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       # taz.de -- Ende der Maskenpflicht bei der Bahn: Von Masken und Menschen
       
       > Am Donnerstag endet die FFP2-Pflicht in Zügen, Bussen und Bahnen. Zeit
       > für alle, mal tief durchzuatmen.
       
   IMG Bild: Entspannt: Die Masken fallen endlich
       
       Nun lassen wir die Masken also fallen. Ab Donnerstag gilt [1][keine
       FFP2-Pflicht] mehr im Fernverkehr, und auch im öffentlichen Nahverkehr muss
       dann in keinem Bundesland mehr Maske getragen werden.
       
       Zeit, sich die schmerzenden Ohren zu reiben und mal richtig tief
       durchzuatmen. Nicht, weil das mit Maske nicht ginge. Kurzatmig wird man mit
       Mund-Nasen-Schutz höchstens beim schnellen Laufen oder Treppensteigen, das
       ist in Bussen und Bahnen weniger das Problem.
       
       Tief Luft holen deshalb, weil das Ende der Maskenpflicht im Nah- und
       Fernverkehr eine soziale Entspannung bedeutet. Niemand muss sich mehr
       darüber aufregen, dass sein Gegenüber die Nasenspitze nicht ordentlich
       bedeckt hat. Niemand kann sich mehr als WiderstandskämpferIn gerieren,
       indem sie oder er oben ohne rumsitzt.
       
       Niemand muss sich Gedanken darüber machen, ob hinter einer fehlenden Maske
       Schusseligkeit oder eine politische Haltung steht. Die SchaffnerInnen
       kontrollieren nur noch Tickets und nicht Hygienevorschriften. Alle können
       sich einfach mal locker machen.
       
       Das ist erleichternd. Drei Jahre ist es her, dass sich der erste Deutsche
       nachweislich mit Corona infiziert hat. Die Zeit danach war geprägt von
       Sorge. Es gab viel Solidarität und Rücksichtnahme, aber auch ein
       gegenseitiges Beäugen und Beurteilen. Welches Verhalten während Corona fand
       man vertretbar, welches verwerflich?
       
       Der Streit darüber hat Familien und Freunde entzweit. Mit dem Wegfallen der
       Maskenpflicht – [2][außer in den Gesundheitseinrichtungen] – ist damit
       offiziell Schluss.
       
       Jede und jeder kann es mit der Vorsicht nun wieder so halten, wie sie oder
       er will. Und vielleicht klappt der Umgang miteinander ja tatsächlich
       besser, wenn ein Lächeln nicht nur in den Augen zu sehen ist.
       
       Ob man diese neue Freiheit in vollen Zügen genießt, ist sicher verschieden.
       Wir wissen ja nun, was Aerosole sind und wie sie wirken können.
       Wahrscheinlich fahren bei vielen noch eine ganze Weile die Fragen mit: Was
       gibst du mir? Was gebe ich dir?
       
       Echt ist die neue Freiheit nur, wenn auch die, die weiter Mund-Nasen-Schutz
       tragen wollen, das tun können, ohne komisch beäugt zu werden. Gründe, mit
       Maske unterwegs zu sein, gibt es genug. Um sich oder andere vor Ansteckung
       zu schützen. Weil die Luft schlecht ist. Wenn man zu viel Knoblauch
       gegessen hat. Oder einfach, weil es so kalt ist.
       
       Und sollten wir irgendwann beim Wort „Maske“ nicht mehr zuerst an Krankheit
       und Gefahr denken, sondern wieder an überteuerte Hautkuren, an Visagisten
       beim Film oder den Karneval in Venedig, dann sind wir wirklich entspannt.
       
       2 Feb 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.bahn.de/info/corona_startseite_bahnde
   DIR [2] https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/infektionsschutzgesetz-2068856
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Antje Lang-Lendorff
       
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