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       # taz.de -- Bewaffnete Burschenschaftler in Hamburg: „Germanen“ horten Waffen
       
       > Die Hamburger Burschenschaft Germania gilt als rechtsextrem. Trotzdem
       > besitzen einige ihrer Mitglieder scharfe Waffen – legal.
       
   IMG Bild: Wären so gerne Patrioten: Mitglieder der Burschenschaft Germania im Juli 2013
       
       Hamburg taz | Sie wollen „deutsche Männer“ sein und sie haben scharfe
       Waffen. Befürchtungen zur [1][Burschenschaft Germania] bestätigt jetzt die
       [2][Antwort des Hamburger Senats] auf eine Anfrage der dortigen
       Linksfraktion: Bundesbrüder der rechtsextremen Burschenschaft haben mehrere
       Schusswaffen – mit offizieller behördlicher Erlaubnis. Es sind mindestens
       sieben Personen.
       
       Das [3][Hamburger Bündnis gegen Rechts] (HBGR) möchte das nicht hinnehmen.
       Schon im Jahr 1991 waren Burschenschaftler aus der Umfeld der Germania in
       Hamburg durch Wehrsportübungen aufgefallen. Rund 25 bis 40 Personen,
       darunter überwiegend studierende Reservisten, veranstalteten zweimal
       jährlich Wehrsportlager in der Nähe des Truppenübungsplatzes Munster.
       
       Das bemerkte auch der Hamburger Verfassungsschutz: Er schrieb darüber 1993
       in einem vertraulichen Bericht. Vor drei Jahren wurde dann bekannt, dass
       die Aktiven der Burschenschaft nicht nur Selbstverteidigungs- und
       Fitnesstrainings absolvierten, um ihre „Wehrkraft zu erhalten und zu
       stärken“. Sie boten auch Aktivisten der „Identitären Bewegung“ an, dabei
       mitzumachen.
       
       Der Verfassungsschutz stuft die „Germanen“ [4][mittlerweile als
       rechtsextrem] ein. Die Senatsantwort auf die Anfrage der Linken offenbart
       aber, dass der Inlandsgeheimdienst nicht weiß oder sagen will, wie viele
       aktive Burschenschaftler und „alte Herren“ überhaupt in der „Germania“
       vereint sind. Die Folge sei fatal, sagt Felix Krebs vom HBGR: „Die Behörden
       können also gar nicht prüfen, ob weitere Burschen der Germania über legale
       Schusswaffen verfügen, weil ihnen die Namen fehlen.“
       
       Es könnten sich als auch viel mehr als die sieben bekannten Personen legal
       bewaffnet haben. Auch ob „Germanen“ oder andere extrem rechte Mitglieder
       von Burschenschaften in Schützenvereinen oder Waffenklubs organisiert
       seien, könnten die Behörden nicht wissen: Krebs zufolge findet hier kein
       Abgleich statt.
       
       So kann der Senat in der Anfrage auch auf konkrete Nachfragen zu bestimmten
       Personen nicht antworten. Nach Stefan H. etwa fragte die LKinbksfraktion,
       der für den [5][„Hanseatic Gun Club“], einen „Schießstand im Zentrum
       Hamburgs“ schon an Schießwettbewerben teilnahm und selbst über
       großkalibrige Waffen verfügt. Auch interessierten sich die Linken für
       Jürgen U., der über die Adresse der Burschenschaft Zubehör für seine
       halbautomatischen Waffen bezogen haben soll.
       
       Der Senat schreibt nun, mit diesen Informationen zu U. solle der
       Fragesteller sich umgehend an die Sicherheitsbehörden wenden. „Eine
       Bankrotterklärung“, findet Krebs. Der Verfassungsschutz „erweist sich ein
       weiteres Mal als überflüssig“.
       
       Ähnlich sieht das die Linksfraktion: „Offensichtlich haben die
       Sicherheitsbehörden nichts unternommen, um zu prüfen, inwieweit Waffen in
       den Händen Rechter sind. Wie schon beim Mord an [6][Walter Lübcke] zeigt
       sich, dass antifaschistische Recherche Defizite der Sicherheitsbehörden
       ausgleichen muss.“
       
       17 Jul 2020
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Germania-klagt-gegen-den-Geheimdienst/!5546402
   DIR [2] https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/71874/toedliche_schusswaffen_und_reservisten_bei_burschenschaft_germania.pdf
   DIR [3] https://www.keine-stimme-den-nazis.org/#!2020_05_23_WW
   DIR [4] /Germania-klagt-gegen-den-Geheimdienst/!5546402
   DIR [5] http://hanseatic-gun-club.de/
   DIR [6] /!t5600830/
       
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