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       # taz.de -- Weltrisikobericht 2022: Menschheitsrisiko Klimawandel
       
       > Von Ökokrise bis Gesellschaftszerfall: Das Weltwirtschaftsforum erwartet,
       > dass die Zukunft düster wird. Das zeigt eine Umfrage.
       
   IMG Bild: Erst fast 50 Grad, dann eine Feuerwalze: Der kanadische Ort Lytton brannte in einer Hitzewelle ab
       
       Berlin taz | Die führenden Köpfe der Wirtschaft sind pessimistisch. Nicht
       mal ein Sechstel von ihnen blickt „positiv“ oder gar „optimistisch“ auf die
       Zukunft, wie eine aktuelle Umfrage des Weltwirtschaftsforums unter fast
       1.000 Personen seines üblichen Teilnahmespektrums ergeben hat. Das sind zum
       Beispiel Konzernchef:innen, Wirtschafts- und Risikoexpert:innen. Die große
       Mehrheit von 61 Prozent ist „besorgt“. Fast ein Viertel wählte sogar die
       negative Spitzenkategorie „bekümmert“.
       
       Die Stiftung Weltwirtschaftsforum führt die Befragung jährlich durch, das
       Ergebnis trägt sie in ihrem [1][Weltrisikobericht] zusammen. Dem kann man
       auch die Gründe für den diesjährigen Unmut entnehmen. In erster Linie sind
       sie ökologischer Natur.
       
       Das Versagen beim Bremsen des Klimawandels wurde am häufigsten genannt bei
       der Frage nach dem größten Risiko für die Menschheit in den kommenden zehn
       Jahren. Auf Platz zwei und drei liegen eng damit verbundene Gefahren:
       extremes Wetter und das Artensterben.
       
       „Die Klimakrise bleibt die größte längerfristige Bedrohung für die
       Menschheit“, sagte Peter Giger, Risikovorstand der Schweizer
       Finanzdienstleistungsgesellschaft Zurich Insurance Group, bei der
       Vorstellung des Berichts. „Es ist nicht zu spät für Regierungen und
       Konzerne, auf die Risiken zu reagieren.“
       
       ## Auch soziale und technologische Risiken
       
       Als Viertes nannten die Befragten das Auseinanderbröseln des sozialen
       Zusammenhalts. Die Coronapandemie habe Arm und Reich auf der Welt noch
       weiter auseinanderdriften lassen, führt der Bericht aus.
       
       „Wächst die Ungleichheit innerhalb der Länder und zwischen ihnen, macht es
       das nicht nur schwerer, Covid-19 und die Varianten in den Griff zu
       bekommen“, sagte Saadia Zahidi, Chefin des Weltwirtschaftsforums. „Es wird
       auch gemeinsame Anstrengungen in Bezug auf andere geteilte Bedrohungslagen
       aufhalten, wenn nicht sogar umkehren.“ Die Welt könne es sich nicht
       leisten, das zu ignorieren, so die Ökonomin.
       
       Zu den kurzfristigen Risiken, denen der Weltrisikobericht besonderes
       Gewicht zuspricht, zählen zum Beispiel die Cyberkriminalität, also die
       Gefahr von Hacker-Angriffen, sowie der [2][Wettlauf ins All der
       Tech-Konzerne].
       
       Traditionell erscheint der Weltrisikobericht auf dem Weltwirtschaftsforum,
       auf dem sich die Größen aus Wirtschaft und Politik jährlich im
       schweizerischen Davos treffen. Dieses Jahr wurde daraus nichts, denn durch
       die Coronapandemie muss das eigentlich für die kommende Woche geplante
       Event nun schon das zweite Jahr in Folge ausfallen – zumindest vorerst. Es
       soll einen Ersatztermin „im frühen Sommer“ geben.
       
       12 Jan 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.weforum.org/reports/global-risks-report-2022
   DIR [2] /SpaceX-Rakete-hebt-ab/!5802041
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Susanne Schwarz
       
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