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       # taz.de -- Bundesliga-Trainer Peter Bosz: Mit Schmerzen nach Dortmund
       
       > Leverkusens Trainer Peter Bosz kehrt verunsichert an seine alte
       > Wirkungsstätte zurück. Das Aus in der Europa League hat Spuren
       > hinterlassen.
       
   IMG Bild: Peter Bosz kehrt am Sonntag nach Dortmund zurück
       
       Leverkusen taz | Menschen, die in sich zusammengefallen auf dem Boden
       sitzen oder mit versteinerten Mienen ins Nirgendwo stapfen, sind nie ein
       besonders erfreuliches Bild. Im Leverkusener Sprühregen und vor der
       Minikulisse von 16.000 Zuschauern war die Tristesse beim Anblick der
       Werksklub-Kicker nach deren 1:1 gegen Krasnodar aber nahe der Vollendung.
       Das Remis gegen den Zweiten der russischen Liga bedeutete für Bayer nach
       dem 0:0 im Hinspiel das Aus in der Europa League.
       
       Vor allem in den beiden Pokalwettbewerben wollten die Leverkusener unter
       dem [1][Anfang Januar angetretenen Trainer Peter Bosz] einiges bewegen. Nun
       mussten sie ihre großen Ambitionen im nationalen und internationalen Cup
       innerhalb von 16 Tagen begraben: Im DFB-Pokal bei Zweitligist Heidenheim,
       im Europapokal gegen das gute, aber keineswegs überragende Team aus
       Krasnodar, das den Ligabetrieb nach der Winterpause noch gar nicht wieder
       aufgenommen hat.
       
       „Es ist saubitter, so auszuscheiden. Beides waren machbare Gegner. Die paar
       Chancen, die wir hatten, müssen wir dann aber auch nutzen – das war schon
       in Krasnodar unser Problem“, tadelte Angreifer Kevin Volland sich und die
       Mannschaftskollegen, als es zu spät war – und der Auftritt bei
       Tabellenführer Dortmund am Sonntag nun vor allem aus mentaler Sicht zu
       einer Herkulesaufgabe wird.
       
       Gerade für Bosz, der beim BVB im Dezember 2017 nach nur sechs Monaten schon
       wieder entlassen worden war, wird die Dienstreise nach Westfalen zu einem
       speziellen Erlebnis. Sprechen wollte er über die aktuell ebenfalls etwas
       angeschlagenen Dortmunder am Donnerstagabend aber nicht. „Mein Kopf ist
       noch nicht so weit. Ich muss erst einmal die Enttäuschung über dieses Spiel
       verarbeiten“, sagte der Niederländer. Und dabei wirkte er zum ersten Mal
       seit Beginn seiner Tätigkeit unter dem Bayer-Kreuz richtig geknickt.
       
       ## Wankelmütiges Rasenpersonal
       
       Insbesondere die Diskrepanz der Leverkusener Darbietungen in der Liga und
       in den Pokalwettbewerben macht dem 55-Jährigen arg zu schaffen. „Gegen
       Krasnodar hatten wir nicht das Niveau der letzten Wochen“, schimpfte Bosz.
       „Das Balltempo war zu niedrig, wir haben den Ball nicht laufen lassen – und
       damit auch den Gegner nicht.“
       
       Im Alltagsgeschäft hat sein Ensemble der Hochbegabten nach der
       unglücklichen Niederlage gegen Gladbach zum Rückrundenstart zuletzt viermal
       hintereinander gewonnen, tritt bei den Schwarz-Gelben als bestes Team des
       noch jungen Jahres an. In Heidenheim und vor allem im zweiten Duell mit
       Krasnodar zeigten die Rheinländer dagegen wieder ihre leichtfertige Seite.
       „Es lag nicht an der Fitness, sondern an fußballerischen Dingen. Unsere
       Spielweise war ein bisschen einschläfernd“, fand Volland – und landete
       gleich darauf einen weiteren analytischen Volltreffer mit der Feststellung:
       „In der Bundesliga zeigen wir ein anderes Gesicht.“
       
       Ob es ihm und seinem wankelmütigen Rasenpersonal gelingt, bis zum
       Wochenende wieder die attraktive, schwungvolle Bayer-Version
       hervorzukramen, schien Peter Bosz kurz nach dem Krasnodar-Spiel allerdings
       fraglich. „Nach der Niederlage im DFB-Pokal hat es die Mannschaft in der
       Bundesliga sehr gut gemacht. Ich hoffe, dass das diesmal wieder so ist –
       aber das muss man erst mal sehen“, erklärte der Fußballlehrer aus der
       Provinz Gelderland erkennbar verunsichert. Denn: „Das Ausscheiden heute hat
       wehgetan.“
       
       Schmerzhaft für ihn selbst war vor gut einem Jahr auch [2][das rasche
       Scheitern beim BVB]. Wie sehr ihn der Rauswurf dort wurmte, offenbarte der
       Nachfolger von Heiko Herrlich bei seiner Vorstellung in Leverkusen, als er
       betonte, die Bundesliga habe noch nicht den richtigen Trainer Peter Bosz
       kennengelernt.
       
       Zu dessen Wesen gehört bei allem Ehrgeiz aber auch, gegenüber den
       Verantwortlichen in Dortmund im Nachhinein keine schmutzige Wäsche waschen
       zu wollen. Das machte der holländische Coach bei seinem Neustart sofort
       deutlich. Passend dazu beteuerte Borussen-Boss Hans-Joachim Watzke sein
       gutes Verhältnis zum Ex-Trainer. Für Peter Bosz zumindest ein kleiner
       Lichtblick inmitten der jüngsten Leverkusener Tristesse.
       
       24 Feb 2019
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Morbach
       
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