# taz.de -- Nach der Wahl in Schleswig-Holstein: Albig kündigt Rückzug an
> Die FDP in Schleswig-Holstein will nicht mit den Sozialdemokraten
> regieren. Zudem muss die SPD den Abgang von Torsten Albig verkraften.
IMG Bild: Albig zieht damit die Konsequenz aus der Niederlage der SPD bei der Landtagswahl am 7. Mai
Kiel dpa | Gut eine Woche nach der verlorenen Landtagswahl hat
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig seinen Rückzug aus der
Politik angekündigt. Er stehe für eine weitere Amtsperiode nicht zur
Verfügung und werde auch sein Landtagsmandat nicht wahrnehmen, teilte der
SPD-Politiker am Dienstag in Kiel in einer schriftlichen Erklärung mit.
Der 53-Jährige zog damit die Konsequenz aus der Niederlage der SPD bei der
Landtagswahl am 7. Mai. Die bisherige Koalition aus SPD, Grünen und SSW
(Südschleswigscher Wählerverband) verlor bei der Wahl ihre Mehrheit.
Albig erklärte, seine Arbeit als Mitglied einer Landesregierung werde „in
jedem Fall mit der Neuwahl einer Ministerpräsidentin oder eines
Ministerpräsidenten“ enden. „Bis dahin erfülle ich entsprechend der
Verfassung unseres Landes meine Pflicht als gewählter Ministerpräsident. Um
auch jedweder weiteren substanzlosen aber dennoch für mich und mein
persönliches Umfeld ehrverletzenden Unterstellung der Vermischung
öffentlicher und privater Interessen den Boden zu entziehen, werde ich auch
nicht dem künftigen schleswig-holsteinischen Landtag angehören.“
Die Hoffnung der SPD ist aber bereits geplatzt, mit einem Rückzug Albigs
den Weg für eine „Ampel“-Koalition zu ebnen: FDP-Landtagsfraktionschef
Wolfgang Kubicki sagte etwa eine gute halbe Stunde vor Albigs Erklärung,
dass für die Liberalen jetzt nur noch ein „Jamaika“-Bündnis in Frage komme.
## Die Ampel ist aus
Kubicki zeigte sich verärgert über das Verhalten von SPD-Landeschef Ralf
Stegner, der in Berlin gegenüber Genossen bereits gesagt haben solle, er
sei sicher, die „Ampel“ zustande zu bringen – und das obwohl noch nichts
geschehen sei. Nach der Landtagswahl hatte Kubicki zunächst lediglich ein
„Ampel“ mit Albig strikt ausgeschlossen. Daraufhin hatten sich auch die
Grünen von Albig abgesetzt.
Nach der Absage der FDP für eine „Ampel“ kommen als neue
Regierungskonstellation rein rechnerisch nur noch ein
[1][„Jamaika“-Bündnis] aus CDU, Grünen und FDP oder eine Große Koalition
von CDU und SPD in Frage.
Am Montag hatten FDP und Grüne Sondierungsgespräche zur Bildung einer neuen
Landesregierung aufgenommen. Am Dienstag kamen zunächst Spitzenvertreter
von CDU und Grünen zusammen. Danach wollte die CDU mit Wahlsieger Daniel
Günther mit der FDP sprechen.
16 May 2017
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