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       # taz.de -- Wahlen in Argentinien: Sprengstoff für das linke Lager
       
       > Die linke Regierung erleidet eine herbe Niederlage bei den Kongresswahlen
       > in Argentinien. Eine Neuordnung der Parteienlandschaft steht bevor.
       
   IMG Bild: Argentiniens Präsident Alberto Fernández und Vizepräsidentin Cristina Kirchner
       
       Die Niederlage der argentinischen Regierung bei der Kongresswahl könnte zu
       einer Neuordnung der Parteienlandschaft führen. Die noch am Wahlabend von
       Präsident [1][Alberto Fernández] angekündigte Dialogbereitschaft unter
       Einschluss der Opposition birgt nicht nur Sprengstoff für das eigene linke
       Bündnis. Auch das liberal-konservativen Lager könnte vor seiner Auflösung
       stehen.
       
       Der Verlust der Senatsmehrheit ist eine herbe Niederlage für Cristina
       Kirchner, dem bisher unangefochtenen Machtzentrum der regierenden
       [2][Allianz Frente de Todos]. Mit Polarisierungen kann man Wahlen gewinnen,
       aber nicht regieren, brachte es Hauptstadtbürgermeister Horacio Rodríguez
       Larreta auf den Punkt, der als einer der wichtigsten Kandidaten für die
       Präsidentschaftswahl in zwei Jahren genannt wird. Der gemäßigt-konservative
       Rodríguez Larreta hat keine Berührungsängste mit den gemäßigt-linken
       Vertretern der Regierungsallianz. So könnte sich aus beiden Lagern eine
       neue Allianz jenseits ihrer Pole bilden. Sollte es dazu kommen, werden die
       jeweiligen Pole Ex-Präsident Mauricio Macri und Vizepräsidentin Cristina
       Kirchner ihre Gravitationskräfte in Richtung Mitte deutlich verlieren.
       
       Möglich, dass sich Macri dem anarcho-neoliberalen Ökonomen Javier Milei
       annähert, dessen Partei La Libertad Avanza (Die Freiheit schreitet voran)
       mit 17 Prozent der Stimmen zwar drittstärkste Kraft in der Hauptstadt
       wurde, jedoch in keiner Provinz über eine Basis verfügt. Unwahrscheinlich
       erscheint es dagegen, dass das Kirchner-Lager mit dem trotzkistischen
       Parteienbündnis Frente de Izquierda (Linksfront) eine Verbindung eingeht,
       das mit 6 Prozent der landesweit abgegeben Stimmen zur drittstärksten Kraft
       wurde.
       
       Viel wahrscheinlicher ist, dass sich Kirchner als große Verliererin der
       Wahl entpuppen wird. Argentiniens Haushalts- und Wirtschaftspolitik wird
       [3][in den kommenden Jahren vom Internationalen Währungsfonds bestimmt].
       Der Niedergang des Landes würde sich fortsetzen. Um die düsteren Aussichten
       wenigstens einigermaßen geordnet zu handeln, braucht es ein neues Bündnis.
       
       15 Nov 2021
       
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