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       # taz.de -- Fußball-Bundesliga: Darmstadt zögert Abstieg hinaus
       
       > Der Tabellenletzte gewann 3:0 gegen den SC Freiburg. Damit ist Darmstadt
       > vorerst nicht raus. Doch das nächste Spiel wartet schon – es ist gegen FC
       > Bayern München.
       
   IMG Bild: Freut sich: Darmstadts Trainer Torsten Frings
       
       Darmstadt dpa | Der SV Darmstadt 98 hat den vorzeitigen Bundesliga-Abstieg
       zum dritten Mal abgewendet. Der Tabellenletzte siegte am Samstag auch gegen
       den Europa-League-Anwärter SC Freiburg hochverdient mit 3:0 (2:0) und
       gewann dadurch zum ersten Mal in seiner Bundesliga-Geschichte drei Spiele
       nacheinander.
       
       Felix Platte in der 22. Minute, Jerome Gondorf in der 45. und Sven
       Schipplock in der 64. veredelten mit ihren Toren die beste Saisonleistung
       der „Lilien“. Für die Freiburger dagegen bedeutete diese Niederlage den
       Verlust des sechsten Tabellenplatzes und einen schweren Rückschlag im engen
       Rennen um die Europa-League-Plätze.
       
       Aber auch Darmstadt dürfte die Rückkehr in die 2.Fußball-Bundesliga nur
       erneut aufgeschoben haben und kaum mehr verhindern können. Dazu müsste die
       Mannschaft von Trainer Torsten Frings nach ihren Siegen gegen Schalke,
       Hamburg und Freiburg auch noch ihre letzten drei Saisonspiele gewinnen und
       gleichzeitig auf regelmäßige Niederlagen des FC Ingolstadt und FC Augsburg
       hoffen. Bereits am nächsten Samstag muss Darmstadt bei Branchenprimus
       Bayern München antreten.
       
       Fans und Spieler am Böllenfalltor haben im Moment aber gerade wegen dieser
       nahezu aussichtslosen Situation ihren Spaß. Die Mannschaft stürmte gegen
       Freiburg völlig unbeschwert drauflos. Und die Anhänger sangen dazu
       ironisch: „Niemals Zweite Liga!“
       
       17. 400 Zuschauer sahen am Samstag zeitweise Kombinationen, wie sie sich
       die Darmstädter Fußball-Handwerker in den vergangenen anderthalb
       Bundesliga-Jahren nur selten getraut hatten. Bevor die spielstarke und
       immer anspielbare Schalker Leihgabe Platte nach Vorarbeit von Marcel Heller
       zum längst fälligen 1:0 traf, hatte allein Mario Vrancic schon drei gute
       Möglichkeiten vergeben (2./19./21.).
       
       ## Freiburg ohne Durchschlagkraft
       
       Zu den großen Verdiensten von Frings gehört eben nicht nur, dass sich seine
       Mannschaft in dieser Phase der Saison nicht hängenlässt. Sie hat sich unter
       dem früheren Nationalspieler und Cheftrainer-Debütanten vor allem
       spielerisch stark weiterentwickelt.
       
       Freiburg spielte ungewohnt lethargisch und ohne Durchschlagskraft. Im
       Spielaufbau misslangen selbst einfachste Pässe. Und in der Offensive war
       abgesehen von einem Fernschuss von Nils Petersen (14.) nichts von dem
       Aufsteiger zu sehen. Schon Schalke 04 und der HSV hatten in den vergangenen
       Wochen ohne jede Entschlossenheit gegen Darmstadt agiert. Als ob sich
       niemand trauen würde, diesen von allen so geschätzten Verein in die Zweite
       Liga zurückzuschicken.
       
       Als Reaktion darauf wechselte SC-Trainer Christian Streich während und kurz
       nach der Halbzeitpause drei neue Spieler ein. Freiburg schaffte es aber
       auch jetzt nicht, so etwas wie Druck aufzubauen geschweige denn sich
       brauchbare Möglichkeiten herauszuspielen.
       
       Darmstadt war selbst aus einer Konterhaltung heraus die deutlich
       gefährlichere Mannschaft. Kurz nachdem Heller und Gondorf in der 64. Minute
       fahrlässig eine große Konterchance verschleudert hatten, traf sogar der
       eingewechselte Schipplock. Für den Stürmer war es das erste Bundesliga-Tor
       seit mehr als zwei Jahren. Zuletzt hatte er am 25. April 2015 für 1899
       Hoffenheim getroffen.
       
       29 Apr 2017
       
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