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       # taz.de -- Razzia bei rechtsextremer Terrorgruppe: Reaktionär, gefährlich, durchgeknallt
       
       > Zwei Mitglieder der Nazi-Zelle sitzen in Untersuchungshaft. Der
       > Verfassungsschutz hält die Gruppe so gewalttätig, dass sie einen
       > Realitätsverlust der Mitglieder befürchtete.
       
   IMG Bild: Gruppenabzeichen: mit Hitler, Mercedes Benz und einem Vogel an die Macht
       
       BERLIN/KARLSRUHE dpa | Zwei der am Mittwoch festgenommenen mutmaßlichen
       Mitglieder der rechten Terrorgruppe „Oldschool Society“ (OSS) sitzen in
       Untersuchungshaft. Bei den beiden Männern handelt es sich zum einen um den
       in Augsburg festgenommenen 56-jährigen Andreas H., der der Rädelsführer der
       Gruppe gewesen sein soll. Der zweite Mann ist ein 47-Jähriger Olaf O., der
       in Bochum festgenommen worden war.
       
       Die beiden waren noch am selben Tag dem Ermittlungsrichter in Karlsruhe
       vorgeführt worden. Dieser habe die Untersuchungshaft angeordnet, teilte die
       Bundesanwaltschaft am Donnerstag mit.
       
       Noch am Donnerstag sollen demnach die beiden anderen mutmaßlichen
       OSS-Mitglieder in Karlsruhe verhört werden. Dabei handelt es sich um den
       39-jährigen Markus W., der sich selbst als „Vizepräsident“ der OSS
       bezeichnet haben soll, und um eine 22-jährige Frau. Beide sind in Sachsen
       festgenommen worden.
       
       Die Anschlagspläne der am Mittwoch [1][ausgehobenen rechtsextremistischen
       Terrorzelle „Oldschool Society“] waren nach Einschätzung der
       Sicherheitsbehörden bereits weit fortgeschritten. „Nach unseren
       Ermittlungen bestand große Gefahr, dass die Mitglieder der Gruppe ihre
       Ziele umsetzen würden“, sagte der Chef des nordrhein-westfälischen
       Verfassungsschutzes, Burkhard Freier, der Westdeutschen Allgemeinen
       Zeitung. „Wir hatten wegen ihrer Gewaltfantasien Sorge, dass sie völlig
       durchdrehen.“
       
       Mit Razzien in mehreren Bundesländern hatten Spezialeinheiten der Polizei
       die bisher unbekannte Terrorgruppe am Mittwoch zerschlagen. Die
       Bundesanwaltschaft ließ vier Verdächtige festnehmen, gegen fünf weitere
       Beschuldigte wird ermittelt. Bei der Razzia wurde auch Sprengstoff
       sichergestellt.
       
       Die Gruppierung habe Anschläge gegen namhafte Salafisten, Moscheen und
       Asylbewerberunterkünfte geplant. „Der Gruppe gehören etwa zehn Mitglieder
       an, die per Internet kommunizierten, sich aber auch persönlich trafen. Ihre
       Planungen waren so weit fortgeschritten, dass man eingreifen musste“, sagte
       Freier. „Es handelt sich bei ihnen um Personen, die nicht über eine hohe
       Intelligenz verfügen, sondern eher dumpf sind.“
       
       Nach Informationen der Tageszeitung Die Welt sollen einige Führungskader
       aus dem Spektrum des organisierten Rechtsextremismus stammen. So soll einer
       ein ehemaliges NPD-Mitglied sein, ein anderer wiederum der inzwischen
       verbotenen nordrhein-westfälischen Kameradschaft Aachener Land angehört
       haben.
       
       Wie die Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, wollte sich
       die Gruppierung wohl am kommenden Wochenende im sächsischen Borna treffen.
       Die Ermittler vermuteten, dass dort über mögliche Anschlagsplanungen
       gesprochen werden sollte, heißt es in dem Bericht.
       
       Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen,
       wertete die Festnahmen als Erfolg. „Trotz der vorherrschenden Bedrohung
       durch den islamistischen Terrorismus behält der Verfassungsschutz auch die
       gewaltbereite rechts- und linksextremistische Szene in Deutschland fest im
       Blick“, sagte Maaßen der Welt.
       
       7 May 2015
       
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