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       # taz.de -- Forschungspolitik der Ampel: Ein Rätsel namens Zukunftsstrategie
       
       > Viele warten darauf, dass die Forschungsministerin einen Plan für die
       > künftige Forschungs- und Innovationspolitik vorlegt. Kommt er nun im
       > Herbst?
       
   IMG Bild: Deutsche Wissenschaftsorganisationen warten auf ihren Plan: Forschungsministerin Stark-Watzinger
       
       Berlin taz | Weiter Rätselraten um die „Zukunftsstrategie Forschung und
       Innovation“, die derzeit im FDP-geführten Bundesforschungsministerium
       formuliert wird. Auch das Fachgespräch „Zukunft erfinden“ der
       Grünen-Bundestagsfraktion, obschon Ampel-Koalitionspartner, brachte in
       dieser Woche keine Klarheit über den weiteren Prozess für das grundlegende
       Innovationsprogramm der Bundesregierung in den nächsten Jahren. Unter den
       deutschen Wissenschaftsorganisationen wächst die Irritation darüber,
       dass die Einladungen zur Beteiligung aus dem Hause der
       [1][Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger] bislang ausgeblieben
       sind.
       
       Mit der „Zukunftsstrategie“ sollen die Aussagen der Koalitionsvereinbarung
       zu den großen wissenschaftlichen Visionen und technischen
       Transformationsvorhaben in ein Aktionsprogramm überführt werden. Da daran
       viele Ministerien beteiligt sind, ist der Abstimmungsprozess diffizil und
       kann auch schiefgehen, wie unlängst bei der „Digitalstrategie“ geschehen.
       Anstelle einer integrierten Roadmap zur Beschleunigung der Digitalisierung
       im Land wurde ein Patchwork-Szenario abgeliefert, in dem viel
       nebeneinanderher innoviert wird.
       
       Der im BMBF für die [2][Zukunftsstrategie] zuständige parlamentarische
       Staatssekretär Mario Brandenburg (FDP) betonte im Gespräch mit dem
       Tagesspiegel als Leitlinie des Programms, „dass wir bei großen Zielen, die
       mit der Lösung großer Probleme verbunden sind, immer die Gesellschaft
       mitnehmen müssen“. Mit der „Zeitenwende“ hat die sogenannte
       [3][„technologische Souveränität“] an Bedeutung gewonnen, ein Thema, das
       auch die Grünen in ihrer Zukunftsreihe behandelten. „Souveränität im
       Software-Bereich bringt uns faktisch nichts ohne die zugrundeliegende
       Hardware“, erläuterte Brandenburg. „Souveräne Halbleiterlieferketten
       bringen wiederum nichts, wenn es keine richtige Kreislaufwirtschaft dafür
       gibt.“
       
       Von einem solchen „Gemeinschaftswerk Zukunftsstrategie“ ist aber nichts zu
       sehen. „Unsere Vorschläge werden wir mit den anderen Ministerien abstimmen
       und den Textentwurf mit den Akteuren der Innovationslandschaft
       diskutieren“, erklärte das BMBF kürzlich auf eine Anfrage der
       CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Eine zeitliche Bindung wurde dabei strikt
       vermieden. Angekündigt wurde lediglich, dass der Text „im Herbst 2022“ auf
       der Webseite des Ministeriums veröffentlicht werde.
       
       Die Grünen wollen kommende Woche einen neuen Anlauf zur Transparenz
       unternehmen. Nach der Nachhaltigkeitsforschung in dieser Woche laden sie am
       14. 9. zu einer Zoom-Konferenz über eine „Zukunftsstrategie für
       Gesellschafts- und Sozialwissenschaften“ ein.
       
       9 Sep 2022
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Manfred Ronzheimer
       
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