# taz.de -- Nach dem Brand in Moria: 6.000 Menschen in neuem Lager
> In dem eilig errichteten Lager sind etwa die Hälfte der Geflüchteten, die
> vorher in Moria lebten, untergebracht. 157 von ihnen sind positiv auf
> Corona getestet worden.
IMG Bild: Das neue temporäre Flüchtlingslager ist aus der Luft auf der nordöstlichen Insel Lesbos zu sehen
Athen afp | Knapp die Hälfte der rund 13.000 BewohnerInnen des abgebrannten
[1][Flüchtlingslagers Moria] auf der griechischen Insel Lesbos sind
inzwischen in dem eilig errichteten Übergangslager untergebracht worden.
6.000 Menschen hätten das Lager mittlerweile betreten, sagte ein Sprecher
des griechischen Migrationsministeriums am Freitag. Demnach wurden 157 von
ihnen positiv auf Corona getestet.
Nach den Bränden im [2][Lager Moria] in der vergangenen Woche schliefen
tausende Flüchtlinge auf Lesbos am Straßenrand und auf Supermarktplätzen
unter notdürftig errichteten Schutzdächern aus Zweigen oder in
Campingzelten.
Die griechischen Behörden begannen am Samstag mit UN-Unterstützung, das
neue Lager zu errichten. Dort sollen nach Behördenangaben auch die
Asylverfahren für die Migranten wieder aufgenommen werden.
## Quarantänezonen geplant
Viele Geflüchtete weigerten sich aber, in das Camp zu gehen, weil sie
fürchteten, dort erneut monatelang festzusitzen. PolizistInnen waren ab
Donnerstagmorgen von Schlafplatz zu Schlafplatz gegangen, um die
campierenden, obdachlosen Menschen zu wecken und sie in das Notcamp zu
bringen.
Auf dem neuen Gelände wurden tausend Zelte errichtet, die jeweils Platz für
acht bis zehn Menschen bieten. Medizinische Versorgungsstationen sollen
noch hinzukommen, zudem sind zwei Quarantänezonen geplant. Alle Ankömmlinge
werden nach Behördenangaben einem Corona-Test unterzogen.
Viele EinwohnerInnen von Lesbos wehren sich gegen das neue Lager und
fordern, dass die Geflüchteten nach den jahrelangen, katastrophalen
Zuständen im Lager Moria nun andernorts untergebracht werden müssten. Die
Überreste von Moria wurden am Freitag von Baggern abgerissen, wie ein
AFP-Reporter berichtete.
18 Sep 2020
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