URI:
       # taz.de -- Von Tieren mit Viren
       
       In China haben Gesundheitsbehörden wegen Corona einen Hund erschlagen. Die
       Familie des Tiers befand sich zu dem Zeitpunkt in Quarantäne. Später
       entschuldigten sich die Offiziellen wegen mangelnder Kommunikation im
       Vorfeld. An der drastischen Maßnahme selbst halten sie fest. Schon früh in
       der Pandemie wurde diskutiert, ob Haustiere sich anstecken und das Virus
       übertragen können. Das birgt für beide Seiten Risiken, und auch für
       geschützte Wildtiere. Noch häufiger als im Menschen können in Tieren neue
       Virusvarianten entstehen.
       
       Nun hat ein internationales Forscher:innenteam ermittelt, inwieweit
       sich mehr als 5.000 Säugetierarten mit Sars-CoV-2 infizieren und das Virus
       übertragen können. Dabei verwendeten sie dreidimensionale Modelle für das
       Zusammenspiel zwischen Virusproteinen und tierischen Biomolekülen sowie
       ökologische Daten. Zudem nutzte das Team für die Berechnungen maschinelles
       Lernen. Die in den Proceedings of the Royal Society veröffentlichten
       Ergebnisse zeigen: Neben Fledermäusen, Pangolinen, Nerzen, Mäusen und
       Ratten haben unter anderem Wasserbüffel, Füchse, Hirsche und Katzen ein
       erhöhtes Coronarisiko. Und ja, Hunde auch. Dass der Hund der chinesischen
       Familie ohne Vorwarnung und Test einfach getötet wurde, löste dennoch eine
       Welle der Empörung aus. (atm)
       
       20 Nov 2021
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andrew Müller
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA