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       # taz.de -- Flüchtlinge in Südostasien: Thailand will nur auf See helfen
       
       > Menschenrechtler sprechen von Fortschritten: Die Militärjunta verspricht
       > humanitäre Hilfe – allerdings ohne die Boatpeople ins Land zu lassen.
       
   IMG Bild: Knallhart gegenüber Flüchtlingen: Thailands Regierungschef Prayuth Chan-ocha.
       
       BANGKOK taz | Hilfe für Bootsflüchtlinge soll es geben, aber nur auf
       Abstand: Thailands Junta teilte am Dienstag mit, dass man sieben
       Marineschiffe in die Andamanensee an der Westküste geschickt habe, um
       humanitäre Hilfe zu leisten. So könnten auf einem der Schiffe, der „HTMS
       Ang Thong“, Flüchtlinge auf einer Krankenstation versorgt werden. Auch
       sollten Aufklärungsflugzeuge und Hubschrauber bei der Suche nach auf See
       treibenden Flüchtlingsbooten helfen.
       
       Die Flüchtlinge, bei denen es sich um Angehörige der in Birma (Myanmar)
       verfolgten muslimischen Rohingya und um Migranten aus Bangladesch handelt,
       will Thailand mit Nahrung, Wasser und Treibstoff versorgen, dann aber
       weiterschicken nach Malaysia oder Indonesien. Die hatten erklärt, auf dem
       Meer treibende Bootsflüchtlinge vorübergehend aufzunehmen.
       
       Auf Anordnung der Regierung sei die „Operation zunächst auf zwei Wochen
       angelegt, könne aber verlängert werden“, wurde der thailändische
       Vizeadmiral Sayan Pasongsamret von der Bangkok Post zitiert. Zuvor hatte
       Juntachef und Premierminister Prayuth Chan-ocha deutlich gemacht: Wer von
       den Flüchtlingen versuche, an Land zu kommen, werde juristisch belangt. Es
       stehe jedem frei, sich bei Krankheit oder Verletzung in thailändischen
       Hospitälern behandeln zu lassen. Nur müsste dann mit Anklage wegen
       illegaler Einreise gerechnet werden.
       
       Dass Thailand sich überhaupt zu dieser – wenn auch widerwilligen und
       letztlich scheinheiligen – Hilfe durchgerungen hat, dürfte mit jenem
       Treffen zusammenhängen, das kürzlich im malaysischen Putrajaya
       stattgefunden hatte. Dort hatte Malaysias Außenminister Anifah Aman mit
       seiner indonesischen Amtskollegin Retno Marsudi und Thailands Außenminister
       General Thanasak Patimaprakorn über die Flüchtlingskrise beraten.
       
       Auf der anschließenden Pressekonferenz hatten Malaysia und Indonesien
       verkündet, dass sie den Flüchtlingen Zuflucht auf Zeit gewähren würden –
       unter der Bedingung, dass die Weltgemeinschaft hilft, sie innerhalb eines
       Jahres zurückzuführen oder anderswo anzusiedeln.
       
       Auch wenn die Ankündigung noch keine Lösung der Krise ist, so werteten
       Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen diese humanitäre Geste als Schritt
       nach vorn. Thailand indes wurde heftig dafür kritisiert, weil es die
       Zusagen Malaysias und Indonesiens nicht unterstützen mochte: Auf Bildern
       der Pressekonferenz fehlte Außenminister Thanasak Patimaprakorn. Thailands
       Beschluss, keine Flüchtlinge an Land zu lassen, dürfte schon damals
       festgestanden haben.
       
       26 May 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Nicola Glass
       
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