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       # taz.de -- Gericht verhindert Palmölplantagen: Erfolg für Indigene in Indonesien
       
       > Sie sollten so groß wie Hamburg sein: Ein Gericht spricht sich gegen neue
       > Palmölplantagen in der indonesischen Region Papua aus.
       
   IMG Bild: Gerettet: Regenwald in der Region Papua in Indonesien
       
       Berlin taz | In der ostindonesischen Region Papua hat ein Gericht die
       Klagen zweier Palmölunternehmen abgewiesen, neue Plantagen anzulegen. Das
       Urteil gilt als Testfall für das Versprechen der Regierung in Jakarta,
       Landumwandlungen für Palmöl zu stoppen, um die Abholzung der indonesischen
       Wälder einzudämmen.
       
       Die Regierung in der Provinzhauptstadt Sorong auf der Insel Neuguinea hatte
       im April die Genehmigungen für Palmölplantagen dreier Unternehmen
       zurückgezogen. Begründung: Die Unternehmen hätten es versäumt, Vorschriften
       zu erfüllen, etwa den Fortschritt ihrer Tätigkeiten oder neue Beteiligungen
       zu dokumentieren.
       
       Zwei der betroffenen Palmölunternehmen – PT Papua Lestari Abadi (PLA) und
       PT Sorong Agro Sawitindo (SAS) – klagten gemeinsam dagegen. Zusammen hatten
       sie Genehmigungen für rund 70.000 Hektar Land. Eine Fläche, die fast der
       Größe Hamburgs entspricht.
       
       Die Klage wurde jedoch zurückgewiesen. ExpertInnen werten das als Sieg für
       die indigenen Völker der Region und für die Lokalregierung von Sorong:
       Viele Indigene hatten sich jahrelang für die Anerkennung ihrer Landrechte
       und für die Verteidigung ihrer Gebiete gegen die Palmölunternehmen
       eingesetzt. Die Firmen können noch Berufung einlegen.
       
       ## Größter Palmölexporteur der Welt
       
       Indonesien ist mit einem Exportvolumen von fast 30 Millionen Tonnen Palmöl
       in den Jahren 2020/21 mit Abstand der größte Palmölexporteur der Welt.
       [1][Untersuchungen] belegen, dass jeder Hektar Regenwald, der in Indonesien
       in Palmölplantagen umgewandelt wird, bis zu 174 Tonnen Kohlendioxid
       freisetzt.
       
       Inzwischen geht Indonesien gegen [2][umweltschädliche Plantagen] vor, die
       mit dem Abholzen großer Waldflächen in Verbindung stehen. Seit 2018 gibt es
       ein dreijähriges Moratorium für neue Plantagen; in diesem Jahr ist es
       ausgelaufen. Die Regierung versprach zwar, trotzdem keine neuen
       Palmölgenehmigungen zu erteilen, sagte im November Reuters zufolge jedoch
       auch, dass das Ziel, keine Bäume abzuholzen, im Widerspruch zu den
       Entwicklungsinteressen Indonesiens stehe.
       
       Das Land, auf dem die betroffenen Plantagen errichtet werden sollten, wird
       von den Moi beansprucht, einer von mehr als 250 ethnischen Gruppen in
       Indonesien. [3][Ambroisus Klagilit, Koordinator der Sorong-Gruppe der
       Indigenen Völker Allianz des Archipels (AMAN) sagte al-Dschasira]: „Dieses
       Urteil ist wichtig für uns indigene Völker, weil wir glauben, dass es eine
       gerechte Entscheidung ist, die unsere Zukunft und unser Land sichert.“
       
       „Dies ist ein Sieg für uns alle, nicht nur für mich“, [4][sagte Provinzchef
       Johny Kamuru,] der den Widerruf der Genehmigungen angeordnet hatte. „Das
       öffnet die Tür für die Waldbewirtschaftung in der Region Papua.“ Seine
       Regierung arbeite zudem an einem Plan, um das Land den in dem Gebiet
       lebenden indigenen Gemeinschaften zurückzugeben.
       
       16 Dec 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.sciencedaily.com/releases/2018/06/180619123018.htm
   DIR [2] /Neue-Forschungserkenntnisse/!5813114
   DIR [3] https://www.aljazeera.com/economy/2021/12/7/indonesian-court-delivers-victory-for-indigenous-rights-in-papua
   DIR [4] ttps://news.mongabay.com/2021/12/papua-court-ruling-a-win-for-local-government-indigenous-groups-against-palm-oil/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jelena Malkowski
       
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