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       # taz.de -- Prozess gegen mutmaßlichen KZ-Wachmann: Verteidigung fordert Freispruch
       
       > Im NS-Prozess gegen einen mutmaßlichen früheren Wachmann des KZ
       > Sachsenhausen plädiert die Verteidigung auf Freispruch. Die
       > Staatsanwaltschaft forderte fünf Jahre Haft.
       
   IMG Bild: Die Fortsetzung des Prozesses gegen einen ehemaligen KZ-Wachmann im Mai
       
       Brandenburg/Havel dpa | Im Prozess gegen einen mutmaßlichen früheren
       [1][SS-Wachmann des Konzentrationslagers Sachsenhausen] hat der Verteidiger
       einen Freispruch für seinen Mandanten gefordert. Dem 101-Jährigen hätten im
       Prozess keine konkreten Taten der Beihilfe zum Mord an Tausenden
       Lagerhäftlingen nachgewiesen werden können, sagte Verteidiger Stefan
       Waterkamp am Montag in seinem Plädoyer. Nach der Rechtsprechung des
       Bundesgerichtshofs reiche eine allgemeine Tätigkeit im Wachdienst des KZ
       für eine Verurteilung aber nicht aus. Der Angeklagte beteuerte in seinem
       Schlusswort vor dem für Dienstag erwarteten Urteil erneut seine Unschuld.
       
       Der 101-Jährige ist vor dem Landgericht Neuruppin wegen Beihilfe zum Mord
       an Tausenden Lagerhäftlingen angeklagt. Der Prozess wird aus
       organisatorischen Gründen am Wohnort des hochbetagten Angeklagten in
       Brandenburg/Havel geführt.
       
       Der 101-Jährige hat in dem seit Oktober vergangenen Jahres laufenden
       Prozess bislang bestritten, dass er in dem KZ überhaupt tätig war und
       angegeben, er habe in der fraglichen Zeit von 1942 bis Anfang 1945 als
       Landarbeiter bei Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern) gearbeitet. Die
       Staatsanwaltschaft stützt sich bei ihrer Anklage aber auf Dokumente zu
       einem SS-Wachmann mit dem Namen, dem Geburtsdatum und dem Geburtsort des
       Mannes sowie auf weitere Dokumente.
       
       Die Staatsanwaltschaft hatte fünf Jahre Gefängnis [2][für den Mann
       gefordert.] Nebenklage-Vertreter Thomas Walther plädierte auf eine
       mehrjährige Haftstrafe, die ein Maß von fünf Jahren nicht unterschreiten
       solle. Zwei weitere Nebenklage-Vertreter forderten einen Schuldspruch, ohne
       ein konkretes Strafmaß zu nennen.
       
       27 Jun 2022
       
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