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       # taz.de -- Ticker Neonazi-Aufmarsch Teil I: Blockaden gegen Neonazis
       
       > Teil I des Tickers zum Aufmarsch der Neonazis in Dresden – und zu den
       > Kundgebungen gegen sie.
       
   IMG Bild: Es ist kalt – die Polizisten erleichtern sich hinter einer Haltestelle.
       
       17.55: Die ersten hundert Nazis 
       
       Hauptbahnhof/Wiener Platz. Die ersten hundert Neonazis laufenzu ihrem
       Versammlungsort. Neben den vielen jungen Kameraden, sind auch wenige ältere
       Herrschaften zu sehen. Aus Leipzig war ein größerer Trupp mit dem Zug
       angereist. Ein Polizeisprecher sagte der taz, eigentlich sei keine zentrale
       Anreise von Neonazigruppen geplant gewesen. (taz)
       
       17.50: Bahnhof protestfrei 
       
       Hauptbahnhof. Anders als im letzten Jahr ist der Zugang zum Bahnhof
       weitgehend frei, auch ohne Personenkontrollen darf das Gebäude betreten
       werden. Im Bahnhof selbst ist von Protest wenig zu spüren, einzig vor dem
       Bahnhof steht eine Sambagruppe, trommelt und musiziert. (taz) 
       
       17.45: Zweite Blockade 
       
       Sternplatz. Laut dem Bündnis "Dresden Nazifrei" gibt es eine zweite
       Blockade. Am Sternplatz seien 50 bis 100 Leute versammelt. Die Website von
       "Dresden Nazifrei" ist wieder online. Der Hoster habe die Seite wegen hoher
       Zugriffszahlen vom Netz genommen, einen Angriff habe es nicht gegeben.
       (taz) 
       
       17.37: Fröhliche Blockade 
       
       Blockade Ammonstraße. Die Versammlung an der Ammonstraße ist laut Polizei
       nun angemeldet. An der Kreuzung Freiberger Straße/Ammonstraße ist alles
       ruhig, es läuft Elektromusik und rosa Luftballons machen den Protest bunt.
       Während die Veranstalter und taz-Journalisten die Anwesenden auf etwa
       tausend Menschen schätzen, spricht die Polizei von mehreren hundert. (taz) 
       
       17.31: Menschenkette wird vorbereitet 
       
       Schlossplatz. Vor der Augustusbrücke strömen immer Menschen zusammen, jetzt
       sind es schon hunderte. Hier soll sich bald die Menschenkette über die Elbe
       schließen. Viele tragen Fahnen, Transparente und Protestaufkleber bei sich.
       Auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und
       Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) wollen sich hier in die
       Menge einreihen. (taz) 
       
       17.28: Nazis kommen an 
       
       Hauptbahnhof. Die Polizei beginnt einzelne Personen herauszugreifen, die
       ihnen verdächtig erscheinen. Fünf Neonazis, akkurat gescheitelt, wird
       danach der Weg zu ihrem Versammlungsort gewiesen. Aus Regionalzügen trudeln
       langsam vereinzelte kleine Gruppen von Neonazis ein. Die Polizei nimmt sie
       in Empfang. (taz) 
       
       +++ Beim Live-Ticker von taz.de gab es zwischenzeitig technische Probleme
       bei der Aktualisierung. Jetzt ist alles wieder gut. Wenn die Nazis
       unbedingt kommen wollen, können sie kommen +++ 
       
       17.17: Genervte Nazis 
       
       Hauptbahnhof. Vereinzelt versuchen Neonazis, zu ihrem Versammlungsplatz zu
       kommen. Die kleinenn Gruppen sind meist schwarz gekleidet und nur an
       kleinen Buttons kann man erkennen, dass sie zur rechtsextremen Szene
       gehören. Sehr genervt versuchen drei recht junge Neonazis am Wiener Platz
       durch ein Einkaufszentrum zum Parkplatz am Hauptbahnhof zu kommen. "Mist",
       sagt einer, da am Ausgang des Einkaufszentrums die Türen abgeschlossen
       sind. (taz) 
       
       17.15: Bürgermeister: "Gegen Nazis und Alltagsrassismus" 
       
       Rathaus. In der Innenstadt wird nun die Menschenkette gebildet. Der
       amtierende Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), der bis März Helma Orosz
       (CDU) vertritt, fragte: "Welchen Wert hat die Menschenkette wenn wir nicht
       jeden Tag gegen Nazis und Alltagsrassismus kämpfen?" (taz) 
       
       17.11: Tausend Demonstranten bei Blockade 
       
       Ammonstraße/Ecke Freiberger Straße. Das Delegiertenplenum der
       Gegendemonstranten trifft sich am Lautsprecherwagen, um zu besprechen, wie
       es mit der Blockade an der Ammonstraße weitergehen soll. Dort stehen nach
       einer taz-Schätzung derzeit rund tauasend Leute, unter die sich auch die
       Demonstranten gemischt haben, die zuvor durch die Polizeikette an der
       Maternistraße gerannt waren. Die Stimmung ist ausgelassen, eine Samba-Band
       spielt und überall sieht man pinke Luftballons. Gegenüber stehen zwei
       Wasserwerfer der Polizei. Klaus, ein Clown mit schwarzem Zylinder, sagt:
       "Heute gibt es kein gegen, sondern nur ein für die Liebe." Sabine Leidig,
       von der Linkspartei Hessen sagt: "Der Tag ist jetzt schon ein Erfolg für
       die Bewegung, weil wir viele sind und weil es der Polizei nicht gelungen
       ist, eine Eskalation zu provozieren." (taz)
       
       17.10: Bundesregierung glänzt mit Abwesenheit 
       
       Bundestag. "Im Bundestag rufen Bundestagspräsident Norbert Lammert und die
       Bundesregierung dazu auf, dass sich alle demokratischen Kräfte entschlossen
       gegen Rechtsextremismus stellen sollten. Aber wenn es darauf ankommt, dann
       fehlen relevante Teile der breiten demokratischen Öffentlichkeit", sagt
       Linkspartei-Chefin Gesine Lötzsch der taz. Dies sei ein "falsches Signal".
       
       Während die Bundestagsvizepräsidenten der Oppositionsparteien, Wolfgang
       Thierse (SPD), Katrin Göring-Eckardt (Grüne) und Petra Pau (Linkspartei),
       sowie weitere Spitzenpolitiker der Opposition zur Stunde in Dresden gegen
       Neonazis demonstrieren, beteiligt sich aus der Bundesregierung offiziellen
       Angaben zufolge niemand. In einer Antwort an Linkspartei-Chefin Lötzsch,
       die der taz vorliegt, hatte die Regierung zuvor eingeräumt, dass sich in
       dieser Legislaturperiode noch nie ein Minister oder die Kanzlerin qua Amt
       an Demonstrationen gegen Rechtsextreme beteiligt habe.
       
       Grünen-Chefin Claudia Roth, sagte dazu am Nachmittag der taz: „Diese
       Haltung spiegelt das Versagen der demokratischen Verantwortung der
       Bundesregierung wieder." Ihr falle "kaum ein Bundesminister ein, der nach
       der erschütternden Mordserie von Rechtsextremen an diesem Tag nicht nach
       Dresden gehören würde", sagte Roth. "Auch Frau Merkel gehört hierher."
       
       16.57: Teenager für die Kette 
       
       Postplatz. Gut 50 Teenager haben sich auf den Postplatz gestellt. "Schüler
       gegen Nazis" steht auf ihrem Transparent. Sie wollen sich gleich der
       Menschenkette gegen die Rechtsextremen anschließen. (taz) 
       
       16.55: Demonstranten durchbrechen Absperrung 
       
       Freiberger Straße, Ecke Maternistraße. Ungefähr 50 Demonstranten rennen
       durch eine Polizeisperre in die Maternistraße. Die Beamten setzen
       Pfefferspray ein. Der Großteil der Demonstranten bleibt jedoch hinter der
       Absperrung. (taz)
       
       16.45: Rentner: "Die Chaoten werden sich kloppen" 
       
       Freiberger Straße. Zwei Polizeihubschrauber kreisen über der Freiberger
       Straße. "Da werden se sich bald wieder kloppen die Chaoten, die rechten wie
       die linken", sagt ein Dresdner Rentner. (taz)
       
       16.43: Demonstranten gehen in die Innenstadt 
       
       Petersburger Straße, Ecke Waisenhausstraße. Rund 300 Demonstranten gehen
       die Waisenhausstraße hinunter Richtung Innenstadt. Die Polizei begleitet
       sie. Ringsherum herscht Verkehrschaos. Zwischendurch liefern sich die
       Demonstranten ein Wettrennen mit der Polizei. Ein Polizist: "Die kleine
       Gruppe können wir doch durchlassen." (taz)
       
       16.35: Erste Nazis gesichtet 
       
       Hauptbahnhof. Am Nordausgang steht ein kümmerlicher Haufen Neonazis: 18
       Männer und eine Frau stehen mucksmäuschenstill mit einer schwarzen Fahne an
       einem Polizeigatter. (taz) 
       
       16.30: Demonstranten ziehen zum Postplatz weiter 
       
       Parkstraße, Ecke Lindengasse. Der "Rundgang Täterspuren" wird aufgelöst.
       Vom Lautsprecherwagen aus rufen die Veranstalter die Demonstranten auf, in
       Richtung Postplatz weiterzuziehen. Die Menschen gehen nun die Parkstraße
       hinunter oder durch den Park. Christian Specht, ein Freund des Hauses taz,
       befindet sich ebenfalls unter den Demonstranten: "Ich bin hier, um zu
       zeigen, dass Protest gegen Nazis Sinn macht. Manche Leute reden und labern,
       statt real was zu tun." Ein Hubschrauber kreist über dem Geschehen. (taz) 
       
       16.26: Rundgang beendet 
       
       Gret-Palucca-Straße/Parkstraße. Der Rundgang "Täterspuren" ist von den
       Veranstaltern aufgelöst worden, die Gründe sind noch unklar. Die Teilnehmer
       stehen teilweise an der Kreuzung oder laufen Richtung Innenstadt. (taz) 
       
       16.22: Nazistrecke erstmals blockiert 
       
       Ammonstraße/Ecke Freiberger Straße. Laut "Dresden Nazifrei" sind 500 Leute
       an der Kreuzung versammelt, beide Fahrspuren seien gesperrt. Die
       Gegendemonstranten blockieren damit bereits jetzt einen Teil der verkürzten
       Marschstrecke der Nazis. An der Kreuzung sei laut "Dresden Nazifrei"
       bereits jetzt alles von der Polizei abgegittert, zwei Wasserwerfer und
       zahlreiche Einsatzkräfte seien vor Ort, die Lage aber noch ruhig. (taz) 
       
       16.15: Polizei hat keine "Lust auf Nazis" 
       
       Sächsischer Landtag. Der Chef der Gewerkschaft der Polizei, Bernhard
       Witthaut, sagt auf einer Pressekonferenz, seine Beamten hätten "keine Lust,
       Demonstrationen einer politischen Bewegung zu schützen", die aus der
       Terrorgruppe NSU erwachsen sei. "Das ist etwas, was körperlich weh tut", so
       Witthaut. Gleichwohl habe die Polizei keine andere Wahl: Wenn ein Aufmarsch
       genehmigt sei, müsse die Polizei Demo-Blockaden der Gegner auflösen. "Wir
       können gar nicht anders." (taz) 
       
       16.05: Erste Handgreiflichkeiten 
       
       Heidefriedhof. Am Ausgang des Heidefriedhofs gibt es eine erste
       Auseinandersetzung zwischen Poliziei und Gegendemonstranten. Die Polizei
       drängt die Gegendemonstranten gewaltsam durch ein kleines Tor aus dem
       Friedhof. Vor dem Friedhof versammelt sich daraufhin eine größere Gruppe,
       die skandiert: "Dresden, Dresden, immer wieder alliierte Friedensflieger!"
       (taz) 
       
       16.00: Polizei sperrt ab 
       
       Ammonstraße/Budapester Straße: Die Polizei hat die Budapester Straße am
       Übergang zur Ammonstraße gesperrt. Hier in der Nähe soll später der
       Neonaziaufmarsch beginnen. (taz) 
       
       15.55: Stullen heiß begehrt 
       
       Grunaer Straße/Blüherstraße: Zwei junge Leute mit Irokesenhaarschnitt
       verteilen beim "Rundgang Täterspuren" vergane Stullen mit
       Kidney-Bohnen-Creme un Saft. Innerhalb von Minuten sind die zwei Kisten
       leer. (taz) 
       
       15.49: Erste Gruppe setzt sich vom Rundgang ab 
       
       Pirnaischer Platz/Ecke Petersburger Straße. Auch Wolfgang Thierse,
       Vizepräsident des Bundestages, ist unter den Teilnehmern des Rundgangs, der
       gerade am Pirnaischen Platz angekommen ist. Der SPD-Politiker ist jedoch
       etwas ratlos und fragt seine Mitarbeiter, warum hier denn alle schwarz
       angezogen seien. Eine erste Gruppe von Demonstranten setzt sich in Richtung
       Zentrum ab, der Großteil läuft aber den Rundgang weiter. (taz) 
       
       15.45: Kriegsgräberfürsorge: "Keine Bomben aus heiterem Himmel" 
       
       Heidefriedhof. An der Skulptur "Tränenmeer" erinnerte der Vorsitzende der
       Kriegsgräberfürsorge, Dieter Landgraf-Dietz, an den Angriff auf Dresden.
       "Schicksal machte keinen Unterschied zwischen Opfern und Tätern", sagte er.
       "Doch die Zerstörung kam nicht aus heiterem Himmel, man muss die
       Vorgeschichte mitbedenken." Anschließend zählte er mehrere Städte auf, die
       im Zweiten Weltkrieg von deutscher Seite bombardiert worden waren. (taz) 
       
       15.47: SPD-Politiker vermutet wieder Funkzellenauswertung 
       
       Schießgasse. Inzwischen sind auch vier Busse aus Thüringen zu den
       Protestierenden gestoßen. Darunter der Oberbürgermeister von Jena, Albrecht
       Schröter (SPD): "Die Nazis sind eingeknickt, aber noch da. Deshalb müssen
       wir ihnen zeigen, dass der Tag den Demokraten gehört", sagt er Die
       Ermittlungen gegen Nazi-Gegner und die Aufhebung der Immunität für linke
       Politiker seien ein hilfloser Spaltungsversuch. Schröter geht auch davon
       aus, dass die Polizei wieder Funkzellen abhöre: "Ich bin äußerst skeptisch,
       dass aus dem letzten Jahr politische Schlussfolgerungen gezogen wurden."
       Sein Parteifreund Christoph Matschie, Bildungsminister in Thüringen,
       pflichtet ihm bei: "Bei der Auseinandersetzung mit Rechtsextrem darf man
       nicht wackeln. Das ist keine Randerscheinung, sondern eine ernstzunehmende
       Gefahr für die Demokratie." (taz) 
       
       15.42: Leutert: "Ich will besondere Schwere der Schuld" 
       
       Schießgasse. Michael Leutert (Linke), dessen Immunität im Februar wegen
       seiner letztjährigen Teilnahme an den Anti-Nazi-Protesten aufgehoben wurde,
       läuft beim "Rundgang Täterspuren" mit. "Ich will, dass die besondere
       Schwere der Schuld festgestellt wird", lacht der Sprecher der sächsischen
       Landesgruppe im Bundestag. Wenn man sich Nazis nicht mehr entgegenstellen
       dürfe, sei der Aufstand der Anständigen nur noch eine leere Hülse. (taz) 
       
       15.36: Antifas: "Destroy the Spirit of Dresden" 
       
       Waldfriedhof. Eine kleine Gruppe von Linken versucht, ein Transparent mit
       der Aufschrift "Destroy the Mythos of Dresden" hochzuhalten. Die Polizei
       schreitet sofort ein, so dass das Transparent kaum zu sehen ist. Die Gruppe
       wird von der Polizei aus dem Friedhof geführt. Eine andere Gruppe stört die
       Veranstaltung mit zwitschernden Faschingsartikeln. (taz) 
       
       15.33: GdP fordert NPD-Verbot 
       
       Sächsischer Landtag. Bei einer Pressekonferenz der Gewerkschaft der Polizei
       (GdP) fordert der Landesvorsitzende Hagen Husgen ein NPD-Verbot: Man müsse
       "dem rechten Wahnsinn Einhalt gebieten". (taz) 
       
       15.20: Gedenken an Pogrome 
       
       Synagoge. Bei der Zwischenkundgebung des "Rundgangs Täterspuren" spricht
       die Vorsitzende der Dresdener Jüdischen Gemeinde, Nora Goldbogen. Es habe
       in Dresden keinen Widerstand gegen die Zerstörung der Synagoge während der
       Reichspogromnacht 1938 gegeben. Die Jüdische Gemeinde unterstütze die
       Proteste gegen den Neonaziaufmarsch und werde am Abend einen Film über die
       Zerstörung der Synagoge zeigen. Der Rundgang hat inzwischen rund 2.000
       Teilnehmer. (taz) 
       
       15.10: Friedhof nazifrei 
       
       Heidefriedhof. Die städtische Gedenkveranstaltung hat begonnen und unter
       den Besuchern scheint kein Neonazi zu sein. Bei der Eröffnungsrede zeigte
       sich kein Vertreter der NPD-Landtagsfraktion aus Sachsen. Gerüchten zufolge
       sind die Mitglieder der Neonazi-Partei verstimmt, weil nach dem Protokoll
       eine Kranzniederlegung nicht mehr vorgesehen ist. (taz) 
       
       15.05: König darf nicht auf den Heidefriedhof 
       
       Heidefriedhof. Am Eingang des Friedhofs hat der Jenaer Pfarrer Lothar König
       zu einer Protestaktion aufgerufen. Er trägt seine Pfarreskutte, raucht
       selbstgedrehte Zigaretten und hat eine St.-Pauli-Mütze auf dem Kopf.
       Gemeinsam mit Punks und verkleideten Protest-Aktivisten will er nun seinen
       Kranz am Heidefriedof niederlegen. Es ist eine Anspielung auf die
       Gedenkpolitik der letzten Jahre, als hier auch NPD-Vertreter Kränze
       niederlegen durften. In diesem Jahr wurde das Protokoll geändert: Es gibt
       ein Kranzverbot. Deswegen erhält König, gegen den die Polizei nach seinen
       Protesten im letzen Jahr in Dresden scharf vorgegenagen war, mit seinem
       Kranz auch keinen Zugang. Das wundert nicht: Auf dem Kranz steht
       geschrieben: "Kein Vergeben, kein Vergessen – dem Lauti gewidmet". König
       erklärt die Widmung: "Wir protestieren dagegen, dass mein
       Lautsprecherwagen, mit dem ich mich im vergangenen Jahr an den Protesten
       beteiligt habe, beschlagnahmt wurde." (taz) 
       
       15.06: 1.500 Menschen beim ""Rundgang Täterspuren" 
       
       Pillnitzer Straße. Das Bündnis "Dresden Nazifrei" spricht von mittlerweile
       1.500 Teilnehmern. (taz) 
       
       14.56: Polizei sperrt weiter ab 
       
       Rathenauplatz: Die Polizei meldet im "Bereich Rathenauplatz
       veranstaltungsbedingte Sperrungen". (taz) 
       
       14.52: Nelken für ermordete Juden 
       
       Rietschelstraße/Ecke Pillnitzer Straße. Ein alter Mann steht dort, wo sich
       beide Straßen treffen. Auf einer unscheinbaren Betonsäule steht
       geschrieben: "An dieser Stelle stand das Gefängnis Mathildenstraße. 1933-45
       widerstanden hier tausende Deutsche und Tschechoslowaken dem faschistischen
       Terror." Nun wickelt der Mann roten Nelken aus der Verpackung und legt sie
       auf den Boden. "Allein hier kamen hunderte polnische und tschechische Juden
       ums Leben", sagt er. "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus", steht auf
       dem roten Papierblatt, das an den Nelken hängt. Es ist eine ruhige
       Situation, eine andächtige. Einige hundert Meter weiter kommt nun der
       Demo-Zug an, der hier gedenken will. Es wird lauter. (taz) 
       
       14.51: Metzger: "Nazis haben Angst" 
       
       Berlin. Der stellvertretende taz-Chefredakteur Reiner Metzger sagt: "Die
       Nazis haben Angst vor der NSU-Falle."
       
       14.47: Polizei sperrt Zugang 
       
       Pillnitzer Straße. Die Polizei meldet "veranstaltungsbedingte Sperrungen an
       der Pillnitzer Straße in Richtung Stadtzentrum". 
       
       14.30: Kalter Montag stimmt Polizist optimistisch 
       
       Schloßstraße/Wisldruffer Straße. Fünf Polizisten haben fünf Sterni-Bier
       trinkende Linke umzingelt. Was da los ist? "Ausweiskontrolle", sagt ein
       Polizist. "Ganz normal." Und ansonsten? Wie ist die Lage? "Friedlich. Und
       das bleibt auch so." Seinen Optimismus begründet der Polizist so: "Es ist
       kalt. Und es ist Montag." (taz) 
       
       14.29: Homepage von "Dresden Nazifrei" doch offline 
       
       Internet. Immer noch ist die Homepage von "Dresden Nazifrei" offline. Ein
       Sprecher des Bündnisses sagte der taz, es sei schwer auszumachen, woran der
       Ausfall liege. Einen Hacker-Angriff könne man nicht ausschließen. Es solle
       noch zwischen einer halben und einer vollen Stunde dauern, bis die Website
       wieder abrufbar sei. Der Ticker von "Dresden Nazifrei" funktioniert
       hingegen weiterhin. (taz) 
       
       14.26: Schorlemmer für "sichtbaren Protest" 
       
       Aufruf. Der Bürgerrechtler und Theologe Friedrich Schorlemmer erklärt am
       Montag, dass "die Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit für braune
       Fackeln schmerzhaft an die Grenzen des Rechtsstaates rührt" und "sichtbaren
       Protest braucht". Schorlemmer wird am Abend bei einem ökumenischen
       Gottesdienst in der Kreuzkirche predigen. (epd) 
       
       14.10: Polizei: "Wir riegeln gar nicht ab" 
       
       Budapester Straße/Josephinenstraße. Hier in der Nähe werden später
       wahrscheinlich die Nazis demonstrieren. Doch nach wie vor gibt es einen
       freien Durchgang und stichprobenartige Kontrollen. Eine Polizistin sagt:
       "Wir riegeln vorerst gar nicht ab." (taz) 
       
       14.02: Die Berliner sind da 
       
       Comeniusplatz. Der Buskonvoi mit Antifaschisten aus Berlin ist bereits vor
       einer Weile eingetroffen. Die 350 Berliner wollen zunächst zum
       "Täterspuren"-Rundgang gehen. "Letztes Jahr sind wir von der Autobahn aus
       in die Stadt gelaufen", erinnert sich ein älterer Herr. (taz) 
       
       13.57: Revisionistische Rentner 
       
       Altmarkt. Irritierende Szenen am Altmarkt. Hier wurden 1945 mehr als 6.000
       Leichen von Opfern der Luftangriffe der Alliierten verbrannt. "Damals
       kehrte der Schrecken des Krieges, von Deutschland aus in alle Welt
       getragen, auch in unsere Stadt zurück", steht auf einer Gedenkmauer. Rund
       30 Rentner, manche von ihnen Augenzeugen der Bombennacht, sind hergekommen,
       um Blumen niederzulegen, einige mit Tränen in den Augen. Doch neben stiller
       Trauer gibt es hier auch offenen Revisionismus. Die Deutschen seien nach
       dem Ersten Weltkrieg von den Briten und Franzosen so geknechtet worden, da
       habe ja so einer wie Hitler kommen müssen und sich wehren, sagt einer. Ein
       Rentner-Paar pflichtet ihm bei und schimpft über eine "Umerziehung durch
       die Amerikaner" nach dem Zweiten Weltkrieg und "Gutmenschen", die alles in
       der deutschen Geschichte schlecht redeten. (taz) 
       
       13.55: Buntes Publikum beim Rundgang Täterspuren 
       
       Comeniusplatz. Inzwischen haben sich rund 1.000 Demonstranten zum Rundgang
       Täterspuren versammelt. Immer noch kommen neue Busse an. Die Demonstranten
       bieten einen bunt-durchmischten Anblick: Viele Antifas sind darunter, aber
       auch Senioren. Die Piraten, die Linkspartei und die Grünen machen mit
       Fahnen auf ihre Parteien aufmerksam.
       
       Eine Rednerin sagt: "Wir wollen die Wahrnehmung zurechtrücken. Mit Dresden
       wurde nicht nur die Elbflorenz bombardiert, sondern auch eine
       nationalsozialistische Stadt." Auf dem Transparent, das dem Rundgang
       vorangetragen wird, steht: "Mit Opfermythen Schluss machen." Am Rand der
       Demonstranten steht eine 89-jährige Anwohnerin mit Strickmütze. Das mehr
       den Bombenopfern als den NS-Opfern gedacht werde, stimme schon, sagt die
       Frau, "aber nur öffentlich. In den Familien war beides Leid immer präsent.
       Das war eine fürchterliche Zeit." (taz) 
       
       13.51: Viel Polizei am Waldfriedhof 
       
       Waldfriedhof. Obwohl das städtische Gedenken erst um 15 Uhr beginnt, steht
       am Waldhof schon jetzt sehr viel Polizei bereit. Im vergangenen Jahr hatte
       es Protest gegeben als die rechtsextreme NPD ihre Kränze niederlegte. Die
       Polizei entfernte die Protestierenden und vermutlich sind sie deswegen
       dieses Jahr schon jetzt präsent. (taz) 
       
       13.46: Einsame Bewacher am Landtag 
       
       Landtagsvorplatz. Die Stadt wirkt ruhig. Vor dem sächsischen Landtag stehen
       etwas einsam zwei Polizisten und halten Wache. Warum sie denn soweit
       Abseits stünden? "Es versteht sich von selbst, dass man an einem solchen
       Tag vor einem slchen Gebäude steht," sagt der ältere der beiden. "Man weiß
       ja nie was passiert. Vielleicht wendet sich die Gewalt gegen ein solches
       Objekt, wenn man anderswo nicht zum Zuge kommt." Ob der damit die Neonazis
       oder die Gegendemonstranten meint, sagt er nicht. (taz) 
       
       13.45: "Dresden Nazifrei" wieder online 
       
       Internet. Die Website von "Dresden Nazifrei" ist wieder online. Ob die
       Seite tatsächlich wegen eines Hackerangriffs zwischenzeitig offline war,
       können die Organisatoren derzeit nicht sagen. (taz) 
       
       13.38: "Täterrundgang" gestartet 
       
       Comeniusplatz. Mit halbstündiger Verspätung haben sich rund 600
       Demonstranten zum "Rundgang Täterspuren" in Bewegung gesetzt. Laut "Dresden
       Nazifrei" ist die Stimmung ruhig, die Polizei läuft am Rand mit. (taz) 
       
       Ein Bild der Piratenpartei von vor Ort finden Sie hier: [1][t.co/igGNH6mI].
       
       13.36: Abwarten am Nazi-Sammelpunkt 
       
       Budapester Straße. Am Sammelpunkt der Nazis stehen ein Dutzend Polizisten
       und vier pinke Dixiklos. Ein Schild an der Bushaltestelle verspricht für
       heute Stillstand: "Diese Haltestelle wird am 13. Februar in der Zeit von 10
       bis 20 Uhr nicht bedient." (taz) 
       
       13.31: Die Polizei bereitet sich vor 
       
       Hauptbahnhof. Vor den Ketten der Beamten, die den Zugang und Abgang zum
       Bahnhof regulieren und Ausweiskontrollen vornehmen, sind mit Blaulicht
       Dutzende Polizeibusse aufgefahren. Sie parken nun in komplizierten Manövern
       so hintereinander, dass rund um den Bahnhof Durchgangssperren entstehen.
       Gegendemonstranten vermuten, dass am Nachmittag der Neonaziaufmarsch ganz
       in der Nähe des Hauptbahnhofes stattfinden könnte. Noch dominieren neben
       entspannten Polizisten genervte Reisende das Bild am Verkehrsknotenpunkt.
       (taz) 
       
       13.20: Tausend Teilnehmer beim Tätermahngang erwartet 
       
       Comeniusplatz. 500 Leute sind laut "Dresden Nazifrei" bereits beim Rundgang
       Täterspuren, der über verschiedene Stationen auf die Spuren von
       Naziverbrechen im Dresdner Stadtzentrum aufmerksam machen will. "Wir wissen
       noch von 500 weiteren Teilnehmern, die sich im Moment noch auf der Anreise
       befinden", sagt Stefan Thiele von "Dresden Nazifrei". (taz)
       
       13.15: Linkspartei im Antifa-Bus 
       
       Im Berliner Buskonvoi fahren auch die Linkspartei-Bundestagsabgeordneten
       Nicole Gohlke und Sabine Leidig mit. Sie wollen bei möglichen Kontrollen
       mit der Polizei verhandeln. Leidig ist mit einem kleinen orangefarbenen
       Rollkoffer gekommen. "Morgen Abend muss ich zu einer Kundgebung in
       Stuttgart sein, da werden wieder Bäume gefällt", sagt Leidig. (taz)
       
       12.58: "Dein Kampf" an der Augustusbrücke 
       
       Augustusbrücke. Die komplette Parteiführung der Grünen – Cem Özdemir,
       Renate Künast, Claudia Roth und Jürgen Trittin – sind an der Brücke
       versammelt und haben ein Protestplakat mit der Aufschrift "Dein Kampf"
       enthüllt. "Nachhilfe braucht Dresden nicht, hier gibt es eine lebendige
       Antifa-Szene", sagt Trittin. "Es ist aber richtig, dass auch viele Menschen
       anreisen. Schließlich mobilisieren auch die Nazis bundesweit." (taz) 
       
       12.48: Ruhe vor dem Sturm 
       
       Stadtzentrum. Durch das Stadtzentrum rollen Mannschaftswagen; die Polizei
       hat bereits das Gebiet um den Hauptbahnhof weiträumig in Beschlag. An allen
       Ausgängen sind Gitter platziert – noch für alle Reisenden geöffnet. Südlich
       des Bahnhofs parken aber bereits Wasserwerfer und Räumfahrzeuge.
       Nordwestlich, an der Budapester Straße, wo sich ab 17 Uhr die Neonazis
       sammeln sollen, ist ein verwaister Parkplatz abgesperrt. Nur ein Dutzend
       Polizisten langweilt sich hier, noch. Kollegen stoppen derweil einen weißen
       Kleintransporter, besetzt mit Dreadlockträgern. Es ist nur eine
       französische Rockband auf Deutschlandtour. "Bon Voyage and much success",
       lässt sie der Beamte passieren. Das Hauptquartier der Polizei ist unschwer
       auszumachen: Rund 100 Polizeiwagen dürften es sein, die auf dem Parkplatz
       des Ibis-Hotels, drei recht hässliche Hochhausklötze unweit des
       Hauptbahnhofs, stehen. Aus den Eingängen strömen Beamte mit Lunchbeuteln:
       Belegte Brötchen, zwei Wiener, Apfel, ein Pfannkuchen. "Alles belegt bei
       uns", entschuldigt sich die nette Dame an der Rezeption. Sie nickt in
       Richtung der von Uniformierten belagerten Lobby. "Sie sehens ja." (taz) 
       
       12.48: Zugänge zur Naziroute noch frei 
       
       Sternplatz. Gegendemonstranten können momentan noch problemlos in die
       Dresdner Südvorstadt gelangen, da die vorraussichtliche Route für den
       Nazi-Marsch noch frei ist. Am Sternplatz, dem 26er Ring und der Budapester
       Straße steht die Polizei zwar schon bereit, hat aber noch keine
       Absperrungen errichtet. (taz) 
       
       12.47: Angriff auf Website von "Dresden Nazifrei" 
       
       Internet. Die Website von "Dresden Nazifrei" ist offline. Über Twitter
       spricht das Bündnis von einem Angriff auf die Seite. (taz) 
       
       12.45: Gedenken in der Frauenkirche 
       
       Frauenkirche. "Man gedenkt heute nicht nur der Zerstörung der Stadt vor 67
       Jahren", sagt Pfarrer Holger Treutmann in der Friedensandacht. Denn ein
       wahrhaftes Gedenken müsse immer auch die Zerstörungen beinhalten, die zuvor
       von deutschem Boden ausgingen. Neonazis versuchten an diesem Montag die
       Geschichte zu verfälschen, so der Pfarrer. Nicht zuletzt wegen der Morde
       des NSU brauche man deshalb heute ein kraftvolles Zeichen der Gegenwehr,
       bis hin zu friedlichen Blockaden der Neonazi-Demo. In diesem Jahr müsse es
       besonders gut werden. (taz) 
       
       12.37: Bündnis meldet Polizeikontrollen 
       
       Comeniusplatz. Das Bündnis "Dresden Nazifrei" meldet mehrere Polizeiautos
       am Comeniusplatz. Es werden Personenkontrollen durchgeführt. Am
       Comeniusplatz soll um 13 Uhr der Rundgang "Täterspuren" beginnen. (taz) 
       
       12.34: Verwirrung am Volkshaus 
       
       Schützenplatz. Am Volkshaus stehen rund 25 junge Leute, zum Teil aus
       Chemnitz angereist, die zu spät erfahren haben, dass die
       Auftaktveranstaltung der Gewerkschaften, die hier um 12 Uhr hätte
       stattfinden sollen, auf 15.30 Uhr verlegt wurde. Die Demonstranten ziehen
       weiter in Richtung Freiberger Straße. (taz) 
       
       12.32: NPD kuschelt mit Kameradschaftsnazis 
       
       Hauptbahnhof. "Die Landtagsfraktion mit Herrn Apfel wird da sein",
       versichert der NPD-Bundespressesprecher Frank Franz der taz. Auch die
       Bundes-NPD will einem "Befehl des Gewissens" folgen. Gleich nahe Bahnhof,
       an der Ammonstraße, hat das Neonazi-"Aktionsbündnis" um Maik Müller ihren
       Veranstaltungsauftakt. Im vergangenen Jahr war den Freien Nationalisten die
       Zusammenarbeit mit der NPD nicht ganz so recht. 2012, ist aber nicht 2011.
       Die Erfahrungen wegen des breiten Protests nicht wie geplant aufmarschieren
       zu können, wirken nach. Zwei Mal in Folge, 2011 und schon 2010, war doch
       der größte Neonazimarsch in Europa mit bis zu über 6.000 Teilnehmer durch
       einen vielfältigen Widerstand gestoppt worden. (taz) 
       
       11.48: Antifa-Konvoi kommt 
       
       Berlin. Mit sieben Bussen setzt sich der Antifa-Konvoi aus Berlin in
       Bewegung. Zuerst werden Zeitungen verteilt. Bürgerliche Blätter im
       Sonderangebot – man muss ja wissen was die Grünen denken – meint ein
       Aktivist gut gelaunt durch den Bus und verteilt die taz. Im zweiten
       Durchgang wird die Tageszeitung junge Welt verteilt. "Kann ich bitte auch
       noch ein bischen Solidarität mit dem Regime in Damaskus haben", kommentiert
       ein Aktivist ironisch und nimmt auch Zeitung an. "Ja das blenden wir jetzt
       einfach mal aus", kontert der Verteiler ironisch. Dann werden Wärmedecken,
       Stadtkarten und Sitzkissen ausgehändigt. Die Aktivisten in den Bussen
       hoffen auf Blockaden und echtes "Russland-1943-Feeling mit sibirischer
       Kälte, nationaler Frustration und der keimenden Einsicht bei den Nazis,
       dass die Sache verloren ist", heißt es in einem Flugblatt, das im Bus
       verteilt wird. (taz) 
       
       12.00: Ein Gedenktag und viele Proteste 
       
       Überblick. Die "Friedensandacht" in der Frauenkirche ist der erste große
       Termin, mit dem heute in Sachsens Landeshauptstadt an die Opfer des Zweiten
       Weltkriegs gedacht werden soll – und an die Opfer jener Bombennacht am 13.
       Februar 1945, als ein großer Teil der Dresdner Innenstadt von alliierten
       Bombern zerstört wurde. Mit zahlreichen Veranstaltungen wollen
       Kirchengemeinden, Parteien, Gewerkschaftsgruppen, die Stadt und zahlreiche
       linke Gruppen heute auf ihre Weise mit diesem Datum umgehen, das in der
       Stadtgeschichte schon immer für Spannungen sorgte.
       
       Mit einem geschichtspolitischen "Täterrundgang" will das Bündnis "Dresden
       Nazifrei" ab 13 Uhr an Orte erinnern, an denen Nazis in der Zeit des
       Dritten Reiches aktiv waren. Nachdem die Stadt den Rundgang im vergangenen
       Jahr noch verboten hat, darf der Mahngang in diesem Jahr stattfinden. Um 15
       Uhr findet auf dem Dresdner Heidefriedhof das offizielle Gedenken der Stadt
       und der Landes statt – hier hatte auch die NPD im letzten Jahr einen Kranz
       zum Gedenken an die deutschen Opfer niedergelegt. In diesem Jahr wurde das
       Protokoll geändert – in der Hoffnung, dass die Rechtsextremen der
       Veranstaltung fern bleiben.
       
       Mit einer großen Menschenkette soll dann ab 17 Uhr in der Innenstadt ein
       Zeichen gegen Rassismus gesetzt werden. Hier erwartet die Stadt weit über
       10.000 Menschen. Tausende wollen im Anschluss gemeinsam mit dem Bündnis
       "Dresden Nazifrei", einem Zusammenschluss aus Parteien, Gewerkschaften und
       linken Gruppen, den für 18 Uhr angekündigten Neonaziaufmarsch blockieren.
       
       Das hatte im letzten Jahr für Zwist gesorgt. Es kam zu brennenden
       Barrikaden und oft friedlichen, teils schweren Auseinandersetzungen
       zwischen Polizei und Demonstranten. Nach dem Bekanntwerden einer
       massenhaften Handydatenauswertung von Demonstranten war der Polizeieinsatz
       auch im Nachhinein noch in die Kritik geraten.
       
       In diesem Jahr sichert die Polizei mit 4.500 Beamten das Stadtgebiet. Wie
       der umkämpfte Gedenktag in Dresden in diesem Jahr aussehen wird, wird die
       taz über den gesamten Tag im taz-Live-Ticker berichten. (taz)
       
       In Dresden für die taz: Michael Bartsch, Martin Kaul, Konrad Litschko, Wolf
       Schmidt, Andreas Speit und Moritz Wichmann. 
       
       Am Live-Ticker in Berlin: Sebastian Fischer, Lalon Sander und Deniz Yücel.
       
       13 Feb 2012
       
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