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       # taz.de -- Der Anschlag von Berlin in den Medien: 25 Beschwerden beim Presserat
       
       > Im Fokus stehen ein Live-Video vom Tatort und unverpixelte Tote.
       > Insgesamt sind es deutlich weniger als nach den Terroranschlägen in Paris
       > im November 2015.
       
   IMG Bild: Die Presselandschaft Deutschlands ist groß – ebenso wie die Kritik an der Berichterstattung
       
       Berlin epd | Nach dem Terroranschlag von Berlin sind beim Deutschen
       Presserat 25 Beschwerden über die Berichterstattung eingegangen. Die
       Beschwerden richten sich vor allem gegen ein Live-Video vom Tatort, die
       unverpixelte Darstellung des getöteten Lkw-Fahrers und Bilder der Leiche
       des mutmaßlichen Attentäters, wie Presserats-Sprecherin Edda Eick dem
       Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch in Berlin sagte.
       
       Die Berliner Morgenpost war nach dem Anschlag in die Kritik geraten, weil
       ein Redakteur der Tageszeitung auf Facebook live vom Tatort gestreamt
       hatte. In dem Handyvideo war zu sehen, wie der Redakteur kurz nach der Tat
       über den zerstörten Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz läuft.
       Auch Verletzte waren im Bild. Die Redaktion nahm das vollständige Video
       später aus dem Netz und ersetzte es durch eine gekürzte Version.
       
       Die Beschwerden stützten sich vor allem auf Ziffer 11 des Pressekodex, die
       die unangemessen sensationelle Darstellung von Gewalt, Brutalität und Leid
       verbietet, und Ziffer 8 zum Schutz der Persönlichkeit, sagte Eick. Die Zahl
       der Beschwerden liege deutlich niedriger als nach den Terroranschlägen in
       Paris im November 2015.
       
       Damals hatten sich besonders viele Beschwerdeführer an einem Foto aus dem
       Pariser Nachtclub „Bataclan“ gestoßen, auf dem viele Leichen zu sehen
       waren. Der Presserat entschied allerdings, keine Rüge gegen die
       Veröffentlichung der Aufnahme auszusprechen.
       
       Bei dem Anschlag am 19. Dezember waren zwölf Menschen getötet worden. Der
       mutmaßliche Attentäter Anis Amri raste mit einem Sattelschlepper in den
       Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Amri wurde am 23. Dezember in
       einem Vorort von Mailand von italienischen Polizisten erschossen.
       
       Der Pressekodex des Deutschen Presserats enthält Regeln für die tägliche
       Arbeit von Journalisten. Bei Verstößen kann das Gremium einen Hinweis, eine
       Missbilligung oder eine Rüge aussprechen. Konkrete Folgen haben die
       Sanktionen nicht. Der Beschwerdeausschuss des Presserats wird sich
       voraussichtlich im März mit den Beschwerden zum Anschlag in Berlin
       befassen.
       
       4 Jan 2017
       
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