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       # taz.de -- Aufteilung der Arbeit in Familien: Den Alltag organisieren Frauen
       
       > Dass immer mehr Mütter mit kleinen Kindern arbeiten, ist fast eine gute
       > Nachricht. Denn oft arbeiten sie in Teilzeit – und regeln noch das
       > Familienleben.
       
   IMG Bild: Alltag vieler Mütter: Von der Arbeit zur Kita, dann noch schnell Einkaufen
       
       Die gute Nachricht zuerst: Fast 70 Prozent der Frauen mit minderjährigen
       Kindern leisten Erwerbsarbeit. Das sind 9 Prozent mehr als 2005, [1][teilte
       das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit]. Auch Väter mit kleinen Kindern
       gehen heute öfter ins Büro oder in die Fabrik als noch vor einigen Jahren,
       nämlich zu 92 Prozent.
       
       Und nun die schlechte Nachricht: Sehr viele Frauen, um genau zu sein, 65
       Prozent der Mütter in Hetero-Beziehungen arbeiten in Teilzeit, während die
       Männer meist eine Vollzeitstelle haben. Nur bei schlappen 2 Prozent der
       Paare ist es umgekehrt.
       
       So gut die aktuellen Zahlen aus dem Arbeitsmarktranking auch klingen mögen,
       so sehr offenbaren sie doch die Hürden, die es für Eltern nach wie vor
       gibt: Es [2][fehlt noch immer an Kita- und Hortplätzen] – auch wenn es mehr
       gibt als noch vor einigen Jahren. Es mangelt an Dynamik bei den
       Geschlechterverhältnissen – obwohl mehr Väter in Elternzeit gehen und
       einige wenige sogar länger als die üblichen zwei bis drei Monate. Es gibt
       zu wenig Arbeitgeber:innen, die Väter genauso behandeln wie Mütter –
       wenngleich manche das Gegenteil behaupten.
       
       ## Männer überschätzen sich
       
       All das führt zu einer weiteren Misere: zum sogenannten Mental Load. Auch
       wenn die englische Bezeichnung für eine psychische Last zum Schlagwort
       verkommen ist, darf die Belastung durch die Organisation des Alltags nicht
       gering geschätzt werden. Denn die bleibt vor allem an Frauen hängen. Selbst
       bei Paaren – und das ist das Erschreckende daran –, bei denen beide
       Partner:innen Vollzeit arbeiten. So zumindest hat es eine [3][Studie der
       Hans-Böckler-Stiftung] gerade ergeben.
       
       Interessant ist die „gefühlte“ Verteilung der Alltagsorganisation: Während
       Männer angeben, etwa gleich viel zu tun wie Frauen, empfinden Frauen das
       überhaupt nicht so. Oder anders formuliert: Männer überschätzen den Anteil
       ihrer Familienarbeit, während Frauen die Dreckecken sehen und genervt davon
       sind. Es hilft wenig, Frauen zu raten, sich mal lockerzumachen, und
       Männern, auch mal unter dem Bett zu saugen. Bis sich diese Ungleichheiten
       aufgelöst haben, wird es wohl noch eine Weile dauern.
       
       16 Aug 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/08/PD23_323_12.html
   DIR [2] /Mangel-an-Kitaplaetzen/!5932579
   DIR [3] https://www.boeckler.de/de/faust-detail.htm?sync_id=HBS-008679
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Simone Schmollack
       
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