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       # taz.de -- doppelblind: Die Anti-Corona-Pille
       
       Vor lauter Impfdebatte hatte man sie fast vergessen: die Tablette, die
       Covid zwar nicht verhindert, aber wirksam behandeln kann. Seit Kurzem
       existiert endlich ein annehmbarer Kandidat für so eine Coronapille.
       Molnupiravir von Merck senkt ersten Informationen zufolge das Risiko einer
       schweren Covid-Erkrankung nach der Infektion um die Hälfte. Der Effekt war
       offenbar so deutlich, dass die zugehörige Studie vorzeitig abgebrochen
       wurde, um das Mittel der Placebo-Gruppe nicht vorzuenthalten. Untersucht
       worden waren Personen im Anfangsstadium von Covid-19 mit mindestens einem
       Risikofaktor für einen schweren Verlauf.
       
       Noch sind nicht alle Daten ausgewertet, geschweige denn publiziert. Doch
       offenbar verhindert Molnupiravir auch die Vermehrung der Virusvarianten
       Gamma, Delta und Mu im Körper. Dass das Mittel als Tablette geschluckt
       werden kann, macht die Therapie zudem einfach. Eine weitere Untersuchung
       soll klären, ob das sogar prophylaktisch funktioniert, etwa an den vielen
       Orten auf der Welt, wo noch nicht genügend Impfstoffe verfügbar sind. Das
       hängt aber vom weiter zu klärenden Umfang der Nebenwirkungen ab. Und falls
       sich die Ergebnisse bestätigen, darf es ein „Scheiß auf Impfung, jetzt
       übernimmt die Anti-Corona-Pille!“ trotzdem nicht geben. Gut 7 Prozent der
       Behandelten landeten am Ende doch im Krankenhaus, Impfungen bleiben also
       zentral für das Pandemie-Ende. (atm)
       
       9 Oct 2021
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andrew Müller
       
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