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       # taz.de -- momentaufnahmen: Wenn sich in Brandenburg die Herzen öffnen
       
       Wer wissen will, wie es in den Herzen der Deutschen aussieht, was ihr
       Verhältnis zur Natur angeht, bekommt die vielleicht tiefsten Einblicke an
       einem der berühmten Tage der offenen Gärten. Bei denen unlängst in
       Brandenburg jedenfalls gab es keine Menschen, die Gärten des Grauens wie
       die oft schon verbotenen Schottergärten lieben, sie trauen sich offenbar
       nicht ins Rampenlicht. Dafür eine Menge Verrückte, die kaum ins Bild der
       ordnungsliebenden Deutschen passen.
       
       In Falkensee erlaubt einer dieser Gärtner zum Beispiel einer Schlingrose
       namens Bobby James, den Carport zu einem unbefahrbaren Klettergerüst
       umzufunktionieren. Und eine Gärtnerin hat alles verkauft, um sich ein
       Gewächshaus für 240 Orchideen leisten zu können.
       
       Aber auch in Falkensee stellen sich manche sogar auf die neuen
       Brandenburger Verhältnisse ein, verwandeln den durstigen Rasen in blühende
       Wiesen oder Präriegärten voller Nistplätze, um so dem Klimawandel und dem
       Artensterben zu trotzen.
       
       Eine Dame mit elegantem Strohhut erklärt, dass sie den Garten jedes Jahr
       wilder bekommt, dafür aber den ganzen Sommer mit den Hühnern aufsteht, um
       draußen zu arbeiten. „Urlaub mache ich im Winter“, lacht sie. Susanne
       Messmer
       
       24 Jun 2023
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Susanne Messmer
       
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