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       # taz.de -- Theatertipps der Woche: Die Räume dazwischen
       
       > Verdrängung ist Thema im Acker Stadt Palast und bei „Berlin bleibt“. Eine
       > Ausstellung im Gorki Theater schaut auf die Menschenrechte in der Türkei.
       
   IMG Bild: Installation „Toqa Lanetê“ (2019) aus der Ausstellung „prison no. 5“ von Zehra Doğan
       
       Der Mietendeckel ist weg, aber die Wohnungsnot ist noch da. Und die Angst,
       sich die eigene Wohnung irgendwann nicht mehr leisten zu können, weil die
       Mieten steigen und steigen. Das war in Berlin auch vor hundert Jahren schon
       so: kein Wohnraum für Leute ohne Geld, denn der Kapitalismus frisst
       bezahlbare Orte langsam auf.
       
       Davon handelt das musikalische Volkstheaterstück „Das Haus dazwischen“,
       dessen Musik der Komponist Mischa Spoliansky schrieb, als er gerade 30
       Jahre alt war. 1932 uraufgeführt und dann nie wieder gespielt, wird hier
       die Geschichte des Uhrmachers Knorr erzählt, der im „Haus dazwischen“ schon
       lange mit seiner Familie lebt und arbeitet.
       
       Jetzt wollen Investoren das Grundstück kaufen und bedrängen Knorr mit allen
       Mitteln – sogar seine Familie versuchen sie zu zerstören. Im
       Ackerstadt-Palast hat eine Gruppe von Künstler*innen das Stück wieder
       entdeckt und in Szene gesetzt, darunter auch Mitbegründer*innen des
       Berliner Kollektivs für zeitgenössische Oper*ette „tutti d*amore“. Es
       wird live gespielt! ([1][Acker Stadt Palast], 11. bis 13. Juni, jeweils 20
       Uhr)
       
       Von Gentrifizierung und Verdrängung handelt auch das Projekt „[2][Berlin
       bleibt #3]“ des Berliner HAU am Kreuzberger Mehring Platz. Im Rahmen des
       Festivals „Berlin bleibt“ diskutierte das HAU zuerst 2019 mit
       stadtpolitischen Initiativen in der “Werkstatt zur Enteignung und
       Vergesellschaftung des Wohnens“ Visionen zur Rekommunalisierung von
       Wohnraum. 2021 wird mit der Frage an diese Debatten angeknüpfft, was das
       HAU als Theater konkret dazu beitragen kann, den benachbarten Kiez und
       seine sozialen Bedingungen mitzugestalten.
       
       Mit der Werkstadt Mehringplatz wurde ein Ort geschaffen, an dem
       Künstler*innen mit Anwohner*innen gemeinsam arbeiten können. Erste
       Ergebnisse sind ab 9. 6. in den Schaufenstern der Friedrichstraße 4 am
       Mehringplatz zu sehen (HAU, 9. bis 29.6. jeweils montags & donnerstags ist
       zwischen 12 und 16 Uhr ein HAU-Team vor Ort für Gespräche).
       
       Das Maxim Gorki Theater präsentiert mit [3][„stronger still. exhibition –
       installation – talks“], ein Projekt aus Ausstellungs- und
       Diskursveranstaltungen zum Thema Menschenrechte in der Türkei und ihrem
       Umgang mit Andersdenkenden. Dazu gehört die Ausstellung „prison no. 5“ mit
       Werken von Zehra Doğan, die Installationen „SİLİVRİ. prison of thought“ und
       „museum of small things“, kuratiert von Can Dündar, sowie die Ausstellung
       „witness“ mit Werken von Timur Çelik in Gorki KIOSK, dem STUDIO Я und
       weiteren Räumen des Maxim Gorki Theaters (Alle Infos: [4][www.gorki.de]).
       
       Das Gefängnistheater aufBruch zeigt ab 9. Juni in der Freilichtbühne
       Jungfernheide seine neue Produktion „Till Eulenspiegel“ [5][eine Geschichte
       von Gewalt, Armut, Hunger und Entrechtung]. Und der List, mit Till
       Eulenspiegel all dem immer wieder zu entkommen weiß (ab 9.6. Alle Infos:
       [6][www.gefaengnistheater.de]).
       
       7 Jun 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://ackerstadtpalast.de/das-haus-dazwischen
   DIR [2] https://www.hebbel-am-ufer.de/berlin-bleibt-3
   DIR [3] https://www.gorki.de/de/stronger-still-ausstellungen
   DIR [4] https://www.gorki.de/de/stronger-still-ausstellungen
   DIR [5] https://gefaengnistheater.de/aktuelles-details/till-eulenspiegel.html
   DIR [6] https://gefaengnistheater.de/aktuelles-details/till-eulenspiegel.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Esther Slevogt
       
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