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       # taz.de -- Tarifkonflikt an Berliner Hochschulen: Und noch eine Woche Warnstreik
       
       > Die Streikbereitschaft der studentischen Hochschul-Beschäftigten ist
       > ungebrochen. Seit 17 Jahren warten sie auf eine Lohnerhöhung.
       
   IMG Bild: Demonstration am Mittwoch
       
       Berlin taz | Vor der Investitionsbank Berlin an der Spichernstraße nimmt
       sogar Katrin Lompscher einen Infozettel von einem der Demonstrierenden
       entgegen. Fahnen der Gewerkschaften GEW und Verdi, aber auch der
       Basisgewerkschaft FAU, ziehen an diesem Mittwochnachmittag an der
       Stadtentwicklungssenatorin vorbei.
       
       Es sind die Flaggen der studentischen Beschäftigten der Hochschulen, die
       mit ihrer zentralen Demo zwischen Hohenzollernplatz und Technischer
       Universität den Druck im laufenden Tarifkonflikt erhöhen wollen. Seit 2001
       haben sie keine Lohnerhöhung bekommen und wollen deshalb sowohl eine
       angemessene Anpassung als auch die dauerhafte Koppelung ihrer Gehälter an
       den Tarifvertrag der Länder (TV-L).
       
       Da die Verhandlungen seit mehr als einem Jahr kaum vorankommen und die
       Arbeitgeberseite die letzte Runde Ende Mai ergebnislos platzen ließ, haben
       GEW und Verdi die Beschäftigten gerade erst aufgerufen, den laufenden
       zweiwöchigen Warnstreik um eine weitere Woche zu verlängern. Mehrere
       Mitglieder der gewerkschaftlichen Tarifkommission schätzten gegenüber der
       taz die Streikbereitschaft als so hoch ein, dass weitere Verlängerungen
       wahrscheinlich wären, sollten die Arbeitgeber weiterhin auf der
       Ungleichbehandlung der studentischen Beschäftigten bestehen. Und selbst
       wenn die Verhandlungen wieder aufgenommen würden, sei damit zu rechnen,
       dass der Streik ohne substanzielles Angebot der Arbeitgeber fortgesetzt
       würde.
       
       Gestärkt in ihrem Anspruch auf eine deutlich höhere tarifliche Einstufung
       sehen sich die Streikenden durch ein [1][Urteil des Landesarbeitsgerichts
       aus der vorigen Woche]. Darin wurde einer Studierenden in zweiter Instanz
       bestätigt, dass sie auf regulärer, unbefristeter und tariflich bezahlter
       Stelle zu beschäftigen sei.
       
       ## Informelles Gespräch mit dem Staatssekretär
       
       „700 wären schon gut“, sagt Yunus Özgur, Beschäftigter an der FU und
       Mitglied der Tarifkommission, als am Auftaktort der Demo die ersten
       Studierenden eintreffen. Mindestens so viele werden es am Mittwoch dann
       auch noch, die auf der Straße ihrem Unmut Luft machen. Özgur berichtet,
       dass die Zahl der Streikenden weiter steige. Wie schon bei den letzten
       Streiks und in den vergangenen anderthalb Wochen verzeichnen die
       Gewerkschaften an den Streiklokalen Dutzende Neumitglieder.
       
       Ein klares Bekenntnis der Berliner SPD zur TV-L-Ankopplung fordern
       RednerInnen auf der Demo. Sie wissen, dass Wissenschaftsstaatssekretär
       Steffen Krach für Freitag ein informelles Gespräch zwischen Hochschulen und
       Gewerkschaften anberaumt hat, um wieder Bewegung in die Verhandlungen zu
       bringen.
       
       Dass Krach in der Vergangenheit zwar eine „Dynamisierung“ der Gehälter als
       angemessen bezeichnet hat, es jedoch wiederholt vermied, sich auf die
       geforderte dauerhafte Kopplung festzulegen, weckt Misstrauen bei einigen
       Streikenden. „Wir lassen uns nicht unter Druck setzen“, lautet deshalb die
       Botschaft vom Lautsprecherwagen. Wie wichtig den Studierenden der
       gemeinsame Status mit den anderen Beschäftigten der Hochschulen ist, könnte
       Krach auf ihren Flyern nachlesen. Vielleicht überlässt Katrin Lompscher ihm
       ja bei Gelegenheit ihr Exemplar.
       
       13 Jun 2018
       
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