URI:
       # taz.de -- Mehreinnahmen bei ARD und ZDF: Es ist jede Menge Kohle da
       
       > Durch den neuen Rundfunkbeitrag haben die Öffentlich-Rechtlichen allein
       > im vergangenen Jahr 643 Millionen Euro mehr eingenommen. Wohin damit?
       
   IMG Bild: Dieser Hund heißt Janosch und hat auch eine Rundfunkgebührenrechnung erhalten.
       
       BERLIN taz | ARD, ZDF und Deutschlandradio haben durch die Einführung des
       Rundfunkbeitrags ihre Einnahmen deutlich gesteigert: 8,324 Milliarden Euro
       bekamen die öffentlich-rechtlichen Sender allein 2014. Das sind 643
       Millionen mehr als im Vorjahr. Das hat der Beitragsservice, der früher mal
       Gebühreneinzugszentrale hieß, errechnet und damit einen Bericht der Bild
       von Anfang Februar bestätigt. Insgesamt erwartet der Beitragsservice in der
       Gebührenperiode von 2013 bis 2016 Mehreinnahmen in Höhe von 1,5 Milliarden
       Euro.
       
       Die „Mehrerträge“, wie sie die ARD in einer [1][Stellungnahme] nennt, kämen
       zu größten Teilen aus dem Abgleich der Meldedaten und der Erfassung von
       Haushalten, die bislang keine Gebühren bezahlt hätten. „Wir haben nun eine
       deutlich höhere Beitragsgerechtigkeit, da die Finanzierung des
       öffentlich-rechtlichen Rundfunks jetzt von allen getragen wird“, lässt
       deshalb ARD-Intendant Lutz Marmor mitteilen.
       
       Natürlich vergisst die ARD nicht, zu betonen, dass sie das Geld nicht
       behalten dürfte. Vielmehr lägen die zusätzlichen Einnahmen auf Sonderkonten
       und ein Großteil der Zahlungen sei eh noch nicht eingegangen. Außerdem
       verweist der öffentlich-rechtliche Senderverbund auf die von den Ländern
       geplante Senkung des Beitrags von 17,98 Euro pro Monat auf 17,50 Euro.
       Allein diese Senkung würde wohl 400 Millionen der Mehreinnahmen aufzehren,
       allerdings auf die gesamte Beitragsperiode bis 2016 gerechnet. Bleiben also
       noch 1,1 Milliarden. Wohin damit?
       
       Während der Deutsche Journalisten Verband fordert, dass das Geld an die
       Sender fließen müsse, weil es nicht angehen könne, dass
       öffentlich-rechtliche Sender trotz dieser hohen Einnahmen sparen müssten,
       will der VPRT, der Verband der privaten Fernseh- und Radioanbieter, eine
       [2][Reduktion der Werbung] bei den Öffentlich-Rechtlichen.
       
       Auch die Verantwortlichen in den Ländern zeigten sich dem Vorschlag
       gegenüber zuletzt aufgeschlossen. „Rheinland-Pfalz kann sich eine
       Werbereduzierung vorstellen, das muss aber im Zusammenhang mit der
       Beitragsstabilität gewichtet werden“, hatte die rheinland-pfälzische
       Staatssekretärin Jacqueline Kraege (SPD) Anfang Februar gesagt. Ihr Land
       führt den Vorsitz in der Rundfunkkommission der Länder.
       
       5 Mar 2015
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.ard.de/home/intern/presse/pressearchiv/Mehreinnahmen_aus_dem_Rundfunkbeitrag/1692336/index.html
   DIR [2] http://www.vprt.de/verband/positionen/content/vprt-bezieht-stellung-zur-werbereduzierung-im-%C3%B6ffentlich-rechtlichen-rund?c=4
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Jürn Kruse
       
       ## TAGS
       
   DIR GEZ
   DIR Rundfunkbeitrag
   DIR Deutschlandradio
   DIR ZDF
   DIR ARD
   DIR Rundfunkbeitrag
   DIR Fernsehen
   DIR ZDF
   DIR Malu Dreyer
   DIR Israel
   DIR Dänemark
   DIR Jugendkanal
   DIR Journalismus
   DIR Charlie Hebdo
   DIR Deutsche Welle
   DIR Rundfunkgebühren
   DIR Rundfunkbeitrag
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Finanzen der Öffentlich-Rechtlichen: Rundfunkbeitrag soll stabil bleiben
       
       Seit der Erhebung der allgemeinen Haushaltsabgabe sind die Finanzen von ARD
       und ZDF in gutem Zustand. Das wird auch in den kommenden Jahren so bleiben.
       
   DIR Omnipräsente von der Leyen: Die unerschrockene Frau im Blazer
       
       Erst zwei zugetane Biografien, nun ein Fernsehporträt: Ursula von der Leyen
       in „Frontfrau – Deutschlands erste Verteidigungsministerin“.
       
   DIR LSBTI-Vertreter im ZDF-Fernsehrat: Getauscht gegen Verbraucherschutz
       
       Alle Sitze im ZDF-Fernsehrat sind verteilt. Es war ein undurchsichtiges
       Geschacher. Und sexuelle Minderheiten hätten fast keinen Platz gefunden.
       
   DIR Rundfunkbeitrag sinkt: 48 Cent pro Monat gespart
       
       Mehreinnahmen der Öffentlich-Rechtlichen führen zu einer leichten Absenkung
       des Rundfunkbeitrages. Eventuell gibt es auch weniger Werbung.
       
   DIR Öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Israel: Erst mal alles abschalten
       
       Israels Rundfunk steht eine Radikalkur bevor. 1.800 Kündigungen und mehr
       Autonomie sind vorgesehen. Doch die Regierung bestimmt den Aufsichtsrat.
       
   DIR Krimi-Koproduktion mit acht Ländern: Dänisches Dynamit
       
       Dem schnarchlangweilgen Titel zum Trotz: Das ZDF legt mit „The Team“ die
       Messlatte für Krimis höher – und wartet mit kreativer Kraft aus
       Skandinavien auf.
       
   DIR Jugendangebot von ARD und ZDF: Jenseits der Glotze
       
       Den öffentlich-rechtlichen Jugendkanal gibt es nur im Netz. Sein Chef,
       Florian Hager, war bislang bei Arte für die Verknüpfung von TV und Internet
       verantwortlich.
       
   DIR Bilanz der Axel Springer AG: „Alle Ziele erreicht“
       
       Der Verlag will „die Idee der Zeitung vom Papier lösen“. Schon heute
       erwirtschaftet Axel Springer über 70 Prozent des Gewinns mit
       Digitalangeboten.
       
   DIR Kolumne Fernsehen: „Hinterher ist man halt schlauer“
       
       Die „Tagesschau“ wird in letzter Zeit ordentlich in die Mangel genommen.
       Ja, sie soll sich wehren und streiten. Aber nicht so.
       
   DIR Zukunft der deutschen Deutschen Welle: Brandbrief der 130
       
       Die Deutsche Welle muss sparen. Intendant Limbourg überlegt, das
       TV-Programm auszuknipsen. 130 Künstler und Intellektuelle protestieren.
       
   DIR Urteil zu Rundfunkbeiträgen: Guckst du nicht? Zahlst du trotzdem
       
       Das bayerische Verfassungsgericht entscheidet bei einer Klage wegen
       Rundfunkbeiträgen gegen Rossmann. Es gehe um die theoretische Nutzung.
       
   DIR Ministerpräsidenten der Länder: Rundfunkbeitrag soll sinken
       
       Die deutschen Ministerpräsidenten beschließen, die Haushaltsabgabe für die
       Öffentlich-Rechtlichen zu senken. Das wäre der erste Nachlass in der
       Geschichte der Gebühr.