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       # taz.de -- Krieg beschäftigt Bewegung: Pause für Klimaprotest
       
       > Die „Letzte Generation“ will ihre Blockadeaktionen einige Wochen
       > aussetzen. Grund ist der Ukraine-Krieg, der auch Fridays for Future
       > beschäftigt.
       
   IMG Bild: Blockade einer Zufahrt zum Frachtbereich des Münchner Flughafens, Februar 2021
       
       Berlin taz | Die Klimaaktivist:innen der „Letzten Generation“,
       [1][die in den vergangenen fünf Wochen landesweit Autobahnen, Flughäfen und
       Häfen blockiert haben], legen eine Pause ein. In einer Mitteilung der
       Gruppe heißt es mit Bezug auf den Krieg in der Ukraine: „In diesen
       grausamen und schmerzhaften Zeiten passen wir uns an.“ Ein Ende ihrer
       Aktionen, mit denen sie von der Bundesregierung ein Gesetz gegen
       Lebensmittelverschwendung fordern, bedeutet dies allerdings nicht. Die
       Aktivist:innen kündigen an: „Wir unterbrechen unsere Störung, um mit
       mehr Menschen wiederzukommen.“
       
       Bereits in „wenigen Wochen“ wolle man mit „hundert Menschen“ die Aktionen
       des zivilen Ungehorsams wieder aufnehmen. Mit nach eigenen Angaben bislang
       69 Blockaden von Autobahnen und 50 Aktionen öffentlichen Containerns hätten
       sie es bislang „nicht geschafft, die todbringende Regierungshaltung zu
       überwinden“. Das geforderte „Essen-Retten-Gesetz“ [2][sei am „politischen
       Beharren auf den Koalitionsvertrag“ gescheitert].
       
       Scharfe Kritik formulieren die Klimaschützer:innen zudem am Umgang der
       Bundesregierung mit dem Krieg. Einerseits finanziere diese mit ihrem
       fossilen Handel mit Russland den Angriffskrieg. Anderseits verschärfe sie
       nun die Klimakatastrophe, indem sie auf den Ausbau fossiler, von Russland
       unabhängiger Infrastruktur setze. Für die Einstellung ihrer
       Blockadeaktionen fordert die „letzte Generation“ die vollständige Abkehr
       „von zukünftiger Infrastruktur für fossiles Öl, Kohle und Gas“.
       
       Im Spannungsfeld zwischen Klimakrise und dem Krieg befindet sich auch
       Fridays for Future. Am Donnerstag gingen die Fridays in vielen Städten zu
       Zehntausenden für Frieden auf die Straße. Schon am 25. März soll der
       nächste große Klimastreik folgen. Rund 100 Tage nach dem Start der
       Ampelkoalition war ein Protest unter dem Motto „Reicht halt nicht“ geplant,
       mit dem die Klimschutzbemühungen der Regierung als unzureichend kritisiert
       werden sollten. Am Streiktag will FFF festhalten; ob der Protest aber wie
       angedacht stattfinde oder inhaltlich neu ausgerichtet werde, werde sich im
       Laufe der nächsten Tage herausstellen, [3][so Pauline Brünger von FFF].
       
       3 Mar 2022
       
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