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       # taz.de -- Gewalt im Flüchtlingsheim: Wachleute sollen Bewohner geschlagen haben
       
       > Bewohner einer Neuköllner Unterkunft erheben schwere Vorwürfe gegen
       > Sicherheitsdienst. Wieder einmal geht es um das Heim der Pewobe in
       > Neukölln.
       
   IMG Bild: Um die Unterkunft in der Haarlemer Straße in Neukölln wurde schon viel diskutiert. Fälle von Gewalt gegen Flüchtlinge wurden bislang nicht öffentlich bekannt
       
       Die Flüchtlingsunterkunft in der Haarlemer Straße in Neukölln steht immer
       wieder in der Kritik: Bereits kurz nach der Eröffnung im Februar 2014
       schimmelte es in mehreren Räumen, über Monate war die Brandschutzanlage
       nicht abgenommen worden, Sozialarbeiterstellen blieben unbesetzt. Jetzt
       gibt es neue Vorwürfe: Im April sollen Wachleute in einer
       Auseinandersetzung gewaltsam gegen ein Paar vorgegangen sein, sie
       „geschlagen, geohrfeigt, stranguliert und geschubst“ haben. Das schreibt
       die Zeitung Neues Deutschland unter Berufung auf Aussagen der
       BewohnerInnen.
       
       Laut der Zeitung soll eine nigerianische Bewohnerin vom Sicherheitsdienst
       nicht in das Heim gelassen worden sein, weil sie ihre Identitätskarte nicht
       vorweisen konnte. Die Frau hatte nach eigener Aussage ihr Portemonnaie
       verloren und wollte zu ihrem zwei Monate alten Kind ins Heim zurückkehren.
       Als ihr Freund aus dem Heim dazu kam, sei die Situation eskaliert und das
       Sicherheitspersonal gewalttätig geworden. Das Paar sowie zwei
       Sicherheitsmänner seien anschließend ambulant im Krankenhaus behandelt
       worden.
       
       Der Heimbetreiber, die Firma Pewobe, weist die Anschuldigungen zurück: „Bei
       dem Vorfall im Heim Haarlemer Straße ging die Gefahr eindeutig vom Bewohner
       aus“, sagt eine Mitarbeiterin. Der Wachmann habe „lediglich versucht sich
       aufgrund der Würg- und Bissattacken im Rahmen des zulässigen zu wehren“.
       Alle Mitarbeiter müssten zudem ein aktuelles Führungszeugnis vorlegen, seit
       Mitte letzten Jahres habe man mit einer Umstellung bei der Beauftragung
       externer Firmen begonnen und achte seitdem „zunehmend auf die Qualität der
       Wachschutzunternehmen“.
       
       Wir haben aus der Zeitung von diesen Vorwürfen erfahren“, sagt die
       Sprecherin des zuständigen Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso),
       Silvia Kostner. Momentan liege ihr noch keine Stellungnahme des
       Heimbetreibers Pewobe vor, zum Vorfall selbst könne sie sich deswegen noch
       nicht äußern. Generell seien die Wachleute in den Heimen zwar angewiesen,
       die Ausweise der Bewohner strikt zu kontrollieren. „Wenn es sich bei der
       Frau aber tatsächlich um eine Bewohnerin handelte, die zu ihrem kleinen
       Kind wollte, wäre das Vorgehen der Sicherheitsleute natürlich fatal“. so
       Kostner.
       
       Auch in der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, der das Lageso
       unterstellt ist, wusste man von dem Vorfall bisher offenbar nichts. „Alle
       Heimbetreiber sind angehalten, Führungszeugnisse vom Sicherheitspersonal zu
       verlangen“, sagt Sprecherin Regina Kneiding. „Bis dato hat es Fälle von
       Misshandlungen durch das Sicherheitspersonal, wie in anderen Orten
       vorgekommen, in Berlin nicht gegeben.“
       
       20 May 2015
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Malene Gürgen
       
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