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       # taz.de -- Kommentar Trumps erste Schritte: So schlimm wie befürchtet
       
       > Von wegen Mäßigung: Trump beruft Parteiestablishment und Rechtsradikale
       > in seinen Stab. Er wird immer gefährlicher.
       
   IMG Bild: Ja, könnt ihr glauben
       
       Der künftige US-Präsident Donald Trump hat [1][seine ersten
       Personalentscheidungen] gefällt und sein erstes Interview seit der Wahl
       gegeben. Und schon meinen manche, Anzeichen eines softeren Donald Trump zu
       sehen, dessen verheerende Wahlkampfankündigungen vielleicht doch nicht so
       ernst genommen werden müssen. Schön wär’s.
       
       In Wirklichkeit sind Trumps erste Ankündigungen, Personalentscheidungen und
       Auftritte lediglich dazu da, so viel wie möglich von seiner Agenda
       tatsächlich umsetzen zu können und dabei auf so wenig Widerstand wie
       möglich zu stoßen.
       
       Steuerpolitik, Richternominierungen, Infrastrukturinvestitionen, dazu
       braucht Trump die Mitwirkung des Kongresses – also macht er den Parteichef
       der Republikaner Reince Priebus zu seinem Stabschef. Er will trotzdem die
       Unterstützung der rechtspopulistischen Anti-Establishment-Front nicht
       verlieren – also wird Stephen Bannon, der rechtsradikale und rassistische
       Herausgeber des Portals Breitbart News, sein Chefstratege.
       
       Er will die Mauer zu Mexiko wirklich bauen – also kann sie zum Teil auch
       ein Zaun sein, und er redet besser nicht mehr davon, dass Mexiko dafür
       bezahlen werde. Er will die Millionen Papierlosen wirklich abschieben –
       deshalb fängt er erst einmal mit den „Kriminellen“ an. Er will Obamas
       Gesundheitsreform wirklich zurückdrehen – also spricht er davon, womöglich
       jene wenigen Teile zu erhalten, die tatsächlich populär sind.
       
       Trump mag ein politisch vollkommen unerfahrener Narzisst sein, aber er ist
       kein Idiot. So falsch, wie es war, den Kandidaten Trump als chancenlose
       Witzfigur zu charakterisieren, so falsch wäre es jetzt, den veränderten Ton
       als Mäßigung zu werten. Um die Wahl zu gewinnen, musste Trump sich als
       Trampel präsentieren. Um die USA zu verändern, muss er kühler bleiben.
       
       Je pragmatischer er agiert, desto mehr wird er erreichen. Je weniger er
       poltert, desto gefährlicher wird er.
       
       14 Nov 2016
       
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