Aug 2023
## LINKS
DIR [1] https://stressfaktor.squat.net/node/293634
DIR [2] /Film-ueber-Klima--und-Arbeiterbewegung/!5872274
DIR [3] https://stressfaktor.squat.net/node/289567
DIR [4] /Weltweite-Ruestungsausgaben-2021/!5896557
DIR [5] https://www.antikriegskoordination.de/
DIR [6] /Protest-gegen-Bau-der-A-100-in-Berlin/!5917062
DIR [7] /Clubs-gegen-A100/!5950099
DIR [8] /Marsch-fuer-das-Leben-in-Berlin/!5632756
DIR [9] https://stressfaktor.squat.net/node/292714
## AUTOREN
DIR Tobias Bachmann
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