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       # taz.de -- Neue Bahnstrecken in Brandenburg: Auf die Schiene gesetzt
       
       > Acht ehemals stillgelegte Strecken sollen in Brandenburg reaktiviert
       > werden. Das ergibt eine Potentialanalyse der Landesregierung.
       
   IMG Bild: Das Rückrat der Region. Der RE1 zwischen Magdeburg und Frankfurt (Oder)
       
       Grunow taz | Einen Verkehrsminister gibt es in Brandenburg schon lange
       nicht mehr. Das Ministerium, das Guido Beermann (CDU) seit 2019 führt,
       heißt Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL). Das klingt
       modern, und seit Mittwoch wird Beermans Haus diesem Anspruch auch ein Stück
       gerechter.
       
       Acht stillgelegte Bahnstrecken im Land könnten in Zukunft wieder in Betrieb
       genommen werden. Das geht aus einem [1][Gutachten] hervor, dessen
       Ergebnisse das MIL vorgestellt hat. Zuvor hatten Städte und Kommunen, aber
       auch Vereine im vergangenen Jahr Vorschläge zur Reaktivierung ehemaliger
       Strecken einreichen können. 46 Vorschläge wurden im Rahmen des Gutachtens
       geprüft.
       
       Zu den acht Strecken gehören unter anderem die Verbindungen
       Fredersdorf–Rüdersdorf und Werneuchen–Wriezen im Landkreis
       Märkisch-Oderland oder die Verbindung Herzberg–Falkenberg im Landkreis
       Elbe-Elster. Neben den acht Strecken, für die nun Machbarkeitsstudien
       erstellt werden sollen, wurden vier Haltestellen ausgewählt, die auf
       bestehenden Verbindungen zusätzlich ans Netz gehen sollen.
       
       ## Ergänzung zu i2030
       
       Mit der Potentialanalyse setzt Brandenburg nun jenen Kurs fort, den die
       Hauptstadtregion bereits mit dem [2][Projekt i2030] begonnen hatte. 2017
       hatten Berlin, Brandenburg und der [3][Verkehrsverbund VBB] acht Strecken
       identifiziert, für die es einen Aus- und einen Neubaubedarf gibt. Dazu
       gehören Strecken im Speckgürtel wie die von Spandau nach Velten, die
       Heidekrautbahn oder der Wiederaufbau der Potsdamer Stammbahn, aber auch der
       Umbau des Bahnhofs in Königs Wusterhausen, um die Strecke Berlin–Cottbus zu
       ertüchtigen.
       
       Mit der Potentialanalyse geht das von einer Kenia-Koalition aus SPD, CDU
       und Grünen regierte Brandenburg nun ein Stück weiter, auch wenn nicht alle
       der vorgeschlagenen Strecken einleuchten. So war die von den Gutachtern
       aufgenommene Verbindung Müncheberg–Müncheberg Stadt von der Stadt überhaupt
       nicht vorgeschlagen worden. Auch würde die Trasse mitten durch das
       [4][Leibnitz-Zentrum für Agrarlandforschung ZALF] verlaufen.
       
       Dennoch zeigte sich der [5][grüne Verkehrspolitiker Clemens Rostock]
       zufrieden. „Unter allen Vorgängerregierungen wurden Schienenstrecken
       stillgelegt, entwidmet und abgebaut“, teilte Rostock am Freitag mit. „Die
       jetzige Koalition zeigt den politischen Willen, diese Entwicklung
       umzukehren und Schienenstrecken zu reaktivieren.“
       
       Rostock legte allerdings Wert auf die Feststellung, dass die Priorität für
       Brandenburg bei der Umsetzung von i2030 liegt. Wer verlange, dass die neuen
       Strecken vorgezogen werden, verlange, dass i2030-Projekte nach hinten
       geschoben werden. „Stattdessen ist das Ziel, die Planungen für weitere
       Reaktivierungen fertig zu haben, wenn i2030 abgeschlossen ist“, so Rostock,
       der auf einen „Rückenwind“ von der Bundesebene hofft. Die Bundesregierung
       hatte zuletzt ein milliardenschweres Sonderprogramm zur Reaktivierung
       ehemaliger Bahnstrecken auf die Schiene gesetzt.
       
       14 Jan 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://mil.brandenburg.de/mil/de/presse/detail/~13-01-2022-potentialanalyse-zur-reaktivierung-bahnstrecken
   DIR [2] https://www.i2030.de/
   DIR [3] https://www.vbb.de/
   DIR [4] https://www.zalf.de/de/Seiten/ZALF.aspx
   DIR [5] https://gruene-fraktion-brandenburg.de/presse/pressemitteilungen/2022/potenzialuntersuchungen-erneuter-schritt-in-die-richtige-richtung
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Uwe Rada
       
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